Das vom Heimatministerium NRW geförderte Projekt „Gesichter der Weserrenaissance“ erreicht neue Etappenziele

Das vom Heimatministerium NRW geförderte Projekt „Gesichter der Weserrenaissance“ nimmt trotz Corona weiterhin Gestalt an. Der Lippische Heimatbund als Projektträger sowie die drei Kooperationspartner in Form des Weserrenaissance-Museums Schloss Brake, des Kulturkreises derSehenswürdigkeiten, Imagefilm Weserrenaissance und der Stiftung Eben-Ezer haben die jüngst erreichten Etappenziele präsentiert.

 

Gesichter der Weserrenaissance 2022 (v.ln.r.): Dr. Michael Bischoff, Lysann Rehberg, Dr. Vera Lüpkes, Silvia Herrmann, Dr. Albert Hüser, Joachim von Reden, Miriam Ludewig, Lisa-Marie Bergann, Ingelore Möller, Jörg Düning-Gast, Dr. Stefan Wiesekopsieker und Dr. Susanne Hilker. Foto: Andreas Leber

 

Weserrenaissance-Museum Schloss Brake im lippischen Lemgo

Wichtiger Bestandteil des Projekts ist ein attraktiver Imagefilm, der zehn regionale Sehenswürdigkeiten wie beispielsweise Schloss Brake, Schloss Barntrup, Schloss Wendlinghausen, Schloss Neuhaus und das Hexenbürgermeisterhaus in Lemgo charmant in Szene setzt. Der kurzweilige Film weckt innerhalb von drei Minuten große Lust, die vielseitigen Orte der Weserrenaissance einmal persönlich zu besuchen. Zu sehen ist der Film ab sofort unter www.lippischer-heimatbund.de sowie www.museum-schloss-brake.de/gesichter-weserrenaissance/. Auch in den Sozialen Medien, auf der im Aufbau befindlichen Projekt-Homepage und vor Ort im Weserrenaissance-Museum soll er künftig veröffentlicht werden – auch in leichter Sprache!

 

Museum Hexenbürgermeisterhaus. Foto: Andreas Leber

 

Schloss Wendlinghausen. Foto: Andreas Leber

 

Ergänzend zum Imagefilm ist in der vom Lippischen Heimatbund herausgegebenen Reihe „Lippische Kulturlandschaften“ eine Broschüre mit tiefergehenden Informationen erschienen. Auf 30 Seiten gewinnt man anhand ausgewählter Persönlichkeiten und ihrer Geschichten spannende Einblicke in das regionale Netzwerk.

 

Im Museum Schloss Brake für 4,00 Euro ab sofort erhältlich.

 

Dreh- und Angelpunkt ist dabei Graf Simon VI., der vor gut 400 Jahren auf Schloss Brake lebte und regierte. Er pflegte zahlreiche Verbindungen zu anderen Personen der damaligen Zeit. So ließ er beispielsweise in der Lemgoer Ratsapotheke süße Getränke, Sukkade, Zimt, Konfekt und Räucherkerzen einkaufen.

 

Lemgoer Ratsapotheke. Foto: Andreas Leber

 

Außerdem beauftragte Simon VI. den Lemgoer Baumeister Hermann Wulff mit dem Ausbau des Nordflügels von Schloss Brake. Wulff wiederum hat auch vorher schon die Umbauarbeiten am Südflügel der Burg Brake für Simons Mutter Katharina von Waldeck geleitet. Außerdem hat derselbe Baumeister auch bei der Fassade des Hexenbürgermeisterhauses in Lemgo die Finger mit im Spiel gehabt. Später trug Simon VI. dazu bei, dass die Streitigkeiten von dessen Eigentümerfamilie Kruwel geklärt wurden.

 

Schloss Brake. Foto: Andreas Leber

 

Auch Schloss Detmold ist mit dabei. Foto: Andreas Leber

 

Spannende Verbindungen gab es aber auch zwischen Graf Simon VI. und dem Fürstbischof Dietrich von Fürstenberg in Paderborn. Dieser hat sich bereits zu Lebzeiten ein 18 Meter hohes Grabmal errichten lassen – ein Glanzstück der Weserrenaissance. Die beiden Männer gingen gemeinsam zur Jagd. Ein reger Briefwechsel spricht für das fast freundschaftliche Verhältnis zueinander. Außerdem war der Fürstbischof trotz der unterschiedlichen Konfessionen der Patenonkel von drei Kindern des lippischen Grafen. Erstaunlich.

 

Schloss Barntrup. Foto: Andreas Leber

 

Eineinhalb Jahre hat die Kunsthistorikerin Dr. Susanne Hilker vom Weserrenaissance-Museum Schloss Brake an diesen und vielen weiteren Geschichten gearbeitet und sie schließlich zu Papier gebracht. Während sich die Forschung bislang auf standesgemäße Verbindungen konzentrierte, blieben nicht offensichtliche Kontakte – wie die mit örtlichen Apothekern, Scharfrichtern, Tuchhändlern oder Weserschiffern – unberücksichtigt.

 

Weserschiffer in Höxter: Jost Ziegenhirt. Foto: Andreas Leber

 

Bei allen Geschichten und Gesichtern zeigte sich nach und nach, dass das Ende der einen Geschichte nur der Anfang einer anderen war“, sagt Dr. Susanne Hilker. Es entpuppte sich ein Netzwerk, das sich nicht nur auf die ausgewählten Orte beschränken lässt. Denn die Weserrenaissance ist eine überregionale Kulturepoche, an der sieben heutige Bundesländer Anteil haben. Aber dank des Projekts „Gesichter der Weserrenaissance“ ist der Anfang gemacht. Weitere interessante Gesichter und Geschichten gilt es noch zu entdecken.

 

© querdenker.com / WRM Schloss Brake

 

Weitere Etappenziele des ambitionierten Projekts sind die Verfilmung der recherchierten Geschichten in Form von Historienfilmen, der Aufbau einer eigenen Projekthomepage inkl. eines „virtuellen Museums“, ein „Tag der Weserrenaissance“ in Form eines Familienfestes am Sonntag, 19. Juni 2022, auf Schloss Brake, ein interaktives Hörspiel für Kinder, Mitmachstationen vor Ort und vieles mehr. Das Projekt geht noch bis Ende 2022. Man darf also gespannt sein.

PR-Text: Weserrenaissance-Museum Schloss Brake – Fotos: Andreas Leber (www.Handmadepixel.de)

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