„100 Jahre Handball in Lemgo und 40 Jahre Bundesliga“ ist ein großer Grund zum Feiern
Ab kommenden Samstag bis zum 19. November beleuchtet eine spannend und sehr informative Sonderausstellung das packende und spannende Thema „100 Jahre Handball und 40 Jahre Bundesliga“. Die Lipper sowieso aber auch viele Touristen verbinden mit dem Begriff „Lemgo“ das Thema „Handball“.
Eine Ausstellung im Hexenbürgermeisterhaus beleuchtet die spannende und erfolgreiche Zeit
Dieses ist auf die Profimannschaft des „TBV Lemgo Lippe“ zurückzuführen. Seit 1983 in der Handball-Bundesliga, wurde der Verein insbesondere in 1990er und 2000er Jahre zu einer wahren Handball-Macht in Deutschland. Zwei Meisterschaften, vier Pokalsiege, drei Europapokaltitel stehen in der „Schatzvitrine“ und sind auch zum Großteil in der Sonderausstellung zu sehen. Diese ist aufgeteilt in zwei Ausstellungsräumen.
So befasst sich der erste Raum, ausgelegt mit Kunstrasen, was einen fünftel eines Feldbandballfeldes darstellten soll und sonst die Größe eines Fußballplatzes hat, mit vielen großen Infotafeln zu den Anfängen wie auch zwei historische Fahnen.
Da erfährt der Interessierte, dass es wohl 1923 mit dem Handball in Lemgo los ging, der aber mit dem heutigen Handballsport wenig gemein hat. 1923 war es wohl ein internes Spiel beim BSV 1911 Lemgo (Vorgängerverein des TBV). Einen regelmäßigen Spielbetrieb gab es erst ab 1924. Da wurde dann auf einem großen Rasenfeld und auf große Tore gespielt.
Dieses ist auch auf einem Mannschaftsfoto im ersten Raum in original Höhe von 2,44 Metern zu sehen. Das Thema Sport und Handball war in den Anfangsjahren sehr politisch geprägt und es gab da aber schon einige Vereine, die auch Handball spielten. So waren zur damaligen Zeit die Größten: BSV 1911, der Turnverein 1863 und die Freie Turnerschaft, Nach dem Kriegsende fusionierten dann die Vereine zum Turn- Ballsportverein Lemgo. Der Turnverein spaltete sich dann aber 1952 wieder ab um seine Tradition fortzusetzen. Der TBV behält aber seinen Namen und steigt dann Mitte der 1970er Jahre in die Regionalliga auf, was zu dem Zeitpunkt die höchste Spielklasse war.
Die jetzige Sonderausstellung beleuchtet diese spannende Zeit des Lemgoer-Handball bis heute und es kommen auch viele bekannte Geschichte in kleinen Interviews zu Wort. Aber auch die Zeiten wo es Einschränkungen gab, Verbote der NS-Herrschaft, aber auch die Erfolge auf dem Feld in den 60er und 70er Jahren bis zum Abschied vom Feldhandball 1975 spielten eine Rolle.
Aber auch die Bundesligageschichte des TBV Lemgo seit 1983 wie auch viele Einblicke auf legendäre Spiele findet man in dem zweiten Ausstellungsraum. Dort hat nun auch noch das fehlende Tor, in dem Lutz Grosser vor einer großen Fanwand (Wir sind der 8. Mann) einhütet, seinen Platz gefunden. Gestaltet von Grafikdesigner Martin Emrich und ausgestattet mit vielen Details und Fotos von Jörg Hagemann findet man dort Pokale, Trikots und natürlich Filmsequenzen.
Die offizielle Eröffnung dieser sehr sehenswerten Ausstellung ist schon morgen ab 14 Uhr im Garten des Hexenbürgermeisterhauses und wird im Rahmen eines kleinen Museumsfestes für die ganze Familie gefeiert. Die offizielle Ausstellungseröffnung erfolgt dann um 15 Uhr woran sich Grußworte und eine Talkrunde zur Lemgoer Handballgeschichte anschließt.
Moderiert von Jörg Hagemann haben u.a. Hans-Werner Antkewitz (ehem. Feldhandball-Torwart und Funktionäre in Sport / Handball Lemgo), Wolfgang Sprentzel (Feld- und Hallenhandballer im TBV und dem HSV Lemgo), Lutz Grosser (Torwart des TBV 1991 bis 2001) zugesagt.
Es wird eine Ballwurf-Messanlage, ein Spielmobil mit Rutsche und Bällchenbad und weitere Wurf- und Sportspiele vor Ort geben. Abgerundet wird der Nachmittag der bis 17 Uhr gehen wird durch Kaffee, Kuchen und Kaltgetränke (von und zu Gunsten des Museumsverein Lemgo e.V.).
Bericht / Foto(s): Andreas Leber