Im Herzen von Dörentrup-Humfeld befindet sich ein ganz besonderer und historischer Gutshof
In der „Unteren Dorfstraße“ in Dörentrup-Humfeld findet man über Wegweiser und einem Stein mit der Aufschrift „BEGEMANN seit 1284“ inklusive der lippischen Rose den Weg zum großen Gutshof-Anwesen der Familie Begemann. Es ist dort zwar schon sehr ländlich, wie es in vielen Orten im Lipperland nun mal so ist, aber trotzdem verfügt Dörentrup-Humfeld noch über eine sehr aktive Infrastruktur.
Die Familie Begemann ist dort seit 1284, also über 700 Jahre fest verwurzelt und sehr aktiv
Darüber ist Friedhelm Begemann mit seiner Familie auch sehr glücklich und packt überall tatkräftig mit an. Viele Firmen, ein Einzelhandelsgeschäft, eine Seifenmanufaktur, ein Küchenstudio, eine Feuerwehr und sogar mehrere Sportvereine zählt er im Pressegespräch auf. Weiterhin noch zwei gut laufende Gastronomiebetriebe wie die Reiterstube und das Landhotel Begatal und noch ein weiteres großes besonderes Highlight.
In seiner Nachbarschaft lebt die Familie Busse und diese sind weit über Lippes Grenzen sehr bekannt, da dort über 130 Papageien in einer rund 500 Quadratmeter großen Halle unter natürlichen Bedingungen leben und dieses ist wohl in ganz Deutschland so einmalig. Die Familie Begemann züchtete über 30 Jahre Pferde und setzte da besonders auf die beiden Rassen „Trakehner“, eine deutsche Reitpferderasse und „Westfalen“, die sich als verhältnismäßig ruhige Sportpferde und Freizeitpferde eignen. Die große Scheune auf dem Gutshof beherbergte die Pferdestelle und dahinter war so berichtete Friedhelm Begemann ein große Auslauf. Irgendwann kam dann aber vor rund sieben Jahren der Punkt, wo die Familie mit ihren beiden Söhnen Falk und Fabius etwas Neues ausprobieren wollte. Daher stellte man die erfolgreiche Pferdezucht ein und der Familienrat plante, was aus der Pferdescheune werden könnte.
Ein großer Traum war immer schon für Friedhelm Begemann eine kleine Brennerei. Er hat Wirtschaftswissenschaften studiert und nun erfüllte er sich auf dem heimischen Gutshof seinen Traum. Er fand eine passende Brennanlage und der Umbau der ehemaligen Pferdeställe begann. Dabei stellte sich aber schnell heraus, dass die dortige Fläche für nur eine kleine Brennerei viel zu groß war und die Idee mit Veranstaltungen und Hochzeitsfeiern wurde geboren. So ist aus der ehemaligen Scheune eine urige Schankwirtschaft mit Tischen und vielen zusammengewürfelten unterschiedlichen Stühlen geworden und bietet so rund 100 Gästen Platz. Diese Stühle stammen aus unterschiedlichen Gastronomiebetrieben und machen erst so den Charme wirklich aus.
Eine besondere Theke fand dort genauso ihren Platz wie ein großer Steinofen, worin die Familie auch immer wieder eigenes Brot backt. Herzstück ist aber natürlich die Brennanlage wo wöchentlich unterschiedliche edle Spirituosen angesetzt werden. So hat die Familie Begemann vier unterschiedliche GIN-Sorten (BeGinMan Dry Gin, BeGinMan Orange oder der Lady GIN), fünf Obstbrände, Wodka und sogar Whisky oder Wachholder 1284 aus eigener Herstellung im Angebot. Denn „Natur pur“ und „Tradition & Genuss“ steht bei den „Begemännern“ besonders im Vordergrund und so halten sie sich an den Generationsvertrag und geben auch der Natur wieder etwas zurück. Das heißt für jede 10. te Flasche wird ein Baum oder Wachholder neu angepflanzt.
So konnte seit 2016 seitdem 1 Ha mit Eichenbäumen aufgeforstet werden. Um die Jahrtausendwende wurden dann 6 Ha Ackerfläche mit über 500 Obstbäumen alter Sorten wieder neu angepflanzt. Eigene Teiche und besonders Quellen, wo das Wasser für die Herstellung der feinen Destillate nötig ist, Wiesen mit Kräutern und sehr viel Platz zum Feiern, wie auch größere Hochzeiten zeichnen den Gutshof aus. Aus dem ehemaligen Pferdeauslauf ist eine wunderschöne Gartenwirtschaft auch natürlich mit Theke und Zapfanlage geworden und sein Sohn Fabius ist tatkräftig überall mit dabei.
Sein zweiter Sohn Falk sei bei Weidmüller beschäftigt, packe aber wenn es seine Zeit ermögliche gerne auch mit an. Im vergangenen Jahr seien rund 6500 begeisterte Gäste vor Ort gewesen und diese kämen aus Lemgo, Detmold, Bad Salzuflen, Barntrup und Horn-Bad Meinberg. Denn im Humfeld ist immer was los.Diese Historie traf nun kürzlich auf 400 Jahre Hof-Apotheke Detmold, da dort Apotheker Christian Schmidt zu seinem Jubiläum einen besonderen „Apotheker-GIN“ in einer limitierten Auflage von natürlich nur 400 Flaschen seinen Kunden anbieten wollte. Von der Idee bis zum fertigen „GIN“ vergingen aber rund sechs Monate. Es sollte ein fruchtiger GIN werden und so wurden an fünf Terminen der besondere „Apotheker-GIN“ genau definiert. Mediterran, blumig Zitronen aus dem Begatal und der Amalfiküste machen den Jubiläums-GIN genauso aus, wie die sieben Bergkräuter und 28 weitere Biokräuter. Darunter so verriet Friedhelm Begemann Bergkräuter Baldrian, Wildrosenblätter, Sanddorn, Waldmeister und Wachholder.
Gebrannt durch vier Schichten und in mehreren Stufen wurde so aus dem reinen 94-prozentigen Alkohol am Ende ein edler Tropfen, der natürlich auch so einem 400-jähirgen Hof-Apotheken-Jubiläum gerecht würde. Abgefüllt dann durch Christian Schmidt in der dortigen Apotheke in ansprechende Flaschen mit einem tollen Etikett versehen. 500 ml (40 %) sind in der Flasche und diese kostet 37.95 Euro. Die Hälfte vom Verkauf der 400 Flaschen gehen so Christian Schmidt auch an einen guten Zweck und zwar an die „Editha Backs Stiftung“ gespendet. Denn damit sind sich auch alle Beteiligten einig, dass so ein Produkt nur durch Reinheit, Qualität und mit lippischer Sturheit entstehen kann.
Bericht / Foto(s): Andreas Leber