Wettbewerbsausstellung Stipendium Junge Kunst 2023/24 wurde am Sonntag eröffnet
Die Jury hat es sich vergangene Woche nicht leicht gemacht. Die aktuelle Wettbewerbsausstellung bietet zahlreiche sehr sehenswerte und künstlerisch schon besondere Ausstellungsstücke. „Swinda Oelke“ stellt dort zusammen mit den Arbeiten der beiden weiteren Künstlerinnen „Esra von Kornatzki“ und „Charlotte Rahn“ aus.
„Swinda Oelke“ gewinnt mit ihren Video-Installationen das Lemgoer Jahres-Stipendium
Diese Beiden hatten sich mit ihren Arbeiten auch an der Ausschreibung beteiligt. Diese Ausstellung ist in der Art noch bis 29. Januar im Eichenmüllerhaus in der Braker Mitte zu den Öffnungszeiten zu sehen. Über 60-zig Künstler hatten sich beworben und die Jury hatte dabei alle Hände voll zu tun, daraus die besten Drei zu küren. Die Bewerber mussten auch einige Kreterin erfüllen. Es musste ausdrücklich „Junge Kunst“ sein und das Alter lag bei maximal 35 Jahre.
Bereits zum 38. Mal wurde nun dieses sehr begehrte Stipendium vergaben. Somit zieht aktuelle Preisträgerin aus Frankfurt dann ab Mai für ein Jahr ins Atelier mit Wohnung in der Echternstraße hinter dem Frenkelhaus. „Swinda Oelke“ wurde 1995 geboren und studierte an der Kunstakademie Düsseldorf. Der Kern ihrer Arbeiten umfasst „Videoinstallationen“ und der Thematik „unsichtbare“ Dinge wie flüchtige Momente mit ihren Arbeit sichtbar machen. Das Stipendium „Junge Kunst“ wird nun schon so lange seitens der Alten Hansestadt Lemgo und der Staff-Stiftung vergeben.
Die anderen beiden Plätze belegten „Esra von Kornatzki (Rauminstallation & Objekte) und Charlotte Rahn (Malerei & Objekte).Auch das Jahresprogramm 2023 des Kunstvereins kann sich wieder sehen lassen, was am 18.01.23 im Eichenmüllerhaus der anwesenden Presse seitens der Stadt Lemgo und des Kunstvereins vorgestellt wurde.
Das vielschichtige Ausstellungsangebot verteilt auf das Jahr bespielt sowohl das Erdgeschoss wie auch das Obergeschoss. Größere künstlerische Arbeiten wird man im Erdgeschoss finden wobei das Obergeschoss mehr den Grafiken und Holzschnitten vorbehalten ist. Los geht es nach den Wettbewerbsarbeiten mit „Thomas Vinson – ESSAI II“ am: 05.02.-12.03.23. „Essai“ zu deutsch Versuch. Bei ihm geht es um Fundstücke, aber auch experimentelle Ereignisse, welche aus dem Prozess entstehen. Objekte, Skulpturen, Modelle, Malerei oder Fotografie. Die Präsentation eines Kunstwerkes ist dem Künstler genauso wichtig wie sein künstlerisches Handeln.
Daraufhin folgt vom 26.02.23 bis 18.06.23 im Obergeschoss „Margit Schmidt“ mit „Hochdruck“. Sie präsentiert Druckgrafiken. Ihre digitalen Werke erfolgen dann ausschließlich in Holz- und Linolschnitt und nehmen auch schon einmal monumentale Formate an.
Die noch aktuelle Stipendiatin für Junge Kunst der Alten Hansestadt Lemgo „Louise Lang“ zeigt dann ab dem 26.03.23 bis 23.04.23 „Wie sich der Himmel trifft“. Hauchdünnes durchsichtiges Glas wird zu einer großen Rauminstallation aus Glasobjekten. Aber auch mehrfarbige Siebdrucke und Sound reagiert bei ihr als ortsspezifische Landschaften und wirken auf die Räumlichkeiten des Eichenmüllerhauses ein. Sie fragt auch, wann man sich selbst der eigenen Zerbrechlichkeit bewusst wird.
Spannend wird es dann vom 07.05.23 bis 18.06.23 im Erdgeschoss. Dort zeigt dann „Barbara Schmitz-Becker“ ihre „Seltenen Gewächse“. Ihre Arbeit basiert auf der naturwissenschaftlichen Forschung und sie wird von Moosen, Flechten oder Pilzen inspiriert. Ortsbezogene Raumzeichnungen mit dem 3d-Stift gezeichnet, aufwendige Drahtverknüpfungen werden von ihr modelliert. Schattenzeichnungen und alles sehr zart und damit unter einer Vitrine geschützt.
Der „Lippische Künstlerbund 1913-2023“ nimmt mit „Zwischenzeit“ im Erdgeschoss dann wieder Raum ein. Dabei geht es auch um einen alten Menschheitstraum: „Die Zeit anhalten“ und genau in dem Zeitraum: 13.08.23 bis 03.09.23.
„Eva Pietzcker“ findet man dann wieder da es um Grafik geht im Obergeschoss vom 27.08.23 bis 22.10.23. „Licht und Schatten -Holzschnitte“ zeigt japanische Holzschnitte, da sie diese Technik in Japan gelernt hat. Sie versucht in ihren Arbeiten die Landschaft auf ihre Essenz zu reduzieren. Sie vermittelt damit Eindrücke von Ursprünglichkeit, Zeitlosigkeit und die Natur spielt eine besondere Rolle. Steine, Wellen, Berge oder Gräser schneidet sie in ihrem Atelier in Holz und fertigt handkolorierte Drucke an.
Als letzte Einzelkünstlerin präsentiert „Daniela Baumann“ ihre „transformation“ im Erdgeschoss. Ihre Werke umfassen Zeichnungen, Grafiken und raumumfassende Installationen. Beziehungen zur Natur werden Räume unter dem Aspekt der Transforamtion erforscht. Künstlerische Umwandlung organischen Materials durch den Prozess der Verkohlung. Farblich aber reduziert zwischen Schwarz und Weiß.
Den Jahresabschluss bildet dann wie seit vielen Jahren die Ausstellung der „Lippischen Gesellschaft für Kunst e.V.“. Malerei wird präsentiert von „Thomas Scheibitz“ und Studierende.
Thomas Scheibitz wurde 1968 geboren, studierte von 1991 bis 1996 Malerei der Hochschule für Bildende Künste in Dresden. Er war Meisterschüler bei Prof. Ralf Kerbach und seine Arbeiten findet man in zahlreichen Ausstellungen im Im- und Ausland. Seit 2018 ist er Professor an der Kunstakademie Düsseldorf. Er bringt verschiedene Studierende mit, die dann in der Zeit von: 05.11.23 bis 10.12.23 im Erd- und Obergeschoss ausstellen.
Hier findet man noch eine kleine Fotogalerie von der momentanen Wettbewerbsausstellung:
(Foto: Swinda Oelke_Filter und Phase_.jpg – Alte Hansestadt Lemgo)
Bericht / Fotos: Andreas Leber – weitere Fotos: siehe angegebene Quelle