Dresdener Kunstaktion „Leere Stühle“ wird zum stillen Protest der Gastronomie gegen Corona

Heute morgen gab es im Rahmen der Dresdener Kunstaktion „Leere Stühle“ eine stille Protestaktion vieler Lemgoer und Lippischer Gastronomen. Seit Montag sind viele Geschäfte wieder auf, auch Baumärkte, Möbelhäuser dürfen wieder öffnen. Die Gastronomie leider aber bis her noch gar nicht und ein Ende der Corona-Schließungen ist nicht in Sicht.

 

Über 200 Stühle standen aus verschiedenen Gastronomiebetrieben auf dem Lemgoer-Marktplatz

 

Stiller Protest der Gastronomie mit vielen leeren Stühlen auf dem abgesperrten Bereich des Lemgoer Marktplatzes.

 

Ihre finanzielle Not wächst täglich und die Soforthilfen sind schon lange verbraucht. Deutschlandweit in über 70 Städten fand heute diese Protestaktion statt und es steht überall die große Frage im Raum, wann können die Restaurants, Bars und besonders auch Biergärten bei diesem momentan super sonnigen Wetter mit blauem Himmel wieder öffnen. So waren neben Anja Limberg vom Leeser Krug und Vorsitzende des regionalen Wirteverein viele Gastronomen persönlich vor Ort. Organisiert seitens der DEHOGA machten alle auf ihre momentane Situation von leeren Kassen, Stühlen oder sogar Betten aufmerksam. Auch so waren sich alle vor Ort einig wäre der „To-Go-Bring- und Bestelldienst“ von Essen nur ein Tropfen auf den sehr heißen Stein und könnte die bevorstehende Pleite der vielen kleinen Gastwirte nicht aufhalten. Auch die Beschlüsse der Bundesregierung ein vorübergehender reduzierter Mehrwertsteuersatz von 19 auf 7 Prozent auf Speisen sei nicht dauerhaft in der aktuellen Situation hilfreich.

 

Stiller Prodest der Gastronomie mit über 200 leeren Stühlen auf dem Lemgoer Marktplatz.

 

Daher fordern die Gastronomen nun sehr zeitnah einen klaren Fahrplan für die Wiedereröffnung der Betriebe, besonders da im Hinblick auf die Außengastronomie. Viele der lippischen Gastronomen hätten die Möglichkeit, dort den geforderten Ministabsstand von wohl rund 20 Quadratmetern pro Gast zu leisten. Eine Verlängerung der 7 Prozent MWST für das Gastgewerbe wird auf längere Sicht gefordert. Aufstockungen von Zuschüssen für alle Unternehmensgrößen bemessen an Steuererklärungen, um somit den ehrlich wirtschaftenden Gastronomen gerecht zu werden und besonders auch eine schnelle Aufstockung des Kurzarbeitergeldes auf 80 Prozent und auch Einführung für die vorhandenen Azubis. Allen Gastronomen sei ja auch die momentan aktuelle Situation bekannt, aber irgendwie müsste es ja nun auch einmal weitergehen, gerne auch unter besonderen Auflagen. Wozu zwar in Sachen Essen und Trinken die ab Montag fest bestehende Maskenpflicht in NRW nicht dazu beiträgt, aber wohl hoffentlich nun dann die Verbreitung des Virus bald eingedämmt werden kann.

Bericht / Fotos: Andreas Leber

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