Lipppische Krimi-Autoren lasen zum „MORD ADVENT“ im Sommertheater
Das Detmolder Sommertheater füllte sich im Vorraum vor Beginn schon immer mehr mit Krimi-Fans die sich auf einen spannenden, aber auch lustigen Abend für einen guten Zweck freuten.
Der 08. Dezember ist jedes Jahr der Krimitag des Syndikats, aber auch geleichzeitig der Todestag von Friedrich Glauser (1896-1938).
Benefizveranstaltung mit Mord und Totschlag war wieder ein voller Erfolg
Er ist der Namenspatron des renommiertesten deutschsprachigen Krimipreises der jedes Jahr vom Syndikat, der Autorengruppe deutschsprachiger Krimiautoren, vergeben wird. Zu seinen Ehren veranstalteten daher auch dieses Jahr die lippischen Krimiautoren, wozu auch eine Autorin gehört, eine gemeinsame Lesung.
Diese fand im Sommertheater in Detmold als Benefizveranstaltung zur Unterstützung der Beratung / Therapie für traumatisierte Flüchtlingsfrauen und Mädchen statt. Als erstes begrüßte Buchhändler Alfred Westermann vom Buchhaus am Markt die Zuhörer und freute sich, dass mit ihm in seinem 20. Jubilumsjahr diese Veranstaltung durchgeführt würde.
Danach stellte Frido Petig auf sehr lustige Reimweise die einzelnen Autoren mit vielen Fakten jeweils vor ihrer Lesung vor und gab der Veranstaltung neben dem vielen Bösen eine lustige Note, da er selber auch wieder in Reimen einige sehr typische Eigenschaften „des Lippers“ herausstellte. Die drei Bücher über den „Lipper an sich“ sind wirklich sehr lesenswert und begeisterten immer wieder die Zuhörer.
Nach der Vorstellung ging es dann mit „Robert C. Marley“ los. Er hat in seinem Haus im Keller ein eigens kleines Kriminalmuseum wo sich alles um Great Briten handelt. Daher beschäftigte er sich auch schon lange mit „Jack the Ripper“ hatte akribische Nachforschungen auch vor Ort angestellt und schickte daher in seinem zweiten Roman den Chief Inspector Donald Sutherland Swanson auf Ermittler-Jagd, wo auch Oscar Wilde eine Rolle spielte. Der „Ripper“ wurde bisher nie gefasst, aber seine Theorie könnte die richtige Spur sein.
Nächstes Jahr wird der dritte Roman „Inspector Swanson und der Magische Zirkel“ erscheinen. Wieder spannend wo mehr als ein Mord passiert und es dreht sich alles um den berühmtesten Illusionisten der Welt „The Great Van Dyke“. „DerLemgoer“ wird demnächst einmal etwas mehr zu dem neuesen Fall verraten und ein Gespräch mit dem Autor dazu führen. Seine Welt ist ja neben Mord und Totschlag, sein feines Kriminalmuseum auch die Magie. So wurde alles zu einem Netz versponnen wo gefährliche und atemberaubende Zauberkunststücke in London eine Rolle spielen. Der Leser wird in das Jahr 1894 entführt, wo er sich im Adelphi Theater wieder findet.
Danch folgte Sven Koch, der eine Kurzgeschichte mitgebracht hatte, die sehr makabar war. Dabei ging es um ein Dorf wo jedes Jahr durch den Schützenverein das sogeannte „Gänseschießen“ als alte Weihnachtstradition stattfand. Nur wie der Ablauf dann war hatte sich sein Protagonist, der am Ende das Opfer wurde, nicht in den kühnsten Träumen ausgemalt. Die wildgewordenen Schützen wollten, dass er als flatternde Gans als Zielscheibe zur Verfügung stand.
Kriminalhauptkommissar Joachim H. Peters hatte eine berührende Geschichte im Gepäck, wo ein kleines Mädchen nach dem Tod seiner Eltern bei ihrer Tante und ihrem Freund leben muss. Jede Nacht hatte es Angst vor einem Geist der wohl unter ihrem Bett lebte. Im weiteren Verlauf stellte sich aber heraus, dass der Freund das kleine Mädchen regelmäßig missbraucht. Eines Tages beobachtet das Mädchen ihn in einem verfallenen Gartenhaus auf dem Grundstück.
Durch seinen ständigen Alkoholkonsum verlor er dann plötzlich die Kontrolle und stand in Flammen. Schnell brannte das komplette Häuschen ab und das Mädchen versperrte ihm den einzigen Ausgang. Am Ende hatte da das Schicksal ein Einsehen und befreite sie von dem ständigen Bösen.
Mechthild Borrmann ging es aber in ihrem Roman „Die andere Hälfte der Hoffnung“ um ein ganz anderes Thema. Es ging um die „Entfremdungszone“, womit die verbotene Zone von Tschernobyl gemeint war.
Valentina wartete auf die Rückkehr ihrer Tochter aus Deutschland aber sie schien verschwunden.
Im bitterkalten Winter schrieb sie dann ihre Lebensgeschichte auf um die Hoffnung nicht zu verlieren. Eine spannende Geschichte, wo sich im weiteren Verlauf eien junge osteuropäische Frau, die verfolgt wird, sogar die Pulsadern aufschnitt.
Krimiautor Uwe Voehl hatte eine Weihnachtsgeschichte von einem Rentner, der in einem Kurhotel wohnt, mitgebracht. Beim Spazierengehen störten ihn Alle. Besonders die Radfahrer die er als „Radfahrrüpel“ beschimpft und in seinen Augen viel weiteres Gesindel sind ihm ein Dorn im Auge.
Dann fand er plötzlich einen Rollator und schaffet es damit wieder zurück zum Hotel. Dort war überall Polizei und viele kriminelle Ereignisse passieren dann noch.
Zum krönenden Abschluss lasen dann die beiden „Lippe Krimi“-Urgesteine Jürgen Reitemeier und Wolfram Tewes eine komplett neue Kurz-Story, die sie extra für den Abend geschrieben hatten. Eine große Packung Humor war mit dabei, als in ihrer Geschichte Anton Fritzemeier sich zu einem Rentnerausflug zum Hermann mit anderen Rentner überreden läßt.
Oben angekommen gab es für die Renter Kaffee und Kuchen und jeder erhielt einen Schokonikolaus als Geschenk. Der Reiseleiter mit seinen beiden Gehilfen wollte dann auch noch Rheumadecken an die Senioren verkaufen. Vielen war diese Verkaufsshow zu langweilig und es wiurde der Schokonikolaus geköpft. Diese enthielten ein komisches weißes Pulver.
Für einige begann ungewollt ein Spaß und der Reiseleiter realisiert plötzlich seinen Fehler. Seine Gehilfen sollten alle Nikoläuse wieder einsammeln, kennen aber die Lipperr nicht. Was ein Lipper einmal hat, das behält er auch. Zum Schluss kam „Schulten Jupp“ oben zur Gaststätte am Herman und wollte Anton Fritzemeier abholen.
Er realisierte die Situation und kann zum Ende mit Hilfe der Rentner, die den Weihnachtsbaum ist Gastraum als Ramme umfunktionierten, da die Tür abgeschlossen wurde alle retten und die drei Verbrecher dingfest machen.
Somit war es ein lustiger aber auch sehr spannender Abend der für den guten Zweck ein Erfolg war. Schön war auch dass diese Lesung gemeinsam an einem Ort stattfand.
Bei einigen Geschichten machten die gelesenen Auszüge wirklich Lust auf mehr, so dass bestimmt einige der Bücher eventl. auch unter dem Weihnachtsbaum landen. Im vergangenen Jahr war sie noch zweigeteilt in Bad Salzuflen und Lage. Zum Schluss überreichte Buchhändler Alfred Westermann allen Autoren noch ein interessantes Buch und eine Flasche Wein und Alle standen noch für ein Gruppenfoto zur Verfügung.
Bericht / Fotos: Andreas Leber (www.DerLemgoer.de)