Ralf Schmitz unternahm mit seinem Lemgoer Publikum eine „Schmitzeljagd“ durch den hektischen Alltag
Ralf Schmitz ist aus dem Fernsehen sehr bekannt aber auch bei den sieben Zwergen von Otto Waalkes erlebte man den lustigen Künstler auf der großen Kinoleinwand. Er gilt unter seinen Kollegen als absoluter Schnellsprecher und begrüßte somit gleich sein Publikum in Lemgo in der Phoenix-Contact-Arena mit den Worten: „Wenn ich Euch zu schnell sprechen sollte, macht euch nichts draus, somit erhaltet ihr an diesem Abend gleich zwei Shows zu einem Preis.“.
Über 2000 Zuschauer kamen aus nah und fern um den Comedian Live auf der Bühne zu sehen
Rund zwei Stunden jagten dann ein Lacher den Nächsten, obwohl es teilweise auch etwas langatmig wurde. Dieses ist aber ja auch Geschmackssache und sein aktuelles Programm „Schmitzeljagd“ griff mehrfach die Lachmuskeln an. Auf seinem weißen T-Shirt stand „Geschwindigkeit ist eine Frage der Perspektive“, was auch auf sein Schnellsprechen abzielte.
Nach der Begrüßung ging es dann auch gleich, wie man es von seinen Live-Shows kennt, ins Publikum.
Wer also nicht auf die Bühne wollte, hatte sich daher vermutlich einen Platz in einer der hinteren Reihen gesichert. Erst ging es um die erste Reihe und kurz um die Zweite. Ein Pärchen fiel ihm dann ins Auge, wo er wohl ordentlich Parfüm aufgelegt hatte. Dieses wurde dann wieder auf der Bühne angekommen erst einmal zum Thema. Danach ging es dann mit dem neuen Handy, welches er wohl seiner Mutter geschenkt hatte, weiter. Sie hatte da die Kamera entdeckt und fleißig Handyfotos gemacht, doch irgendwie gelangen ihr die Fotos wohl nicht so richtig.
Mal war ein Finger im Weg oder es gab nur eine halbe Katze und er machte daraus ein Bühnenthema mit lustigen Kommentaren, was sein Publikum mit Lachern und teilweise auch Kopfnicken bestätigte. Ein weiteres Thema war seine im 2016 zugelaufene kleine schwarze Katze, welche er auf den Namen Hildegard taufte. Nach Recherchen gehörte sie am Ende niemanden und übernahm so am Ende das Regiment in seinem zu Hause.
Im weiteren Verlauf des Abends baute er dann sein Publikum immer wieder mit ein und holte sogar vier Besucher im Laufe der Show auf seine Bühne, wo links ein Korb von einem Heißluftballon und rechts ein kleines Boot stand. Somit wurde es ein reger Austausch mit seinem Publikum wo er zugerufene Dialekte und positive wie auch negative Gefühle sammelte. Eine junge Dame aus der ersten Reihe fiel ihm auf Grund der ständigen Nacho-Knabberei auf und er holte sie auf die Bühne. Mit ihr spielte er dann eine Szene in einer Schlachterei wo die gesammelten Begriffe per Zufallsgenerator eine Rolle spielten. Die unterschiedlichen Dialekte wo er sich dann auch richtig aufregen konnte machte der Dame, welche eine Praktikantin spielte, schon etwas Arbeit. Aber es war schon witzig, wenn er einen schüchternen Ostriesen, einen cholerischen Kölner oder einen forschen Niederländer der mit Wohnmobil da war und Frikandel spezial kaufen wollte mimte.
Viel drückte er bei sei seinen Rollen auch durch Körpereinsatz, Gestik, Mimik und mit seinen Händen aus. Super genial war auch das Speed-Dating, wo er in fast 20 Männer-Typen schlüpfte und zum Lachen komisch verkörperte. Ob Gynäkologe, Allergiker, Hairstylist, Frauenversteher, alleinerziehende Vater oder sogar Verheirateter. Eine wenige Wörter reichten neben der Körpersprache komplett aus. Aber auch in Rollen Prominenter schlüpfte er sprachlich und so gab Otto aus Emden den Wasserstand der Nordsee durch oder Mario Barth wartete verzweifelt vor dem Kanzleramt auf Frau Merkel und Paul Panzer spielte auch eine Rolle. Zum Schluss hin gab es dann noch urige Gesangseinlagen für einen Publikumsgast und davor plauderte er mit einer Dame aus dem Publikum über ihren Beruf und eventuell Hobbys.
Ein rundum gelungenes witziges Programm, was bei den Zuschauern super ankam. Was nur schade war, dass die wohl nach der Show geplante Autogrammstunde ausfiel und so seine weiteren Fans nicht mehr den näheren Kontakt fanden.
Hier findet man noch einige weiter Fotos von der tollen Show in Lemgo:
Bericht / Fotos: Andreas Leber (www.DerLemgoer.de)