Lippische Gesellschaft für Kunst präsentierte ihren jährlichen Ausstellungskalender
Vor einigen Tagen war es wieder soweit und im Fürstlichen Residenzschloss Detmold präsentierten Karin Strate, Gerhard Milting, Dr. Bernhard Grote, Almut Schmersahl und Traute Prinzessin zur Lippe die spannenden und künstlerisch vielschichtigen Ausstellungen, die für 2016 geplant sind. So wird es auch dieses Jahr zwei Kunstreisen geben die Interessierte nach Bochum und Hamburg zu einmaligen Museen und spannenden Ausstellungen führen werden. Die beliebten „Jahresgaben“ wo man Kunst zu sensationell günstigen Preisen erwerben kann, wird es auch wieder zum Jahresende geben.
Neben Malerei werden auch Fotografien und Videokunst im Mittelpunkt stehen
Dieses wird im Rahmen einer Jahresgrabenausstellung welche in Lemgo oder Detmold stattfinden wird passieren. Zunächst steht aber als erstes in diesem Jahr die Mitgliederversammlung am 17. März um 19 Uhr in der Loge der Sparkasse Paderborn-Detmold an der Bielefelder Straße an. Am Ende der Versammlung wird ein Film zu Arnulf Rainer oder Christoph Brech gezeigt. Almut Schmersahl, Vorsitzende der Lippischen Gesellschaft für Kunst, war sich bei der Vorstellung des diesjährigen Jahresprogramm sicher, das es aufregend und auch spannend werden wird, da Technik immer mehr Einzug in die Ausstellungen hält.
Aber trotzdem erwartet den Besucher auch ein sehr abwechslungsreiches Programm, welches seinen Höhepunkt mit den Werken des berühmten österreichischen Künstlers Arnulf Rainer am 26. Juni erhält. Diese Ausstellung widmet der Kunstverein seinem leider im vergangen Jahr verstorbenen Ehrenvorsitzenden Dr. Armin Prinz zur Lippe. Die Eröffnungsrede wird Prof. Dr. Klaus Gallwitz halten, da die Familie zur Lippe eine langjährige und persönliche Freundschaft unterhält. Prof. Dr. Gallwitz war lange Jahre auch Leiter der Kunsthalle in Baden-Baden.
Aber los geht es am 10. April mit Christoph Brech – Shift Video und Fotografie. Daraufhin folgt Christian Brandl – Malerei bis danach dann der Höhepunkt folgt. Rund um das Thema Fotografie geht es dann auch bei Peter Mathis, der den Titel eines Hasselblad Masters trägt. Seine großformatigen Schwarzweiß-Prints zeigen ganz besondere Blicke auf die Berge, da er als Bergsteiger nicht nur die Stille liebt, sondern auch im Wettlauf gegen die Zeit, auf den richtigen Bildausschnitt wartet. Zum großen Abschluss des Jahres geht es dann nach Lemgo in die Galerie Eichenmüllerhaus, wo Cornelius Völker zusammen mit seinen Meisterschülern das Thema Malerei ausstellen wird. Damit möchte die Lippische Gesellschaft für Kunst ihre 2012 begonnene Ausstellungsreihe „Meister und Schüler“ fortsetzten. So gibt auch diese Mal diese Ausstellungsform jungen Künstlern die Möglichkeit zum Ausstellen ihrer Objekte und damit einen aktuellen Blick auf die momentane sich immer weiter entwickelnde Kunstlandschaft.
Bericht / Gruppenfoto: Andreas Leber (www.DerLemgoer.de)
Weitere Infos zu den Ausstellungen und den Künstern findet man noch hier, wo man am Ende auch das aktuelle Jahresprogramm als PDF herunterladen kann:
10.04. bis 16.05. Schloss Detmold
Christoph Brech – Shift Video und Fotografie
Christoph Brech, geb. 1964 in Schweinfurt, studierte von 1989 bis 1995 Freie Malerei und Grafik an der Akademie der Bildenden Künste in München bei Franz Bernhard Weißhaar. Seit 1998 ist
das Medium Video, neben Installation und Fotografie, das Hauptausdrucksmittel des Künstlers. 2003/04 war Brech Artist in Residence in Montrèal, Kanada. Neben den Themen Zeit, Vergänglichkeit und Erinnerung gehören Musik und die Möglichkeiten, diese zu visualisieren, zu Brechs wiederkehrenden Interessen. In diesem Zusammenhang entstand u.a. in 2013 das Video-Porträt des Baritons Wolfgang Koch für die Porträtgalerie der Bayerischen Staatsoper. 2008 vertrat er Deutschland bei der internationalen Video-Ausstellung Mutations II/Moving Stills. Christoph Brech schuf eine Reihe von Video-Bühnenbildern, u.a. für Dantes Höllenfahrt
an den Kammerspielen Mainz. 2006 entstand während des Villa Massimo Stipendiums das Römische Foto-Tagebuch (Wienand 2009). 2015 erschien bei Sieveking unter dem Titel Freie Blicke Brechs Foto-Band über die Vatikanischen Museen. 2015 schuf Christoph Brech für den Münchner Westfriedhof zwei über 7 Meter lange Mosaike nach Video-Stills aus seinem in Florenz entstandenen Film Il Ponte. Brechs Werke befinden sich in renommierten Sammlungen und Museen, z.B. in der Sammlung Goetz in München, dem Museum für Moderne Kunst in Frankfurt, dem Zentrum für Medientechnologie in Karlsruhe, den Staatlichen Kunstsammlungen in Dresden oder den Vatikanischen Museen in Rom. Christoph Brech lebt in München.
Eröffnung am 10. April um 11.30 Uhr und weitere Infos unter: www.christophbrech.com
22.05. bis 19.06. Schloss Detmold
Christian Brandl – Malerie
Christian Brandl, geb. 1970 in Erfurt, studierte von 1994 bis 1999 an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig bei Prof. Arno Rink und war von 1999 bis 2001 Meisterschüler bei Prof. Ulrich Hachulla in Leipzig. Seit 1999 hat Brandl zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen in Museen und Galerien in Deutschland. 2001 wurden ihm Stipendien der Aldegrever – Gesellschaft in Münster und der Stadt Kamenz verliehen. Brandl lebt und arbeitet in Leipzig. Christian Brandl
führt den Betrachter seiner Bildwelten in öffentliche und private Räume wie Landschaften, Gärten, Innenräume. Doch sind die Situationen und Konstellationen, in denen die Figuren allein, zu zweit oder dritt, selten aber in größeren Formationen agieren, weniger eindeutig als der erste Blick vermuten lässt. In collageartig zusammengesetzten Farbflächen treten Figuren auf, denen ein Entrücktsein, etwas Weltverlorenes, Fremdbestimmtes anhaftet, das die Lebendigkeit des
Geschehens einfrieren lässt. Kulissenhafte, bühnenartige Räume entstehen, in denen Figur, Interieur und Landschaft zu Komponenten eines Stilllebens werden. Es entwickelt sich eine Bildsprache, welche die zentralperspektivische Raumkonzeption nahezu negiert und das ausschnitthafte Bildgeschehen derart dramatisiert, dass der Betrachter in die Rolle eines (Psycho-) Analytikers gerät. Mit einem Gespür für soziale Konstellationen zeichnet Brandl das Bild einer Gesellschaft, in der Einsamkeit und Handlungsunsicherheit zu bedrückenden Fragestellungen veranlassen.
Eröffnung am 22. Mai um 11.30 Uhr – Zur Eröffnung spielt das Ensemble Horizonte
Weitere Infos unter: www.galerieleuenroth.de und www.ensemblehorizonte.de
26.06. bis 28.08. Schloss Detmold
Arnulf Rainer – Zeichnung & Malerie
„Die kunsthistorische Bedeutung des 1929 in Baden bei Wien geborenen Künstlers Arnulf Rainer ist unwiderruflich. Er gilt als Begründer des Informel in Österreich. Die in den 1950er-Jahren entwickelten Übermalungen machten ihn weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt und im internationalen Kollegenkreis berühmt. Seine intensive Suche nach neuen Wegen der Malerei und die stetige Entwicklung neuer künstlerischer Strategien, begleitet von performativen Arbeiten
und umfangreichen Schriften, lassen Arnulf Rainer zu einem der einflussreichsten lebenden Künstler der Gegenwart werden. Aus Materialmangel unternimmt Rainer seine ersten Übermalungen und fand damit zu seinem eigenen Stil. <…>“ Textauszug aus: Arnulf Rainer. Eine
Kurzbiografie. Katalog Kunstmuseum Ahlen 2015. Arnulf Rainer hat seine Arbeiten in zahllosen internationalen Ausstellungen gezeigt, u.a. war er auf der documenta 5, 6 und 7 und auf der Biennale von Venedig vertreten. 1978 erhielt er den großen Österreichischen Staatspreis. Arnulf Rainer wurde 1981 zum Professor an der Akademie der Bildenden Künste in Wien sowie zum Mitglied der Akademie der Künste in Berlin ernannt. 1989 zeigte das Solomon R. Guggenheim Museum in New York eine umfassende Retrospektive. 2009 wurde das Arnulf Rainer Museum in Baden eröffnet. Die Lippische Gesellschaft für Kunst eV zeigt Arbeiten aus einer privaten Sammlung.
Die Ausstellung Arnulf Rainer ist unserem langjährigen Vorsitzenden und Ehrenvorsitzenden
Dr. Armin Prinz zur Lippe gewidmet, der im August 2015 gestorben ist.
Zur Eröffnung spricht Prof. Dr. Klaus Gallwitz – Eröffnung am 26. Juni um 11.30 Uhr
Weitere Infos unter: www.arnulf-rainer-museum.at
04.09. bis 09.10. Abschluss Schloss Detmold
Peter Mathis – Fotografie
Peter Mathis, 1961 geboren, lebt in Hohenems in Österreich. Seine internationalen Aufträge führen ihn regelmäßig an die unterschiedlichsten Orte auf der ganzen Welt. 2007 wurde ihm in Schweden
der Titel eines Hasselblad Masters verliehen und 2008 folgte die Auszeichnung zum Master of European Photography durch die Vereinigung der Europäischen Berufsfotografen in Belgien. Peter Mathis wurde vom Kletterer und Alpinisten zum Sportfotografen, vom Bergchronisten zu einem sehr genauen Natur- und Landschaftsbeobachter. Peter Mathis bleibt immer auf der Suche, nicht nur um ein gutes, sondern ein außergewöhnliches Bild zu machen. Eins, das beim Betrachter hängen bleibt, sich in die Erinnerung eingräbt. „Wenn Mathis die Idee zu einem Bild hat, nimmt er nicht Pinsel und Farben und geht ins Atelier, sondern er packt seinen Rucksack, schultert das Stativ und macht sich auf in die Berge. Er nimmt lange und oft auch beschwerliche Strecken auf sich, um vor Ort dann dieses innere Bild zurechtzurücken, indem er immer wieder den Standort wechselt, verschiedene, teilweise auch spektakuläre Perspektiven ausprobiert und sich irgendwann für den passenden Punkt entscheidet. Nicht selten gerät er dabei in einen Wettlauf mit der Zeit, denn Lichtstimmungen, Wolkenbildung und Schattenspiele warten nicht ab, bis er bereit ist, auf den Auslöser zu drücken. Bildausschnitt, Verteilung von Licht und Schatten, Linienführung, Kontraste etc. Alles muss bis ins Detail koordiniert und perfekt getimed werden, damit ein erstklassiges Ergebnis entsteht. Diese Konzentration auf den einen besonderen Moment ist spürbar.“,
Dr. Christiane Schmieger, Kunsthistorikerin.
Eröffnung am 4. 9. um 11.30 Uhr und Finissage am 9. 10. um 11.30 Uhr
Weitere Infos unter: www.mathis-photographs.com
06.11. bis 11.12. Galerie Eichenmüllerhaus Lemgo / Brake
Cornelius Völker und Meisterschüler – Malerie
Die Lippische Gesellschaft für Kunst eV setzt mit dieser Ausstellung ihre im Jahr 2012 begonnene Reihe „Meister und Schüler“ fort. Cornelius Völker, geb. 1965 in Kronach, lebt und arbeitet in Düsseldorf und New York. Von 1989 – 1995 studierte er an der Kunstakademie in Düsseldorf. Cornelius Völker hat in den letzten zwanzig Jahren national und international in Museen und
Galerien ausgestellt. Seit 2005 ist er Professor für Malerei an der Kunstakademie Münster. Cornelius Völkers Malerei ist eine Gratwanderung zwischen den Polen Abstraktion und Gegenstand, zwischen Material und Mimesis, zwischen Thema und Komposition – eine Malerei, die konzeptuell anspruchsvoll und medial selbstreflexiv ist und gleichzeitig mit größter Lust an Farbe agiert. Seine Motive, wie Badeschlappen, Zigarettenstummel, riesige Schokoladentafeln, Pistolen, Pillen oder Meerschweinchen sind für ihn, wie er selber sagt, „Widerstandskoeffizienten, an denen sich die Malerei erproben muss“.
In seiner Klasse an der Kunstakademie Münster macht Cornelius Völker den Dialog über Kunst zur Lehrmethode. Die Werke seiner Studenten werden in Gruppen intensiv besprochen und im Klassenzusammenhang zur Diskussion gestellt. Obwohl Cornelius Völker keine Aufgaben stellt, ist ein Studium in seiner Klasse kein reibungsfreier Raum. Häufig wird heftig debattiert. Dabei erfahren die Studenten seiner Klasse, mit der Freiheit an der Kunstakademie zurechtzukommen und ihre eigene künstlerische Freiheit und Selbstbestimmung zu finden.
Eröffnung am 6. November um 11.30 Uhr
Weitere Infos unter: www.cornelius-voelker.de und www.klassevoelker.de
Jahresgaben:
Kunst zu sensationell günstigen Preisen!
Die Lippische Gesellschaft für Kunst lädt immer zum Ende des Jahres die Mitglieder und Kaufinteressenten ein, sich einen Überblick über die jeweiligen Jahresgaben zu verschaffen und die Chance zum Erwerb eines Bildes zu bezahlbarem Preis zu nutzen. Die Verkaufsaktion findet im Rahmen einer Jahresgabenausstellung – in Lemgo oder Detmold – in einem Baudenkmal statt.
Meistens gibt es Grafik von Künstlern, die im jeweiligen Ausstellungsjahr bzw. in den Vorjahren ausgestellt haben und darüber hinaus Grafik von Künstlern der klassischen Moderne, die für die
Erkerpresse in St. Gallen gearbeitet haben.
Kunstreisen:
Auch im Jahr 2016 werden wir wieder zwei oder drei Kunstreisen unternehmen. Die Ziele sind noch nicht bekannt, wahrscheinlich wird eines der Ziele der Schlosspark Haus Weitmar und Galerie m in Bochum sein. Andere potenzielle Ziele sind die Kunsthalle Hamburg Manet – Sehen. Der Blick der Moderne und/oder Museum Böttcherstraße Bremen Per Kirkeby. Werke aus dem Louisiana Museum of Modern Art. Mitglieder und Gäste werden mit dem Bus bequem und entspannt zu den jeweiligen interessanten Ausstellungen gebracht. Kompetente Führungen vor Ort, gemeinsames Schauen, aber auch „Alleingänge“ sind möglich. Kunst zu erleben wird zu einem Gemeinschaftsereignis. Die Ankündigungen für die Reisen werden den Mitgliedern rechtzeitig mitgeteilt. Gäste sind gerne gesehen.
Weitere Infos unter: www.kunstverein-lippe.de/kunstreisen/kunstreisen.html
Hier findet man noch das Jahresprogramm als PDF: