Volle Kunstwerkstatt der Stiftung Eben-Ezer beim Neujahrsempfang der Grünen

Am vergangenen Sonntag luden die Grünen – Ortsverband Lemgo zu ihrem alljährlichen Neujahrsempfang der wieder einmal sehr gut besucht war. Dieses Jahr stand alles unter dem Zeichen von Natur und Artenschutz.

 

Ein wichtiges Thema „Artenschutz“ und was man nun tun sollte, war dieses jahr Thema beim Neujahrsempfang der Grünen, OV Lemgo.

 

So begrüßten seitens des Ortsverbands Gertrud Lehmann und seitens der Ratsfraktion Dr. Burkhard Pohl zahlreiche Gäste und Mitstreiter aus Lemgo, Detmold und Bad Salzuflen. Für die musikalische Begleitung konnte Dr. Pohl Erfan Amiri gewinnen, der gebürtig aus Afghanistan stammt und nun schon seit längerem in Detmold lebt. Seine selbstgeschriebenen Songs handelten von seiner Heimat, der dortigen Zerstörung durch die Kriege aber auch von seiner Familie.

 

In der vollbesetzten Kunstwerkstatt der Stiftung Eben-Ezer lauschten die Zuhörer der Musik von Erfan Amiri.

 

Thematisch drehte sich die Veranstaltung um das wichtige Thema des katastrophalen Insektensterbens und der Bedrohung der lippischen Biodiversität auch hier in Lippe. Als Vortragsgäste konnten die Grünen dafür als Hauptredner Oliver Krischer MdB (Grüne Bundestagsfraktion) aus Berlin und Jürgen Braunsdorf (Stabstelle Biodiversität Kreis Lippe) gewinnen. Albert Einstein sagte einmal zu diesem für die ganze Menschheit doch wichtigen Thema: Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben.” Auch Vertreter des NABU, BUND und des Imkerbundes waren der Einladung gefolgt und lauschten des Ausführungen von Oliver Krischer (MbB) welcher zuletzt stellv. Fraktionsvorsitzender der Grünen im Bundestag und Koordinator der Bereiche Umwelt, Verkehr und Landwirtschaft ist.

 

Musiker Erfan Amiri begeisterte durch Gesang mit Gitarrenspiel, Hauptredner Oliver Krischer (MbB), Gertrud Lehmann (Grüne – Ortsverband Lemgo), Dr. Burkhard Pohl (Grüne – Ratsfraktion) und Jürgen Braunsdorf (Stabstelle Biodiversität Kreis Lippe).

 

In dieser Funktion übernahm er auch von seiner Amtsvorgängerin Bärbel Höhn im Oktober 2017 die Patenschaft der drei Bundestags-Bienenvölker, welche im Jahr rund 33 KG Honig produzieren und unter dem Namen „Bundestagsblüte“ bei Abgeordneten aller Parteien sehr beliebt sei. Somit sei es erschreckend, dass durch den landwirtschaftlichen Einsatz von Glyphosat was zusätzlich auch noch als krebserregend eingestuft wäre, schon ein Großteil der Ökologie stark gefährdet sei. Zusätzlich würden die Bauern auch gerne noch das Pflanzenschutzmittel Neonicotinoide einsetzen, welches bei den Bienen zu sogenannter „Bienenalzheimer“ führe und sie dann orientierungslos würden und auch nicht mehr wüssten, dass ihre Aufgabe ja das Einsammeln von Pollen sei.

 

Karikatur aus der örtlichen Tageszeitung stark vergrößert und sehr passend zum diesjährigen Thema des Neujahrsempfangs.

 

Besondere Pfllanzenarten wären schon verschwunden und daher forderte er die Kommunen und Bürger auf, nicht alles zu einer Betonlandschaft verkommen zu lassen. Der Weg müsste mehr wieder in Richtung Natur, Wildkräuterwiesen als Lebensraum für viele bedrohte Arten gehen. Laut einer Studie des NABU Krefeld seien 27 Jahre rund 60 Schutzgebiete untersucht worden und die Ergebnisse seien erschreckend: Mehr als 75 Prozent weniger Biomasse bei Fluginsekten. Daher würde sich nicht mehr die Frage stellen, ob die Insektenwelt in Schwierigkeiten stecken, sondern wie das Insektensterben nun zu stoppen sei. Deutschland habe in den vergangenen zwölf Jahren auch rund 12,7 Millionen Vogelbrutpaare verloren – diese würde einem Minus von 15 Prozent entsprechen. Wie eine Auswertung des NABU zeige, gäbe es die stärksten Rückgänge beim Star, dem frisch gekürten Vogel des Jahres 2018.

 

Aktuelle Fakten von der ersten Artenschutzkonferenz im Kreishaus / Detmold.

 

Genau dieses Szenario zeigte auch Jürgen Braunsdorf seitens der Stabsstelle Biodiversität beim Kreis Lippe auf. Er hatte die aktuellen Ergebnisse von der Mitte diesen Monats im Kreishaus in Detmold stattgefundenen ersten Artenschutzkonferenz mitgebracht. Es würden schon verschiedene Initiativen bestehen, welche sich zum Ziel gesetzt hätten, den Lebensraum für bedrohte Tier- und Pflanzenarten zu schützen. Auch der Landrat und die Bürgermeister der lippischen Kommunen seien mit im Boot und alles wäre auch in einem Zukunftskonzept Lippe 2025 besiegelt. In Lemgo sei der erfolgreiche Einstieg mit mehr Blühflächen wie u.a. bei der Lipperlandhalle bereits geschafft. Hier gäbes es auch noch eine artenreiche Landschaft wobei er da besonders die Wallanlagen mit ihrem alten Baumbestand wie einige Wiesenbereiche und das Naturschutzgebiet Biesterberg anführte.

 

Gäste, darunter auch links Hauptredner Oliver Krischer (MbB) lauschtem dem Vortrag von Jürgen Braunsdorf (Stabstelle Biodiversität Kreis Lippe).

 

Das alles dieses aber auch so bleibt und sich auch noch wieder verbessert stehen die Grünen in Lemgo dafür ein und jeder Bürger wäre auch dadurch gefordert wieder mehr Mut zu einem sogenannten Ökogarten zu haben.

 

Mut zu öffentlichem Bunt in heimischen Gärten.

 

Bei weiteren Gesprächen und einem kleinen Imbiss ließ man dann den diesjährigen Neujahrsempfang ausklingen.

 

Bericht & Fotos: Andreas Leber (www.DerLemgoer.de)

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