Behindertenbeauftragte des Kreises Lippe traffen sich am 09. März zum Austausch
Integration und Inklusion, diese beiden wichtigenThemen betreffen auch und besonders Menschen mit Behinderungen. Ihnen den Alltag zu erleichtern und ihre Lebensbedingungen zu verbessern, das ist Aufgabe der Behindertenbeauftragten, die auch Ansprechpartner für Wünsche, Anregungen und Forderungen der Menschen mit Behinderungen sind. Nun trafen sich die Behindertenbeauftragten des Kreisgebietes, um über Neuerungen und Änderungen im Recht und in der Verwaltung zu diskutieren.
Führung bei der Firma Meyra und Anwendung von Defibrilaltoren wurde gezeigt
Teil des Treffens war auch eine interessante Werksführung bei der Firma Meyra im Kalletal, die spezielle Hilfsmittel für Menschen mit Behinderung herstellen. Dort informierte man die große Gruppe über z.B. die Herstellung der Rollstühle, wo die einzelnen Komponenten von Hand zum Teil hergestellt werden. Aber auch große Maschinen erledigen dort schon mehrere Arbeitsschritte in einem Prozess, wodurch einige Arbeitsplätze verloren gegangen sind. Dieses hatte aber auch damit zutun, das durch die damalige Insolvenz und den rettenden Verkauf an die … Gruppe, leider Mitarbeiter gehen mußten. Trotzem ist Meyra aber auch Ausbildungbetrieb und wähend der Führunge durch die große Werkhalle bekam man auch durch Harald Sieweke (Leitung Akademie Meyra) kleine Einblicke in das Testlabor, in Spezialabteilungen wo u.a. für spezielle Sportarten Rollstühle gebaut werden oder eine große Reperaturabteilung wo Spezielles wieder in Instandgesetzt werden kann.
Viele Arbeiten können aber auch direkt beim Händler vor Ort getauscht oder repariert werden, da diese dafür Schulungen bei Meyra erhalten. Auch auf die Frage eines der anwesenden Behindertenbeauftragten, wieviele Behinderte den direkt bei der Firma Meyra nun tätig seien, konnte man leider nicht beantworten. Man würde gerne Menschen mit Handycap einstellen, aber da gebe es so einige Probleme, wo als Hauptgrund die schlechte Lage der Firma und somit die Erreichbarkeit des Arbeitsolatzes genannt wurden.
„Barrierefreiheit ist nicht nur ein Anspruch an die Infrastruktur. Barrieren müssen auch in den Köpfen der Menschen weiter abgebaut werden“, betonte Bruno-Dietrich Podewils, Behindertenbeauftragter des Kreises Lippe, bei der Begrüßung der rund 20 Teilnehmer, unter denen neben den Behindertenbeauftragen der Städte und Gemeinden des Kreises Lippe auch Vertreter der Stiftung Eben-Ezer, der Lebenshilfe Lemgo und des Integrationsfachdienstes waren. In diesem Sinne hob er auch die Leistung von Gisela Scholz hervor, die viele Jahre Behindertenbeauftragte der Gemeinde Kalletal war und die Aufgaben nun an Ursula Begemann und Renate Lübbing abgibt. Auch der Einsatz von Peter Kobusch, der die Stadt Bad Salzuflen dabei unterstützte, die Innenstadt weitgehend barrierefrei zu gestalten, fand besondere Berücksichtigung.
Seitens der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V., Regionalverband Lippe-Höxter stellte dann Ausbilder Andreas Skalecki zwei unterschiedliche Defibrillatoren vor, zeigte die genaue Anwendung und klärte Fragen zu Kosten, Ersatzmaterial nach einem Gebrauch und auch speziell, wo überall in der Region und Lemgo an öffentlichen Orten diese Geräte hängen. So gibt es in Lemgo als Standort u.a. den Marktplatz oder die Sparkasse.
Darüber hinaus informierte Désirée Solle, seit September vergangenen Jahres neue Inklusionsbeauftragte des Kreises Lippe, über die Umstrukturierung des Sozialamtes und der Eingliederungshilfe des Kreises Lippe, die Menschen mit Behinderungen betreffen. Außerdem stellte sie die Ansprechpartner im Kreishaus vor und verteilte dazu eine passende Übersicht.
Somit war es ein interessanter Nachmittag, der viele Einblicke in die wichtige Arbeit eines Behindertenbeauftragten und der Firma Meyra in Kalletal-Kalldorf gab. Trotz der guten bisher geleisteten Arbeit müssen noch mehr Barrieren wie nun in der Fussgängerzone in Bad Salzuflen abgebaut und die Lebensqualität von Menschen mit Handicap verbessert werden.
Bericht & Fotos: Andreas Leber (www.DerLemgoer.de)