Auf Martin Luthers Spuren per Bustagesreise an die Weser

Vor 500 Jahren schlug Martin Luther seine 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche in Wittenberg, so die Überlieferung. Das Reformationsjubiläum ist Anlass für zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland. Lippe beteiligt sich daran mit drei Ausstellungen und vielen interessanten Veranstaltungen.

 

Blick auf die parachtvolle kleine Kapelle und das Schloss Hämelschenburg mit Spiegelung im Wasser.

 

Die Reformation prägte Lippe und darüber hinaus den Weserraum nachhaltig. Der Verein Alt Lemgo, die Engelbert-Kaempfer-Gesellschaft und der Freundeskreis Weserrenaissance-Museum nehmen das Jubiläum zum Anlass einer Exkursion auf den Spuren Luthers an der Weser. Mit Dr. Borggrefe vom Weserrenaissance-Museum Schloss Brake erkundete die rund 38-köpfige Reisegruppe zwei Orte, an denen die Reformation besondere Spuren hinterließ.

 

Historische Ansicht von Schloss Hämelschenburg

 

Auf Schloss Hämelschenburg in der Nähe von Bad Pyrmont wurden die Interessierten dann im Besucherzentrum von den Besitzern Lippold und Christine von Klencke begrüßt. Nach einigen Informationen zur Familien- und Schlossgeschichte besichtigten dann Alle zusammen mit Christine von Klencke die älteste freistehende lutherische Schlosskapelle St. Marien.

 

Schloss Hämelschenburg mit dem großen Eingangsportal.

 

Lippold von Klencke berichtete aus der Zeit der wichtigen dortigen Landwirtschaft, die Umbauten für Besucherzentrum, Café und Shop. Es gab einen großen Brand, wobei sehr viel damals zerstört wurde.

 

Blick in die älteste freistehende lutherische Schlosskapelle St. Marien – Schloss Hämelschenburg.

 

Christine von Klencke erklärte in der Kapelle die vielen historischen und einmalig schönen Objekte.

 

Altar in der älteste freistehende lutherische Schlosskapelle St. Marien – Schloss Hämelschenburg

 

Danach ging es dann mit Lippold von Klencke hinüber in den Schlosshof und natürlich auch durch das prachtvolle Schloss Hämelschenburg.

 

Innenhof von Schloss Hämelschenburg

 

Der Regen begleitete leider die ganze Gruppe fast ständig, was aber der Tagestour nicht schadete.

 

Beeindruckende Fassade am Schloss Hämelschenburg (Innenhof)

 

Eingangsportal Schloss Hämelschenburg mit verschiedenen Löwenköpfen und links + rechts die Jakobsmuscheln.

 

Ein Löwenkopf an der Fassade von Schloss Hämelschenburg

 

Erst ging es durch verschiedene Räumlichkeiten und man erfuhr etwas über die einstigen Erbauer, warum man außen und innen Jakobsmuscheln fand und auch wieso das Schloss so gut noch erhalten war.

 

Jürgen Klencke und seine Frau Anna von Holle ließen das Wasserschloss 1588 als Teil des Rittergutes erbauen, das seit 1437 im Besitz der Familie von Klencke ist.

 

Ein wichtiges Dokument von Feldmarschall Tilly, welches das Schloss Hämelschenburg geschützt hatte.

 

Auch passend zum Reformationsjubiläum präsentierte das Ehepaar von Klencke seinen Besuchern eine original Wittenberg-Bibel aus dem Jahr 1584.

 

Auch passend zum Reformationsjubiläum präsentierte das Ehepaar von Klencke seinen Besuchern eine original Wittenberg-Bibel aus dem Jahr 1584.

 

Mit vielen interessanten Informationen stärkte sich die Gruppe dann noch dort mit einem kalten gut belegtem Baguette oder einem warmen Gemüse-Wurst „Pilgereintopf“.

 

Leckerer Gemüse-„Pilger“-Eintopf, wo sich unter weiter in der Tasse auch noch in Scheibchen Wurst befand.

 

Lippold von Klencke führte die große Besuchergruppe aus Lippe gene durch sein Schloss Hämelschenburg.

 

Dr. Borggrefe und Udo Golabeck waren die Veranstalter der Exkursion, die super bei den beiden rechten und den restlichen Mitreisenden ankam.

 

Blick in die dortige Bibliothek

 

Bett mit Bettpfanne im Schloss Hämelschenburg

 

Viele historische Möbel, Ahnenportraits oder wertvolles Porzellan bestaunten die Besucher unserer lippischen Reisegruppe.

 

Auch Porzellan war im Schloss Hämelschenburg ausgestellt.

 

Die große Gruppe hatte sich im Schloss Hämelschenburg um den Schloßherr Lippold von Klencke versammelt und lauschte seinen Ausführungen.

 

Exkursion Schloss Hämelschenburg – Blick in einen der prunkvollen Räume

 

Oberhalb von Schloss Hämelschenburg steht diese Pyramide, welche einmal ein richtiges Garbmal war.

 

Unterhalb von Schloss Hämelschenburg liegt diese Mühle, die heute ein Ort der Kunst ist.

 

Herbstliche Farben mit Blick auf die schöne Kapelle und das Schloss Hämelschenburg mit Spiegelung im Wasser.

 

 

Hier findet man noch einige weitere Fotos rund um das Schloss Hämelschenburg:

 

 

 

Blick vom Besucherzentrum auf das Schloss Hämelschenburg

 

 

Hier noch zwei Links zu tollen Events & Veranstaltungen – Schloss Hämelschenburg:

 

Konzerte und Ausstellungen:

http://www.schloss-haemelschenburg.de/index.php/event/konzerte-ausstellungen

Adventsmarkt in Hämelschenburg:

http://www.schloss-haemelschenburg.de/index.php/event/adventsmarkt

 

 

Auch im Herbst ist das Schloss Hämelschenburg imme eine Tagesreise inkl. einer besonderen Führung zur Reformation wert.

 

 

So gestärkt ging dann die Busfahrt an der Weser entlang nach Stadthagen. Nah des prachtvollen Mausoleums, was das erste dortige Ziel war, hielt dann der moderne Reisebus. Ein kurzer Fußmarsch und dort begrüßten uns dann der gebürtige Lemgoer und Historiker Dr. Udo Jobst und sein Kollege H. Weidenmüller vom Renaissanceverein Stadthagen. Beide erzählten sehr viel wissenswertes zur Kirche St. Martin, woran sich das Mausoleum des lutherischen Fürsten Ernst von Holstein-Schaumburg anschloss, welches zu Norddeutschlands kulturellen Highlights zählte.

 

Mit diesem modernen Reisebus ging es von Lemgo aus auf große Tagesreise.

 

Blick auf das eckige Mausoleum in Stadthagen. Der Zugang ist nur über die angeschlossene Kirche möglich.

 

Infotafel am Mausoleum in Stadthagen

 

Mausoleum in Stadthagen

 

Beeindruckend in der Kirche waren die vielen sehr farbigen Glasfenster, der Altar, Reste historischer Wandmalereien und natürlich im Eingangsbereich das Grabmal des Grafen Otto IV. von Holstein-Schaumburg (+1576). Ein gemeinsames Gruppenfoto für die dortige örtliche Presse rundete den Kirchenbesuch ab.

 

Gruppenfoto in der Kirche Stadthagen für die örtliche Presse.

 

Gruppenfoto in der Kirche Stadthagen für die örtliche Presse.

 

Nach den Ausführungen von Dr. Borggrefe  im prunkvollen mit sehr Marmor ausgestatteten Mausoleum ging es dann am historischen Rathaus vorbei hinunter zum Renaissanceschloss.

 

Plan zeigt das Gelände mit der Kirche und dem Mausoleum in der Mitte – Stadthagen

 

An vielen historische Gebäuden findet man solche sehr informativen Tafeln.

 

Kirche St. Martini in Stadthagen

 

Verschiedene Garbplatten befinden sich außen an der Kirche in Stadthagen.

 

Verschiedene Garbplatten befinden sich außen an der Kirche in Stadthagen.

 

Wunderschönes Kirchenfesnster mit Martin Luther, welcher das Evangelium in seinen Händen hält.

 

Punkvolles Grabmal im Eingangsbereich – Kirche Stadthagen

 

Die Gruppe wurde in der Kirche in Stadthagen von Dr. Jobst (vorne rechts) im Beisein von Dr. Borggrefe (links) begrüßt. Er stammt gebürtig aus Lemgo.

 

Blick in die Kirche – Stadthagen

 

Altar – Kirche in Stadthagen

 

Prachtvolles Grabmal im Mausoleum in Stadthagen

 

Prachtvolles Grabmal im Mausoleum in Stadthagen

 

Herr Dr. Borggrefe erklärt im Mausoleum den Lippern das Grabmal und die dortigen Figuren und Gemälde.

 

Großes Gemälde im Mausoleum – Stadthagen (Belebung der Totengebeine am Tage des Gerichts)

 

Großes Gemälde im Mausoleum – Stadthagen (Erweckung des Lazarus durch den Heiland)

 

Deckengemälde im Mausoleum in Stadthagen

 

Im dortigen Innenhof erklärte dann Dr. Borggrefe die bauliche Geschichte und ging dabei besonders auf den einigen Treppenturm ein, welcher mit seiner weißen Fassade sich sehr von dem restlichen Mauerwerk abhob.

 

Infotafel am Schloss Stadthagen

 

Früher einmal hätte der Turm eine ganz andere Haube gehabt, welche sehr groß und rund gewesen wäre. In der Kugel hätte ein passender Tisch gestanden und um diesen herum wäre Platz für 18 Personen gewesen.

Historisches Gemälde, welches das Schloss noch in der weißen Farbe und mit der besonderen kugelrunden Turmhaube zeigt. Rechts könnte es sich um die auch besuchte Kirche mit dem Mausoleum handeln.

 

Einziger Treppenturm von Schloss Stadthagen (Innenhof). er trägt aber schon eine modernere Turmhaube, wurde aber in der wißen Farbe gestrichen, wie damals einmal das ganze Schloss war.

 

Blick – Innenhof Schloss Stadthagen

 

Aber auch die heutige weiße Farbe hätte eine Bewandnis, da wohl zur damaligen Zeit die ganze Schlossfassade diese Farbe getragen hätte. Die dort auch geplante Besichtigung einiger Prachträume mit beeindruckenden Kaminen fand leider nicht statt. Im ganzen Schloss befände sich seit vielen Jahren das Finanzamt und der dortige Leiter hätte erst gegen Abend einer Besichtigung der lippischen Gruppe zugesagt. Leider waren aber Alle zu diesem Zeitpunkt schon nach einer vorherigen kleinen Pause und Stärkung noch in Stadthagen wieder alle gut in Lemgo auf dem Regenstorplatz angekommen.

 

Hier findet man noch einige weitere Fotos aus Stadthagen (Kirche, Mausoleum und Schloss):

 

 

Eine rundum sehr spannende, interessante und geschichtliche Tagesreise, welche aber leider von ständigem Regen überschattet war. Aber da es ja sprichwörtlich kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung gab, waren alle gut mit Regenschirmen usw. ausgestattet.

 

Hier noch eine weitere Fakten zum Mausoleum in Stadthagen:

 

Der siebeneckige Kuppelbau aus Bückebergsandstein wurde, wie die umlaufende Inschrift am Fries des Gebälks mitteilt, im Jahr 1620 von Fürst Ernst begonnen und drei Jahre, nachdem er 1622 verstorben war, von seiner Witwe Hedwig von Hessen-Kassel vollendet. In der Mitte des reich ausgestatteten Innenraums, der nur vom Chor der St.-Martini-Kirche aus zugänglich ist, beeindruckt das Grabdenkmal des Fürsten Ernst, das Adriaen de Vries 1613 bis 1620 in Prag aus Marmor und Bronze schuf. Auf dem Gesims sitzen vier Krieger in römischer Tracht. Der Sarkophag mit dem Brustbild des Fürsten wird von vier Löwen getragen. Auf einer Erhöhung des Deckels steht in Überlebensgröße (Höhe 2,10 m und Breite 1,80 m) der auferstandene Heiland mit einer 2,80 m langen Kreuzfahne. Links und rechts vom Eingang befinden sich die Gemälde Belebung der Totengebeine am Tage des Gerichts und Erweckung des Lazarus durch den Heiland von Anton Boten, der auch die Deckenmalerei geschaffen hat. In der Gruft wurden bis 1916 die gräflichen und fürstlichen Mitglieder des Hauses Schaumburg-Lippe beigesetzt.

 

Weiterhin gibt es hier noch zwei interessante Flyer als PDF:

 

faltblatt_hmelschenburg_web

stadthagen_sehenswert-1

 

Bericht / Fotos: Andreas Leber (www.DerLemgoer.de)

wetere Fotos siehe angegebene Fotoquelle

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