Die neue Auferstehung der hist. „Goldenen Waage“ in der Frankfurter Altstadt
Das Liemer Unternehmen Kramp & Kramp arbeitet nun seit langem schon an einem ganz besonderen Objekt, welches es gar nicht mehr gibt. Durch Brandbomben wurde damals 1944 die historische Frankfurter Altstadt fast komplett zerstört und darunter war auch der Prachtbau der „Goldenen Waage“, die 1619 vom Gewürzhändler Abraham van Hamel und seiner Frau Anna van Litt erbaut wurde. Viel reich geschnitztes Fachwerk befand sich ab dem ersten Obergeschoss außen an der Fassade. Dank des DomRömer-Projektes entstehen momentan als neues Viertel in der Nähe des Frankfurter Römers 35 Häuser wovon 15 nach dem historischen Vorbild als schöpferische Nachbauten auf einer fußballfeldgroßen Fläche.
Dank den Altbauspezialisten „Kramp & Kramp“ aus Lemgo wird es nun möglich
Dieses wurde Dank vieler erhaltener Pläne, Fotos, Postkarten und Zeichnungen möglich. Die ganzen Holzabeiten an der „Goldenen Waage“ liegen in den fachlichen Händen der Liemer Altbauspezialisten die seit 2014 nun in der Plaung und Rekonstruktion dieses Gebäudes sind. Besonders Firmeninhaber Guido Kramp und Zimmermeister und geprüfter Restaurator im Handwerk, Maik Ebert ist dieses Projekt fest ans Herz gewachsen. Nun konnte entlich das schon lange fertiggestellte erste Obergeschoss komplett zerlegt auf einen Lastwagen verladen werden und kommt am kommenden Montag in der hessiscchen Metropole in der Innenstadt an.
Im Rahmen eines Pressetermines berichteten Beide nun davon, dass es vor Ort sehr eng wäre und sie den für den Aufbau dringend benötigten Kran nur morgens und abends jeweils zwei Stunden nutzen könnten. Laut Guido Kramp würden 100 Gewerke gleichzeitig auf einen Kran zugreifen. Daher sind Projektleiter Maik Ebert und Guido Kramp auch sehr froh, dass die Tage wieder länger hell bleiben und sie daher die Arbeiten im Hellen ausführen könnten.
Auch stehen die Liemer Speziallisten aber in Verhandlungen mit der Stadt Frankfurt, da sie gerne einen eigenen Kran aufstellen würden, da es sonst sehr schwierig würde, die ganzen Holzarbeiten bis August auszuführen. Die Tischler, Zimmerer und Techniker haben momentan 7.500 Arbeitsstunden veranschlagt, bis die „Goldene Waage“ wieder im neuen Glanz in der Altstadt steht.
Aber jetzt schon sind das DomRömer-Projekt wie beide auch beim Pressetermin verrieten, mehr als ein Jahr in Verzug. Im August steht auch wohl stellvertretend für alle Nachbauten bei der „Goldenen Waage“ das Richtfest an. Bis dahin müssen aber alle Mitarbeiter seitens Kramp & Kramp alle Etagen des rund 27 Meter hohen Gebäudes aufgstellt haben.
In einer extra dafür angemieteten Werkshalle im Industriegebiet Lieme entstanden die Holzgeschosse, wurden dort schon probeweise einmal aufgebaut und dann wieder fein säuberlich zerlegt. Insgesamt wurden dafür 144 Kubikmeter altes Eichenholz welches 300-400 Jahre alt ist verarbeitet. Dieses mußte man bei verschiedenen Händlern für historische Baustoffe in ganz Deutschland beschaffen. Die beonderen Schnitzarbeiten der Balken, des Zwerchhausgiebels und handgeschnitze Knaggen die u.a. den Erbauer Abraham van Hamel und einen Hammel darstellen für die Fassade ab dem ersten Obergeschoss lagen in den Händen des professionellen Holzbildhauer Wolfgang Koch.
Dieser fertigte nach dem hist. Vorbild die Schnitzereien, wobei es sich besonders auch um plastische, figürliche Darstellungen, aber auch flächige Zierornamente handelte. Der Hammel soll dabei für das Lamm Christi stehen, womit der Erbauer versuchte sich in die Heilsgeschichte einzubinden. Somit kann man jetzt endlich froh sein, das der Aufbau nun begonnen hat. Davor entstand ja an der Stelle erst einmal ein Rohbau aus Beton, der mit rötlichem Sandstein verkleidet wurde.
Aus dem Sandstein entstand auch die Treppe, welche durch einen inneren Rundturm nach oben führt. Im Laufe der Aubauarbeiten wird auch wie früher bei der „Goldenen Waage“ wieder auf dem Dach des Hinterhauses ein Belvederchen entstehen.
Die Spezialisten von Kramp & Kramp haben aber nun noch lange in Frankfurt zu tun, da sie auch für andere Gebäude Aufträge vorliegen haben und auch bei der „Goldenen Waage“ nun für die weiteren Kunstschnitzarbeiten, die Treppenanlagen, die Fenster und den Dachstuhl bis 2018 sehr gut ausgelastet sind.
Hier noch eine Foto-Galerie vom Pressetermin:
(Copyright by: www.DerLemgoer.de / A. Leber)
Bericht / Fotos: Andreas Leber (www.DerLemgoer.de)