Konzertreise des Dresdner Kreuzchores führte die Sänger in die Alte Hansestadt Lemgo
Zur Zeit ist der bekannte Dresdner Kreuzchor auf großer Konzertreise durch Deutschland. Davor waren sie schon in Belgien unterwegs und ließen überall ein begeistertes Publikum zurück. Er ist einer der ältesten und berühmtesten Knabenchöre der Welt. Die Geschichte geht zurück bis zur Ersterwähnung der Stadt Dresden und somit bis ins frühe 13. Jahrhundert.
Stimmlich beeindruckender Abend in der St. Nicolai-Kirche mit zusätzlichen Orgelstücken
Eine der wichtigsten Aufgaben der Kruzianer ist auch nach schon über 800 Jahren in den liturgischen Diensten der Kreuzkirche am Dresdner Altmarkt zu singen. Daher tritt dort der Dresdner Kreuzchor in Vespern und Gottesdiensten auf und gibt regelmäßig im Rahmen von Konzertreisen Konzerte mit hervorragenden Werken geistiger Musik.
Diese bilden den Kern des Repertoires und sind somit Ausdruck der christlich-humanistischen Prägung dieses Ausnahme Chores. Rund 80 Sänger im unterschiedlichsten Alter erklangen in der St. Nicolai-Kirche.
Diese besondere Magie, die hellen und klaren Stimmen welche der Chorklang bot war beeindruckend. Man merkte ihnen die Leidenschaft der doch noch teilweise sehr jungen Sänger an. Über 25 Jahre führte Roderich Kreile als Dirigent und Leiter die Geschicke.
Neu übernahm dann das Amt des Kantor Kirchenmusiker Martin Lehmann. Er war selber sogar Mitglied im Kreuzchor und zuletzt leitete der 49-jährige den Knabenchor im bayrischen Windsbach. Er selber sieht diesen Chor als wichtigsten Teil des städtischen Kulturlebens Dresdens. Es wäre heute noch einer der renommiertesten Knabenchöre Deutschlands und zur Zeit singen rund 140 Jungen im Alter zwischen 9 und 19 Jahren im Kreuzchor.
Somit ist Martin Lehmann seit September 2022 der bereits 29. Kreuzkantor. Zum Chorprogramm gehören Werke von J. S. Bach und Robert Schumann. Aber auch Werke des Dresdner „Haus- und Hofkomponisten“ Heinrich Schütz“, Simon Wawer oder Benjamin Britten gehören zum Repertoire. In Lemgo boten sie ein abwechslungsreiches Programm was mit dem Orgelstück „Allein Gott in der Höh sei Ehr“ von Johann Sebastian Bach (1685-1750) gespielt von Kantor Frank Schreiber auf der 1968 feierlich eingeweihten Steinmann-Orgel erklang. Rund 250 Zuschauer lauschten diesem besonderen Konzertgenuss, darunter auch rund 30 Studenten, so Superintendant Dr. Andreas Lange. Durch den Kreuzchor erklangen dann Stücke wie: „Ich will dem Herrn singen mein Leben lang“ von Rudolf Mauersberger, „Gott ist unsere Zuversicht und Stärke“ von Johann Paschelbel (1653-1706), das beeindruckende „Vater unser“ von Oskar Wermann (1840-1906) oder „The Lord is my shepherd“ von Noble Cain (1896-1977).
Dazwischen bot Kantor Frank Schreiber auf der Orgel noch die Stücke: „Präludium und Fuge a-Moll“ von Johann Brahms (1833-1897) und „Vater unser im Himmelreich“ von Georg Böhm (1661-1733). Frank Schreiber ist seit 2019 Kantor in St. Nicolai, wurde in Annaberg-Buchholz geboren und studierte Kirchenmusik an der Hochschule für Kirchenmusik in Dresden und der Universität der Künste in Berlin. Er besuchte die Orgelklassen von u.a. KMD Hansjürgen Scholze oder Prof. Martin Strohäcker.
Aber auch „Magnificat“ von Simon Wawer (1979) oder „Singet dem Herrn ein neues Lied“ von Heinrich Schütz beeindruckte das Lemgoer Publikum und so gab es am Ende einen sehr langen begeisterten Applaus.
Bericht & Fotos: Andreas Leber (www.Handmadepixel.de)