Kunstparty mit Barbara Salesch im Ev. Altenzentrum am Schloss

Ihr berufliches Leben war durch unterschiedliche Bereiche geprägt. Die 1950 in Karlsruhe geborene Barbara Salesch war nach ihrem Jurastudium in Freiburg, Hamburg und Kiel sogar 1979 als Richterin in Hamburg tätig. Auf Vorschlag der Präsidentin des Landgerichts Hamburg hatte sie sich dann 1999 als Fernsehrichterin beworben.


Ehemalige TV-Richterin zauberte dort farbenfrohes an die weißen Wände

Ihre Sendung „Richterin Barbara Salesch“ auf SAT1 prägte über 12 Jahre den Fernsehnachmittag. Nach 2500 Sendungen beendete sie dann 2012 ihre Fernsehkarriere und hängte für immer ihre Robe sprichwörtlich an den Nagel. Bereits in den neunziger Jahren richte sie sich ein Atelier in Hamburg ein und beschäftigte sich mit der Bildhauerei.

Sie schuf verschiedene Skulpturen aus Bronze, aber die Malbegeisterung liess sie nie los. Trotzdem belegte Barbara Salesch Bildhauerkurse in Hamburg, Braunschweig, Wolfenbüttel und Trier. Danach suchte sie ein neues Domizil, wo sie Wohnen und Arbeiten verbinden konnte. Nach Recherchen im Internet wurde sie dann in einem kleinen Dörfchen nahe Petershagen fündig und kaufte dort einen Bauernhof, wo sie sich verschiedene Ateliers einrichtete.

Dort entdeckte sie dann die Ölmalerei und den experimentellen Holzschnitt für sich auf der Suche nach ihrem künstlerischen Schwerpunkt. Ein Studium der Farbmalerei und der freien Malerei zeigte ihr dann den Weg. Ihre Werke entstehen mit viel Zeit und viel Fantasie, sind aber nicht gegenständig. Beim Malen benötige sie viel Ruhe und eine sehr schlichte Umgebung. So seien alle ihre Ateliers in weiß gehalten, denn die Farbe käme ja bei ihrer freudigen Arbeit.

Klare leuchtende Farben komponierte sie wie leise und laute Töne nach ihren eigenen Gesetzen. Durch eine Lesung lernte sie die Lemgoerin Ulla Roloff, die viele Lemgoer auch durch die „Frauen für Lemgo“ oder „Schlossmäuse“ kennen. Beide waren sich gleich sympathisch und freundeten sich an. So fand sie bereits im Juli den Weg zu den Ferienspielen beim AWO Kastanienhaus wo sie mit Kindern malte und abends aus ihrem 2014 erschienen Buch: „Ich liebe die Anfänge – von der Lust auf Veränderung“ las. Darin wollte sie Frauen in der zweiten Lebenshälfte dazu ermutigen, etwas Neues zu beginnen, so wie sie es selbst mit der Kunst auch getan hat.

Ihre Werke waren auch schon international in Riga oder Paris ausgestellt, wobei da auch das Thema: „schwarz-weiß“ eine Rolle spielte. In ihrer aktuellen Ausstellung im Ev. Altenzentrum am Schloss ging es ihr besonders für die Bewohner und Besucher farbige Akzente an die Wände zu zaubern. So findet man dort sehr farbige Ölbilder, aber auch farbige und schwarz-weiß Holzschnitte wie kleine Arbeiten welche als „Zeichnungen“ betitelt sind und mit Bleistift, Tusche und Tintenstiften 2017/2018 entstanden.

Diese emotionalen Werke sollen so Barbara Salesch besonders den Bewohnern positive Energie geben und Freude bringen. Im Gespräch verriet sie auch noch, dass sie ihre Werke in ihrer Küche und Wohnzimmer mindestens vier Wochen auf sich wirken lassen würde.

Erst dann fiele die Entscheidung ob das Werk komplett fertig sei oder nicht. Begleitet wurde der Abend gesanglich und musikalisch an der Gitarre von PHIL Solo, welcher sein neues Album im Gepäck hatte und genauso wie die Künstlerin Barbara Salesch die vielen Gäste begeisterte.

Bis Ende Oktober kann nun jeder Bewohner oder Besucher die Werke bestaunen und auf sich wirken lassen.

Bericht / Fotos: Andreas Leber (www.DerLemgoer.de)

Print Friendly, PDF & Email
X