Lemgo ist nun ab sofort die 344zigste Fairtrade-Town

Im Juni 2013 fiel der erste Startschuss zur Verleihung der Auszeichnung „Fairtrade-Town“. Dieser scheiterte erst aber leider daran, dass es seitens der Lemgoer-Verwaltung ein zu großer personeller Aufwand gewesen wäre. Auch sprachen sich im November 2013 einige Parteien im Haupt- und Finanzausschuss dagegen aus.

Initiative setzte sich seit Juni 2013 für die Verleihung ein

Trotzdem ließ sich die Initiative, die sich aus Bürgern, Bürgerinnen, aus der Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft zusammensetzt, nicht entmutigen. So fand dann auch Dank der AWO am 28. Februar 2014 im Kastanienhaus das erste offizielle Treffen statt, wo rund 20 Personen zusammentrafen. Dank dieser Initiative wurden vier der fünf Kriterien zur Verleihung durch viele ehrenamtliche Arbeit und auch Dank verschiedener lokaler Einzelhändler, die nun fair gehandelte Waren zum Kauf anbieten, sowie verschiedene Einrichtungen wie Schulen, Vereine und auch die Kirche die diese Waren verwenden, erfüllt. Die gegründete Steuerungsgruppe mit ihrem Sprecher Rainer Kluckhuhn und Ute Koczy an der Spitze erreichten so dann auch schnell durch ihre Kampagne für eine Fairtrade-Stadt Lemgo dass diese mit mit Leben gefüllt wurde. Sie wollen viele Weitere begeistern den fairen Handel zu stärken und noch mehr ein größeres Bewusstsein für weltweite Handelsbeziehungen zu wecken, wie es einst auch der Gedanke der Hanse war.

Fairtrade-Produkte
Dieser aufgebaute Tisch informierte über einige der erhältlichen „Fairtrade“-Produkte, wie auch die tollen Rosen, Kaffee oder Schokolade.
Wir sind nun Fairtrade-Stadt
Das Plakat gibt es scho einmal bekannt: „Wir sind Fairtrade-Stadt, wo es auch faire Rosen zu kaufen gibt.

Daher konnte dann auch das wichtige und noch fehlende fünfte Kriterium „Ratsbeschluss der Alten Hansestadt Lemgo“ im Dezember 2014 erst im Haupt- und Finanzausschuss und eine Woche später per Ratsbeschuss erfüllt werden. Somit stand dann der Weg frei, worüber sich auch besonders Bürgermeister Dr. Reiner Austermann bei der kleinen Verleihungsfeier freuen. Musikalisch wurde die Urkundenübergabe abgerundet durch den Musiker David Lübke, der dafür passende Songs im Gepäck hatte.

BM Austermann u. Botschafter Manfred Holz
Fairtrade-Ehrenbotschafter Manfred Holz aus Wuppertal zeigte Bürgermeister Dr. Reiner Austermann einiges Interesantes zu diesem Gütesiegel.

Fairtrade-Ehrenbotschafter Manfred Holz war es auch eine große Ehre nun der Alten Hansestadt Lemgo und besonders der tatkräftigen Steuerungsgruppe die Urkunde zu verleihen. In dieser familienfreundlichen Stadt mit besonders hoher Lebensqualität und in diesem historischen Ambiente des Gartensaals informierte er was hinter dem Gütesiegel der Auszeichnung „Fartrade-Town“ steckt. Seit vielen Jahren würde die Idee des „fairen Handel“ enorme Kräfte frei und eine Menge Kreativität in Gang setzen.

Sprecher - Lemgo
Sprecher der Lemgoer-Steuerungsgruppe Rainer Kluckhuhn begrüßte die vielen Interessierten im Gartensaal der Alten Abtei.
BM Dr. R. Austermann
Auch Dr. Reiner Austermann freute sich, das nun die Urkunde verliehen und dieses Projekt schon mit sehr viel Leben gefüllt wurde.

Dieses passierte in den Rathäusern, Vereinen bis hin zu örtlichen Kirchgemeinden, aber auch Vereinen, Schulen, Betrieben und beteiligten Geschäften. So ein geballtes ehrenamtliches Engagement wie hier in Lemgo wäre sehr beispielhaft und hätte ihn auch persönlich beeindruckt. Die für die Auszeichnung gestellten Anforderungen wären sehr hoch, aber erfüllbar. Einen solchen Titel bekäme man auch nicht geschenkt! In Lemgo hätte ja sich ja eine Gruppe zusammengeschlossen und durch ihre tatkräftige Vorarbeit sei ja auch dann Rat und Verwaltung begeistert gewesen.

faire Produkte
Es gibt auch in vielen Lemgoer-Geschäften bereits Fairtrade-Produkte und Informationen.

Es würde zwar immer Zeit brauchen, bis das Gütesiegel nicht nur als gelegentliches Beruhigungsmittel für das eigene Gewissen verstanden werde. Denn der „Faire Handel“ lebt besonders vom handeln der Bürgerinnen und Bürger. Als reichste Industrienation würden wir alle in der Pflicht stehen, unseren konkreten Beitrag gegen die Armut zu leisten. Seit dem vergangenen Jahr sei Fairtrade in Deutschland um 26 Prozent gewachsen und der Gesamtumsatz betrug 827 Millionen Euro. Für dieses Jahr peilt man sogar die 1 Milliarde Euro-Marke an. So konsumierte 2014 jeder Bundesbürger für 10 Euro faire Produkte, wo aber noch eine große Steigerung nach oben ist. Im Vergleich lag die Eurosumme in Grossbritanien bei 32 Euro und Spitzenreiter war unangefochten die Schweiz mit 57 Euro pro Einwohner. Daher ist Fairtrade eine große Bewegung in Bewegung wo es in ganz Deutschland fast keinen Laden mehr gibt, der gar keine Fairtrade-Produkte anbietet. 310 Firmen bieten bundesweit zur Zeit über 3000 gesiegelte Produkte in 800 „Eine Welt“-Läden , in 42.000 Geschäften und in über 20.000 gastronomischen Betrieben an. Dabei liegt der Bioanteil bei fast 70 Prozent.

Fairtrade-Urkunde-Lemgo
Urkunde – Lemgo ist nun auch Fairtrade-Stadt

Deswegen sollte man beim Einkaufen auf die bio-fair-regional und -saisonal Artikel achten. Man gibt keine Spende oder Almosen, sondern leistet einen wichtigen nachhaltigen Beitrag zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen in den dortige Ländern. So spielt Lemgo ab nun auch in der Champions League zusammen mit London, Manchester, Rom, Paris, Kopenhagen, Madrid aber auch in Deutschland: Gelsenkirchen oder Dortmund mit, so Manfred Holz bei der Urkundenübergabe an Bürgermeister Dr. Reiner Austermann und Sprecher Rainer Kluckhuhn im Gartensaal der Alten Abtei.

Grupenfoto
Alle Beteiligten stellten sich gerne zum Abschluss für ein Gruppenfoto auf, wo natürlich das Banner und die Rosen nben der Urkunde nicht fehlen durften.

Gerne gab zum Abschluss noch Petra Junghans (AWO Kastanienhaus Lemgo) einen Ausblick auf geplante Aktionen. So findet das nächste „Faire Frühstück“ im Kastanienhaus am 18. September statt, wozu gerne alle Bürger eingeladen sind.

Petra Junghans - AWO Lemgo
Petra Junghans (AWO Kastanienhaus Lemgo) gab einen kleinen Ausblick, was nun geplant ist.

Auch gibt es einen Flyer, der viele Geschäfte, Gastronomen, Vereine, Schulen und Kirchen auflistet, die in Lemgo bereits fair gehandelte Produkte wie Blumen und Pflanzen dabei auch speziell Rosen verkaufen. Diese bekommt man bei Blumen und Floristik Martin. Denn, wenn viele kleine Leute an vielen Orten viele kleine Schritte tun, dann werden Sie damit das Gesicht der Welt hoffentlich auch in Sachen „Fairtrade“ verändern.

FairesFrühstück1
Am 18. September sit im Kastanienhaus wieder das große „Fairtrade“-Frühstück. (Fotoquelle: http://www.awo-lemgo.de/wp-content/uploads/2014/09/FairesFr%C3%BChst%C3%BCck1.jpg)

Weitere Infos bekommt man auch über die Lemgo-Webseite: www.lemgo.de, wenn man auf das Logo auf der Startseite klickt.

Bericht / Fotos: Andreas Leber

Print Friendly, PDF & Email
X