Seit 40 Jahren gibt es nun schon die „Ballettschule“ in der Alten Hansestadt Lemgo

Dieses Jahr feiert die „Ballettschule“ großes Jubiläum. Genauer gesagt vor 40 Jahren begann durch die ehemalige Solo-Tänzerin der Deutschen Oper Berlin, Hannelore Koch-Peters alles in Lemgo. Von 1963 bis 1979 war sie Solo-Tänzerin in Berlin und bereiste, so berichte Hannelore-Koch-Peters im Pressegespräch mit dem Ensemble, die ganze Welt.

Gegründet von der Solotänzerin Hannelore Koch-Peters führt Annelie Fasse sie erfolgreich weiter

Eines der Highlights war Rom mit Audienz beim damaligen Papst. Wenn man ihren Ausführungen lauscht kommt man selber ins schwärmen, was sie alles so in der langen Karrierezeit erlebt hat. 1978 kam sie dann auf locken ihres Mannes Rainer Koch nach Lemgo, die ihre neue Heimat wurde. Gebürtig kam sie aus Wilhelmshaven. 1979 wurde ihre Tochter geboren und schon bald nach der Geburt verspürte Hannelore-Koch-Peters den Wunsch, das eigene langjährige Können an junge Ballettschülerinnen weiterzugeben. Erst in einem multifunktionalen großen Raum mit Ballettstangen in der Alten Abtei und da gab es zu Beginn 1982 schon über 40 interessierte Schülerinnen. Gerne führte sie mit viel Freude und Spaß die anwesenden Schülerinnen in die Geheimnisse des klassischen Balletts ein und schnell kamen immer mehr neue Interessierte hinzu. Irgendwann wurde dann dieser Raum für andere Zwecke benötigt und ein neues zu Hause musste her. Das ehemalige großelterliche Haus im Klingenberg sollte es dann werden. Aus dem ehemaligen Stallgebäude wurde  am 18. Oktober 1982 die „Ballettschule“. Den ersten großen öffentlichen Auftritt in der Aula des Marianne-Weber-Gymnasiums mit ihren Schülerinnen fand begeistert 1985 statt. Ihr Wunsch als Ballettmeisterin war es immer dass alle von Klein bis Groß ihr Erlerntes in regelmäßigen Abständen einem großen Publikum zu zeigen. Seit 1988 erfolgt  in guter Tradition heute noch eine große Ballett-Gala im Marianne-Weber-Gymnasium im 2-Jahres-Rythmus. In den alten Mauern am Klingenberg entstand ein heller, freundlicher Ballettsaal mit Garderobe und Büro.

Zu diesem Zeitpunkt kamen schon regelmäßig die Woche mehr als 140 Schülerinnen. Darunter war eine junge Ballettschülerin, welche man anmerkte, dass sie mehr wollte und es über ein reines Hobby weit hinausging. Die Rede ist von Annelie Fasse die im September 1993 im Alter von 7 Jahren durch ihre Cousine zum Ballett kam.  Mit ihrer Oma schaute sie sich eine Ballettstunde an. Die Mädchen tanzten auf Spitze. Bei diesem Anblick war sie entschlossen und sagte: dass will ich auch können. Viele Jahre später wurde aus der Schülerin die Assistentin der Ballettmeisterin und da zog immer mehr schon neben dem klassischen Ballett Hip-Hop mit ein. Mit ihrer Spitzenschülerinnenzahl von 220 wagte sich Hannelore Koch-Peters dann sogar 1998 an den Ballettklassiker „Dornröschen“ zur Musik von Peter Tschaikowsky. Im Jahre 2005 fing Annelie Fasse eine Ausbildung in Sachen „Tanzpädagogik“ an. Erst in Münster, wo nach dem englischen System trainiert wurde.  Doch Annelie Fasse hatte sich schon immer in der russischen Methode zu Hause gefühlt und wechselte nach Hannover.   Dort konnte sie ihre Ausbildung sogar um die Hälfte verkürzen. 

So übernahm sie danach ab 2007 auch immer mehr Verantwortung für die Ballettschule und war täglich dort vor Ort und Hip-Hop wurde ein weiterer fester Bestandteil dort. Nach 30 erfolgreichen Jahren gab Hannelore Koch-Peters ihr Lebenswerk in die Hände ihrer ehemaligen Schülern Annelie Fasse. Zu diesem Abschied bekam Hannelore Koch-Peters noch im November 2012 von der Alten Hansestadt Lemgo für ihr erfolgreiches Schaffen das Stadtsiegel verliehen. Zum 01. Januar 2013 übernahm die staatlich anerkannte Tanzpädagogin Annelie Fasse am Klingenberg die Ballettschule. Diese führte sie bis 19. Oktober 2016 noch unter der Bezeichnung „Ballettschule Hannelore Koch-Peters, Inhaberin Annelie Fasse“ und änderte sie dann in „Ballettschule Lemgo“.

An der Tradition hält sie aber bis heute fest und das Ziel sei das SchülerInnen Spaß am Tanzen haben und die vielen Geheimnisse des Ballettschuhes lieben lernen. Corona setzte ihr stark zu. Sie konnte am Klingenberg nicht mehr so unterrichten wie sie es gewohnt war. Da fiel nach Gesprächen mit ihrer Familie der Entschluss dort zu schließen. Es kam eine Online-Ballettschule, Videos um Kontakt zu ihren begeisterten Schülerinnen zu halten. Als es wieder etwas besser wurde, aber Gaststätten noch geschlossen waren, fand sie zeitweise bei der Gaststätte Lallmann im großen Saal eine Möglichkeit wieder Präsenzunterricht mit Schülerinnen zu trainieren. Da dieses aber ja bekannterweise nicht dauerhaft ging, musste ein neues zu Hause für die Ballettschule gefunden werden. Da in der Engelbert-Kaempfer-Strasse über der dortigen Apotheke ein ehemaliges „Fitness“-Studio war wurde der Entschluss gefasst, da entsteht die neue „Ballettschule Lemgo“.

Innerhalb von einigen Wochen konnte Anfang September 2020 dort die Neueröffnung gefeiert werden. So blickten Hannelore Koch-Peters und Annelie Fasse heute beim Pressegespräch auf viele schöne gemeinsame Jahre zurück und freuen sich, dass im kommenden Jahr sogar eine große Jubiläums-Gala auf dem Programm steht.

Natürlich wieder in der Aula des Marianne-Weber-Gymnasiums. Präsentieren möchte man  Highlights aus den vielen vergangenen Jahren, wo der bekannte Sprung von Hannelore Koch-Peters natürlich auch nicht fehlen wird. Die Premiere dieser Gala wird am 18. März 2023 abends sein und zwei weitere Vorstellungen werden dann am 19. März 2023 um 11 und 17 Uhr folgen. Die Proben laufen dafür schon und alle TeilnehmerInnen sind jetzt schon in großer Vorfreude.

Bericht / Fotos: Andreas Leber