Wald- und Forstmuseum Heidelbeck geht optimistisch in die neue Saison
Seit vielen Jahren widmet sich das Wald- und Forstmuseum Heidelbeck e.V. den jagdlichen, forsttechnischen und forstbiologischen Aspekten der lippischen Landschaft. Im Jahr 1992 wurde dieses ganz besondere Kleinod in gemeinsamer Trägerschaft der Gemeinde Kalletal und des Landesverbandes Lippe ins Leben gerufen.
Zukunftssicherung und ein moderneres Museums-Konzept steht im Focus
Im Mai des vergangenen Jahres einigte sich dann der lippische Kreistag darauf den bisherigen finanziellen Anteil des Landesverbandes Lippe bei der weiteren Finanzierung des Museums zu übernehmen. So trägt seitdem der Kreis Lippe und die Gemeinde Kalletal im Jahr je 20.000 Euro. Dieser Beschluss ging aber dahingehend, dass alle Partner: der Trägerverein, Gemeinde Kalletal, der Kreis Lippe und das Lippische Landesmuseum ein neues Konzept entwickeln und auch umsetzen. Damit soll die Zukunftssicherung und Erneuerung des Museums sichergestellt werden. Es wurde eine Steuerungsgruppe mit allen Partnern unter der Federführung der Gemeinde Kalletal und des Kreis Lippe gebildet und ein Ablaufplan mit allen wichtigen Maßnahmen abgestimmt um dieses ganz besondere Museum in die Zukunft zu führen. Zu der nun geplanten inhaltlichen Ausrichtung erfolgte dann mit rund 20 Vertretern aller relevanten Akteure im Dezember 2014 ein großer Workshop. Dieses ergab das auch in der Zukunft das Museum im Kontext der Umweltbildung mit den Schwerpunkt-Themen Wald, Fisch und Fischzucht aufgestellt werden soll. Besonders bei dem letzten Thema möchte man den Fokus noch mehr auf das Wirken des Kalletaler Bürgers Stephan Ludwig Jacobi richten. Er gilt als Begründer der Fischzucht, was diesem Museum ein besonderes Alleinstellungsmerkmal zuspricht. Für dieses Jahr ist der Betrieb, welcher ab Karfreitag (03.04.15) bis zu Allerheiligen (01.11.15), samstags von 13.00 bis 18 Uhr und sonn- und feiertags von 10.00 bis 18.00 Uhr stattfindet, gesichert. Dafür werden aber dringend noch weitere ehrenamtliche Helfer gesucht, um die vielfältigen Aufgaben zu bewältigen. „Das Team freue sich über die neuen Kolleginnen und Kollegen“, so Volker Aust. Auch eine Besucherumfrage im vergangenen Jahr war sehr positiv und ergab rund 1500 Besucher.
Glücklicherweise ziehen aber Alle an einem Strang und dank der weiterhin wissenschaftlichen Begleitung durch Frau Dr. Ute Röder, Leiterin des Fachbereichs Umwelt und Energie beim Kreis Lippe, sind alle sehr zuversichtlich in den kommenden Wochen Aufträge auf den Weg zu bringen. Dabei wird es um die Punkte touristisches und bildungspolitisches Potenzial mit Blick auf den Standort Heidelbeck gehen. Weiterhin werden Maßnahmen zur Optimierung und die Ausarbeitung einer konzeptionellen Ausgestaltung in Richtung moderne Erlebnispädagogik wie Vorführungen der historischen Geräte oder Aktionen für Kinder / Schulen und Naturtourismus erarbeitet. Mitte diesen Jahres werden dann Arbeitsergebnisse auf dem Tisch liegen, die auch die notwendigen Kosten für die Erneuerungs- und Modernisierungsarbeiten enthalten, damit der dauerhafte Betrieb des Museums sichergestellt wird.
Dabei wird aber auch ein durchdachtes Marketing- und Gastronomie-Konzept mit einbezogen werden müssen. Am Ende müssen dann die politischen Gremien des Kreises Lippe und der Gemeinde Kalletal entscheiden, ob diese Maßnahme umsetzbar sind und hoffentlich das Museum dadurch erhalten werden kann. Klar muss hierbei nur im Vorfeld schon sein, dass der momentane und auch zukünftige Betrieb nur dank des hohen ehrenamtlichen Engagements des Vereines möglich ist, betonte Borris Ortmeier von der Gemeinde Kalletal. Dieser bedankte sich auch bei Uwe Zimmermann, 1. Vorsitzender des Wald- und Forstmuseums, sowie dem Ehrenvorsitzenden Volker Aust für die lange geleistete Arbeit.
Falls es dann grünes Licht gibt und die benötigten Fördergelder fließen sollten, sind für 2016 die Umgestaltungsmaßnahmen geplant. Der Kreis Lippe hat auch kürzlich zur Stärkung des ländlichen Raumes ein „Entwicklungskonzept 2025“ verabschiedet und darunter würde dann wohl auch dieses Museum fallen. Für diese Saison sind aber auch verschiedene Veranstaltungen und Events geplant. So wird am 10. Mai die Sonderausstellung „Obstbau und Obstliteratur aus 4 Jahrhunderten“ des BUND Lemgo eröffnet. Ab Ende Mai wird man dann dort voraussichtlich die Sonderausstellung „Der Wolf in NRW“ vom Landesbetrieb Wald und Holz sehen können. Danach wird es mit dem neuen Freizeitangebot Carving voraussichtlich ab Anfang August (09.08.), sowie mit dem Apfelfest in Kooperation mit dem BUND Lemgo am 25. Oktober weitergehen. Daher sollte man sich unbedingt wieder einmal auf den Weg nach Kalletal-Heidelbeck machen und dort das Wald und Forstmuseum besuchen.