Doppelte Premiere bei der Kriminacht im Umweltzentrum Heerser Mühle
Das Umweltzentrum Heerser Mühle ist seit vielen Jahren ein Ort wo immer wieder Morde passieren und gruselige Gestalten ihr Unwesen treiben. Am vergangenen Samstag war es wieder einmal soweit und es stand an diesem Samstag bereits zum siebten Mal „Morde im Grünen“ auf dem Plan.
Zwei Lesungen und ein komplett anderer Ort kam trotzdem super an
Dieses Jahr war auch zur Freude von Mitveranstalter Uwe Voehl und dem ganzen ehrenamtlichen Team rund um Leiter Ulrich Kaminsky eine große Premiere. Schon weit vor der eigentlichen Ankündigung in der Presse und dem Aushängen der einmaligen Plakate, die auch schon Kultstatus als Sammlerobjekt gerne auch mit den Unterschriften der lesenden Autoren, war die abendliche Veranstaltung ausverkauft. Schnell stand dann aber schon fest, dass es am Nachmittag eine weitere Lesung vorab geben muss. Da dieses Jahr auch als Besonderheit ein dreiköpfiges Autoren-Team aus Bad Salzuflen (Uwe Voehl), Köln (Carsten Sebastian Henn) und Hillesheim in der Eifel (Ralf Kramp) aus ihren eigenen gemeinsamen Werken „Mords-Hochzeit“ und abends „Mords-Urlaub“ lasen, war sehr schnell klar, da musste man hin. So zog es auch bereits am Nachmittag rund 80 Fans bei schönem Sommerwetter ins Grüne des Umweltzentrums Heeerser Mühle. Leider fanden die Lesungen dieses Jahr auch zum ersten Mal im „verflixten siebten Jahr“ nicht auf der wunderschönen Naturbühne statt. Diese musste auf Grund verschiedener Wetterprognosen leider leer bleiben. Daher wurde sehr kurzfristig vom ganzen Team die Remise urlaublich hergerichtet.
Es gab einen großen Sonnenschirm, ein Schlauchboot und bunte Fische schwammen vor dem Tisch wohinter dann die Autoren Uwe Voehl, Carsten Sebastian Henn und Ralf Kramp Platz genommen hatten und im Laufe des Abends unter dem trockenen Dach für viel Gelächter und spaßige Szenen sorgten. Für tolle und passende Musikeinlagen sorgte mit seinem Saxophon Andreas Senne.
Im Fokus verschlug es ihre drei sehr eigenwilligen Figuren Kommissarin Carola Coltella, Kaplan Unkel und Omma Brock teilweise unfreiwillig nicht nach Bella Italia oder auf die schöne Kreuzfahrt, sondern nur an den heimischen Rursee, der im Nationalpark Eifel liegt. So wollte Kaplan Unkel unbedingt nach Rom, wo er gerne vor dem heiligen Vater ein Liedchen trällern wollte und durch eine Busfahrt nicht am Flughafen landete, obwohl doch an dem Bus oben draußen groß „Papst“ stand, landete er dann am Ende am FKK-Stand. Kommissarin Carola Coltella freute sich auf ihre Auszeit und den schon lange geplanten Italienurlaub bei ihren italienischen Verwandten. Ihr machte dann aber bei der Fahrt dorthin mit ihrem Fahrzeug wohl das Seeungeheuer vom Rursee einen Strich durch die Rechnung und verhinderte die geplante Weiterfahrt. Nur Omma Brock hatte sich als neue Cocktail-Mixerin bei der „Paradiso-Bar“ beworben, hatte aber ein Foto von Britney Spears dafür eingeschickt und nur daraufhin eine Einladung zum Vorstellungsgespräch bekommen. Ihre sehr eigenwilligen zusammen gemixten Cocktails, wo sie im Beachclub den Mixer schwang sorgte auch bei den dortigen Gästen schon bald für Kopfschmerzen, aber durch ihre eher rabiate aber auch sehr liebenswerte Art bekam sie den Job.
Diese Krimilesung mit immer wieder lustigen Kommentaren war wirkliche Teamarbeit und alle Drei lebten auch sehr bildlich ihre Neigungen in skurrilen Szenen zu ihren Figuren mit voller Genuss aus. In der Pause konnten sich die Zuhörer dann mit Bratwurst und leckerer Quiche, sowie alkoholfreien und kühlen Bierchen für die zweite Runde stärken. Daher hatte nicht nur das Publikum, sondern auch Ralf Kramp mit seiner Eifeler Mundart wo er Omma Brock verkörperte, Carsten Sebastian Henn hatte Spaß mit dem leicht lispelnden Kaplan Unkel der mit vielen Mitteln die Nudisten bekehren wollte und Uwe Voehl ging im weiteren Verlauf mit Kommissarin Carola Coltella, die auch von alleinstehenden Männern umworben wurde auf Mördersuche. Denn plötzlich ist eine angeknabberte Leiche mit von der Partie. Treibt im See Rurie das sagenumwobende See-Ungeheuer immer noch sein Unwesen?
Die Mörderjagd mit Sonnenbrand und Spritzpistole begann und das Trio ging mit ihrer schusseligen Genialität auf die Spur des Mörders, wo Tatorte zertrampelt, Indizien verschusselt und Zeugen drangsaliert wurden. So durften sie genau dass tun, was sie am Besten konnten. Auch spielte auf einer Insel eine Fernseh-Produktion eine große Rolle wo man wie im Dschungelcamp mit vielen Kameras u.a. die Kandidaten …, … oder Florian Silberlöffel eingesperrt hatte. Die sehr witzigen Texte reicherten alle drei Autoren immer wieder mit slapstickartigen Comedy-Einlagen ab, wo Geräusche und eingestreute Bemerkungen das Publikum immer wieder zum Lachen brachte. Uwe Voehl sorgte auch etwas für den roten Faden, der aber von allen Dreien auch mit sehr schrägem Humor durchzogen war.
Sehr gut kamen auch die lustig bunten Spitzpistolen beim Publikum super an, die Seifenblasen erzeugten. Die Kombination zwischen Nachmittags- und Abend-Lesung kam super an, dass man sich auch seitens der Besucher vorstellen könnte,, dieses nun fest zu etablieren. Am Ende ließen sich viele das Plakat oder eines der Bücher, die man am Büchertisch erwerben konnte signieren. Somit war es wieder ein toller und dieses Mal auch sehr lustiger Abend, der bereits bald schon hier im wunderschönen Ambiente der Heerser Mühle weiter gehen wird.
Bericht / Fotos: Andreas Leber