Nach der Sanierung der Orgeln und Lichtanlage auf LED fand nun das erste große Konzert statt

Mit diesem stimmgewaltigen und musikalischen ersten Konzert nach der Sanierung der beiden Orgeln und der Umstellung der kompletten Lichtanlage auf LED, füllte sich die Kirche mit rund 400 begeisterten Zuhörern. Sie waren von der grandiosen Musik, Händels „Messias“ und dem weniger bekannten „Dettinger Te Deum“ einfach nur begeistert.

 

Gemälde von Georg Friedrich Händel. Quelle: www / gemeinfrei

 

Georg-Friedrich Händel`s „Dettinger Te Deum“ und der 3. Teil aus „Der Messias“ erklang

Rund 70 Sängerinnen und Sänger der Kantorei St. Nicolai und der Singgemeinschaft St. Marien wirkten mit, wie das Ensemble „Capella vitalis Berlin“ und vier stimmlich beeindruckende Solisten. Zu dem Musiker-Ensemble gehörten mehrere Geigen, Cellos, Oboe und zwei Trompeten, wobei Helen Barsby mit ihrer Trompete auch immer wieder Solo begeisterte.

 

Helen Barsby mit ihrer Trompete und einen Blick auf den Chor.

 

Kantor Frank Schreiber (Leitung)

 

KMD Volker Jänig

 

Auf dem Programm stand Georg-Friedrich Händel unter der Programmleitung von Kirchenmusikdirektor Volker Jänig und Kantor Frank Schreiber. Der erste Teil des Abends war eine Art Wagnis, da das „Dettinger Te Deum“ ein wohl relativ unbekanntes Stück Händels sei. Es handelt sich dabei um ein geistliches Chorwerk, was auf der Textgrundlage des altkirchlichen „Te Deum“ in der englischen Fassung von 1662 beruht. Händel komponierte es für einen besonderen Dankgottesdienst anlässlich des Sieges des österreichisch-britischen Militärs über die französischen Truppen in der Schlacht bei Dettingen am 27. Juni 1743. Das Original ist für zwei Chöre und ein großes Orchester geschrieben worden.

 

Ute Engelke (Sopran)

 

Blick auf den großen Chor aus Kantorei St. Nicolai und Singgemeinschaft St. Marien.

 

Blick auf den großen Chor aus Kantorei St. Nicolai und Singgemeinschaft St. Marien.

 

Die Uraufführung fand im November 1743 in London (Chapel Royal, St. James’s Palace) statt. Zum besseren Verständnis erhielten die Konzertbesucher wie immer ein Programmheft mit näheren Informationen. Das Werk zeigte von sehr viel Kraft besonders im Wechselspiel zwischen dem Chor, Solisten und der fantastischen orchestralen Musikerbsetzung. Der zweite Teil des Abends stand dann ganz im Zeichen eines sehr bekannten Oratoriums von Georg Friedrich Händel. Es wurde der dritte Teil aus „Der Messias“ aufgeführt, wobei es beim „Halleluja“ die Zuhörer von den Stühlen riss. Es beruht auf Bibeltexten und somit vertonte Händel so die christliche Glaubenslehre bezüglich des Messias auf der Basis der King-James-Bibel. Er komponierte das Werk im Sommer 1741 und die Uraufführung war am 13. April 1742 in Dublin.

 

Johann Moritz von Cube (Altus)

 

Jonathan Dräger (Tenor)

 

Franz Spenn (Bass)

 

Dieses Werk gehört heute noch zu den populärsten Beispielen geistlicher Musik des christlichen Abendlandes. Es umfasst normalerweise drei Teile, wobei aber beim Konzert nur der dritte Teil erklang. Im Gesamtwerk geht es um die christlichen Heilsgeschichte, welche mit den alttestamentlichen Prophezeiungen von Propheten wie Jesaja das Leben, Jesu der als Erfüllung der Prophezeiungen gesehen wurde wie seine Geburt, sein Tod am Kreuz und sein erhofftes Auferstehen .

 

Kirchenfenster St. Nicolai mit „Jesus“ der ja auch an dem Abend eine wichtige Rolle spielte.

 

Blick auf den großen Chor aus Kantorei St. Nicolai und Singgemeinschaft St. Marien.

 

Besonders überzeugte stimmlich Ute Engelke (Sopran) bei ihrem Solo-Part, wo sie sehr gefühlvoll den Lobgesang zur Auferstehung Christi interpretierte. Weitere Solo-Parts folgten dann im Wechsel durch: Johann Moritz von Cube (Alt), Jonathan Dräger (Tenor) und Franz Spenn (Bass). Obwohl das Leben im „Neuen Testament“ geschildert wird, greift das Oratoientext überwiegend auf das „Alte Testament“ zurück.

 

Helen Barsby mit ihrer Natur-Trompete ohne Ventile.

 

Die Solisten mit ihrer Rose (v.l.n.r.): Ute Engelke (Sopran), Johann Moritz von Cube (Altus), Jonathan Dräger (Tenor) und Franz Spenn (Bass).

 

Glückliche Gesichter bei KMD Volker Jänig und Kantor Frank Schreiber (Leitung)

 

Sehr beeindruckend und unter die Haut ging das Wechselspiel zwischen dem Bass-Solo von Franz Spenn und der Trompetenspielerin Helen Barsby. Dieses fand bei dem Part „The trmphet shall sound – Die Trompete wird ertönen“ statt, wofür Helen Barsby extra mit ihrer besonderen Natur-Trompete ohne Ventile nach vorne kam. Es war wie bereits geschrieben ja ein Wagnis im ersten Teil ein eher unbekanntes Werk aufzuführen, trotzdem gab es von den Zuhörern immer wieder langen Applaus und begeistert von diesem tollen Hör-Genuss verließen nach dem Ende alle die Kirche St. Nicolai.

 

Auch glückliche Gesichter bei den Musikern „capella vitalis berlin“

 

Auch glückliche Gesichter bei den Musikern „capella vitalis berlin“

 

Superintendent Dr. Andreas Lange machte noch ein gemeinsames Foto mit diesem ausländischen Ehepaar, welche zur Zeit auf Ahnenforschungsreise auch in Lemgo sind.

 

Ab Juni stehen dann dort wieder Sommerkonzerte, wie auch in St. Marien an, wie auch weitere Konzerte und noch am 04. Juni ab 14 Uhr das 3. „Lemgoer Tauffest“ im Abteigarten, wo sich die Gelegenheit zur Taufe für nicht-Getaufte jeden Alters bietet.

Bericht / Fotos: Andreas Leber

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