Die 7. große literarische Gruselnacht im Umweltzentrum lockte wieder viele Besucher

Zu Halloween verwandelt sich das Umweltzentrum Heerser Mühle zu einem schaurigen Ort der nichts für wirklich Angsthasen war. Diese ganz besondere Event begann wieder wie jedes Mal mit einem Treffen aller Besucher in und auf der offenen Naturbühne und stand 2017 unter dem Motto „Geister, Grüfte & Ganoven“.

 

 

Vier Autoren begeisterten mit teilweise extra dafür geschriebenen Story`s

 

Das Eventteam um den dortigen Geschäftsführer Ulrich Kaminsky und dem Bad Salzufler Krimi-Autor sowie Sabine Gebel als gute Seele vom Mühlencafé. 80 teilweise Neulinge und auch langjährige Stammgäste waren den Presseaufrufen gefolgt und schon gespannt, was sie so alles an diesem Abend erwarten würde.

 

7. Gruseln im Grünen -Robert C. Marley, Joachim H. Peters, Uwe Voehl und Jörg Kleudgen.

 

Tagsüber war das Umweltzentrum ein Ort der friedlichen Stille, begeisterte aber auch junge wie auch ältere Besucher. Abends bei spärigem Licht, beleuchtet von wenigen Lampen und Kerzen, wirkte das ganze Gelände wie auch die dortigen Gebäude wie das kleine Mühlenhaus oder den Fledermauskeller sehr mystisch. Jedes Mal wie auch zu diesem Halloween schufen die Macher passende Räumlichkeiten für die einzelnen teilnehmenden Autoren. Dieses Mal waren Autoren aus der Region, aber auch von weiter her mit ihren gruseligen, schaurigen Geschichten im Gepäck angereist.

 

7. Gruseln im Grünen -Robert C. Marley, Joachim H. Peters, Uwe Voehl und Jörg Kleudgen.

 

Schaurige Gespenster als Deko

 

Eine ganz entscheidende Änderung führte gleich zu Beginn nach der Begrüßung des Geschäftsführers für eine passende Atmosphäre. Schüler der Theater AG der Gesamtschule Aspe präsentierten stilecht kostümiert zusammen mit ihrer Lehrerin Yvonne Linke einen schaurigen Tanz bei Kerzenschein auf. Ein echt gespenstiger Auftakt der bestimmt in dieser oder anderen Form beim nächsten Mal eine Fortsetzung finden wird.

 

7. Gruseln im Grünen – Bad Salzuflen – Schauriger Tanz bei Kerzenschein durch Schüler.

 

7. Gruseln im Grünen – Bad Salzuflen – Schauriger Tanz bei Kerzenschein durch Schüler.

 

7. Gruseln im Grünen – Bad Salzuflen – Schauriger Tanz bei Kerzenschein durch Schüler. In der Mitte de Lehrerin Yvonne Linke.

 

Danach erfolgte die Vorstellung der Autoren und der obligatorische Austausch der Geschenke. Aus den Händen von Uwe Voehl bekam Ulrich Kaminsky eine selbstgebastelte Tüte, signiert von allen Autoren und mit einem Inhalt, der wohl lecker war. Dieser revanchierte sich bei ihnen mit ganz besonderen gerahmten Bildern, die er extra passend zu jedem Autor ausgesucht hatte.

 

7. Gruseln im Grünen – Bad Salzuflen – Uwe Voehl begrüßte mit Ulrich Kaminsky und den schaurigen Schülern die 80 Zuschauer.

 

7. Gruseln im Grünen – Bad Salzuflen – Ulrich Kaminsky hatte für jeden Autor ein ganz besonderes Erinnerungsbid besorgt.

 

Bei leicht einsetzendem Regen fand dann die Aufteilung auf die bereitstehenden Gruselpaten statt und nach einem kurzen Marsch konnten schon die Lesungen beginnen. Joachim H. Peters lies im Horrorzone-Präsentationsraum einen Klassiker der Schauerliteratur und zwar die Story: „Das Haus des Richters“ von Bram Stoker.

 

Bram Stoker konnte nicht nur Dracula !! Viele schaurige und spannede Storys sind aus seiner Feder !!

 

Dabei wurde der Zuhörer zurückversetzt nach England zum Ende des 19. Jahrhunderts. Ein junger Mathematikstudent mit dem Namen Malcolm Malcolmson suchte einen ganz ruhigen Ort, um für sein bevorstehendes Examen. In Benchurch fand er dann ein beeindruckendes leerstehendes Haus, was er sogar mietfrei beziehen konnte. Es war das Haus des Richters mit einer Sturmglocke auf dem Dach, verbunden mit einem langen Seil. Seine Pensionswirtin Mrs. Witham schauderte es, da in diesem Gebäude der Spuk herumging und man sich dort bei Einbruch der Dunkelheit nicht aufhalten sollte. Am Anfang konnte Malcom noch die dortige Ruhe genießen und sich eine ideale Lernatmosphäre schaffen, doch dann hörte er immer lautere Geräusche von den Ratten hinter den Dielen.

 

7. gruseln im Grünen – Bad Salzuflen

 

 

Joachim H. Peters setzte mit Bram Stoker einen wirklichen Klassiker sehr spannend um und begeistere die Zuhörer.

 

Joachim H. Peters ist immer wieder gerne zu Gast bei „Gruseln im Grünen“.

 

Joachim H. Peters ist seit vielen Jahren Teil der Dance Company Polizei NRW und legte seinen Zuhörern das Stück „The Addams Family“ ans Herz, da es für den 11.11. und 12.11. noch Restkarten gibt !!

 

Besonders eine riesige Ratte tauchte immer wieder auf dem im Raum stehenden roten Sessel auf und fixierte Malcom mit ihren starren Augen. Zudem bekam Malcom immer wieder unheimliche Alpträume, in denen der Richter eine Rolle spielte und auch das genannte Seil, welches ihm zu Lebzeiten als Henkersstrick diente.

 

7. Gruseln im Grünen – Bad Salzuflen – Jörg Kleudgen

 

Jörg Kleudgen bekannt für seinen Gothic-Stil lud die Gäste hinab in den dortigen Ledermauskeller. Seine Story mit dem Titel: „Sphinx atropos“ war besonders schaurig und auch die diesjährige „Gruseln im Grünen“-Geschichte passend zum Plakat, worauf man ja einen riesigen schaurigen Falter sah. Spielort war wie sollte es auch anders sein, ein Naturschutzzentrum, wo der dortige Leiter Uwe Schimanski Besuch von einem urigen und seltsamen Kauz bekam. Dieser kleinwüchsige Mann stellte sich als Professor für Zoologie vor und bot dm Leiter eine Ausstellung von außergewöhnlichen Nachtfaltern und Schwärmern an. Nach der Zustimmung schlug er dann auf dem Gelände seinen Zirkuswagen und ein großes Ausstellungszelt auf. Nächsten Morgen dachte Schimanski noch, er habe alles nur geträumt, aber dann sah er aus dem Fenster und erblickte kein fröhliches, buntes Zelt. Es war schwarz und trug überall außen schaurige Darstellungen überlebensgroßer Nachtfalter.

 

Jörg Kleudgen wartete auf seine Zuhörer und präsentierte eine sehr schaurige Story, die „Gruseln im Grünen“-Geschichte, die auch zum Plakat passte.

 

Jörg Kleudgen erzählte die Geschichte von schaurigen Nachtfaltern, einem urigen Professor und Schauplatz war irgendwie Bad Salzuflen.

 

Darin präsentierte der Professor unter anderem die in seinen Augen wunderschöne „Sphinx atropos“ in ihren unterschiedlichen Entwicklungsstadien. Am zweiten Tag wurde es dann schon Gewissheit dass ein Mord passiert war. Die Bäckersfrau hatte die Nacht nicht die Backstube erreicht und alle Kunden standen nun morgens vor verschlossener Tür. Ein sehr mysteriöses Verschwinden wo am 3. Tag die Bürger den frommen Wunsch äußerten, dass dieser Fall ja auf jeden Fall aufgeklärt und sich keine Vorfälle wiederholen sollten. Doch es kam anders da eine junge Frau verschwand, die bei ihrer Freundin eigentlich übernachten wollte. Laut dem Nachtwächter verlor sich ihre Spur zwischen dem Salzhof und der Steege. Man habe dort im Schutz der Nacht Schatten gesehen,die immer wieder herum gehuscht wären. Die Polizei sei fieberhaft auf der Suche aber zwei verschwundene Frauen würden ja noch keine Mordserie ausmachen. Die Bürger unternahmen alle erdenklichen Schutzmaßnahmen, Frauen und Töchter durften spät abends nicht mehr auf die Straße. Als Tatverdächtigen nahm man dann einen Wanderarbeiter fest der wenig Deutsch sprach. Die Bäckersfrau habe er zwar getroffen und sie habe ihm ein Brot geschenkt, mehr aber auch nicht. Für die anderen Tage hatte der Mann dann aber ein wasserfestes Alibi. Durch ungewöhnliche Begebenheiten auf dem Gelände des Naturschutzzentrums kamen dann vielen Fragen auf, da der Boden verbrannt war und sich das Gras am Rande der abgestorbenen Fläche kräuselte. Auch komische Geräusche und fremdartige Gerüche trugen zu der komischen Situation bei.

 

Jörg Kleudgen kam gerne wieder nach Bad Salzuflen und verriet im Gespräch, dass er nicht so ein Fan von Lesungen ist. Aber wenn Uwe Voehl ruft, kommt er immer gerne !!

 

Eine Deko-Fledermaus im schaurigen Fledermauskeller der Heerser Mühle.

 

Trotzdem war wieder eine junge Frau verschwunden. Die Frau des Kurdirektors wäre von einem nächtlichen Ausflug in die Bars der Region nicht heimgekommen. Die Polizei durchsuchte auch das Naturschutzzentrum, das Zelt und den Zirkuswagen. Am 6. Tag verschwand dann auch noch die erst gerade volljährig gewordene Tochter des Bürgermeisters und immer mehr verdichtete sich, dass es wohl mit dem komischen Professor zu tun hätte. Polizei und Bürger machten sich dann gegen Abend bewaffnend mit Fackeln, Mistgabeln und Dreschflegeln auf dem Weg zur Ausstellung, da alle Frauen diese auch besucht hatten. Die Überraschung kam dann sehr schnell, da sowohl das Zelt, als auch der Zirkuswagen inklusive des komischen Professors verschwunden war. Großer Ärger, dass sich der Übeltäter vom Acker gemacht hatte, sah dann plötzlich einer etwas im Dunkeln unter einem Dachvorsprung der alten Mühle auf dem Gelände des Naturschutzzentrums. Die Fackeln reichten nicht bis hinauf und wurden verlängert und hörten ein Knistern und Reißen.

 

Das diesjährige Plakat spiegelt die Story von Jörg Kleudgen wieder.

 

Plötzlich sahen sie dann komische Hüllen, die aufrissen und pelzige Dinge hervorkrochen. Diese entfalteten ihre Flügel und immer mehr Totenkopfschwärmer flogen los. Lediglich ein Kokon war noch verschlossen, aber es regte sich Leben darin und das dortige Wesen war noch nicht ganz verwandelt. Es platzte dann auf und ein Kopf kam durch die Öffnung und wollte sich auf den Weg machen seinen Artgenossen zu folgen. Im Fackelschein blitzte dann kurz sein Antlitz auf und alle Anwesenden erschraken, da man das groteske und entstellte Gesicht der Bürgermreisterstochter sah.

 

7. Gruseln im Grünen – Bad Salzuflen – Fledermauskeller

 

War es nur ein böser Traum? Nein, ein junger Mann wurde wohl der willige Sklave des Professors mit furchtbaren Insektenaugen, der Tagsüber seiner normalen Tätigkeit nachging und nachts traf ihn dann der dämonische Blick und er tat was ihm aufgetragen war.

 

Die guten Geister des Mühlencafé zauberten leckere Pausengerichte. Highlight war wieder die sehr leckere Kürbissuppe.

 

In der dann folgenden Pause gab es kalte und warme Getränke, Bratwürstchen und eine sehr leckere und zum Anlass passende Kürbissuppe. Gut gestärkt ging es dann nach der Pause zu zwei weiteren spannenden Lesungen mit Robert C. Marley im kleinen Mühlenhaus, wo schon der Holzofen loderte.

 

Das kleine Mühlenhaus mit Kamin – Obwohl man nicht zu Halloween durch jee offene Tür gehen sollte. Links im Fenster ein schauriger Kürbis und recchts eine große scchwarze Spinne.

 

Im Kaminofen im kleinen Mühlenhaus brannte das Holz und gab zur Stimmung eine passende Wärme ab.

 

Seine Geschichte trug den Titel: „Der Fleck“ und es spielte wie viele seiner Romane in England. Zwei Comicautoren und Zeichner waren echte Rivalen und der Eine gönnte dem Anderen nicht den großen Erfolg und es wurde gehandelt. Eine ältere Frau im Wald sollte helfen und dem Konkurrenten die Pest an den Hals wünschen. Dieses wäre aber nicht möglich erklärte sie, da dann der Tod eintreten würde. Deshalb wurde es dann mit Hilfe der Wachspuppe nur ein Arm. Beim Gehen wurde der eine Comicautor dann von der alten Frau an seiner Wange berürt, dachte sich aber nichts dabei.

 

Auch zu Halloween knn es sein, dass man weiße Muse mit rot glühenden Augen sehen kann.

 

Eine super Deko rundet immer wieder dieses ganz besondere Event auf dem Gelände des Umweltzentrums Heerser Mühle ab.

 

Nächsten Tag rief dann sein Verleger an, dass genau dieses eingetreten sei. Er freute sich, duschte und wollte dann wohl noch diesen für sich großen Erfolg in einer Bar feiern. Beim Abtrocknen sah er dann plötzlich auch bei sich im Spiegel auf der Wange genau an der Stelle, wo ihn die alte Frau berührt hatte, einen Fleck.

 

7. Gruseln im Grünen – Bad Salzuflen – Robert C. Marley

 

7. Gruseln im Grünen – Bad Salzuflen – Robert C. Marley

 

7. Gruseln im Grünen – Bad Salzuflen – Ob jeder wohl Spaß mit seiner Story hatte? Robert C. Marley hat sich darüber gefreut.

 

Er erschrak und dachte dass er nun auch sterben müsste. Deshalb ging er ins Schlafzimmer, holte seinen Revolver aus der Schublade und steckte sich den Lauf in den Mund. Genau in dem Moment wo er den Abzug drückte, klingelte sein Handy und sein Verleger war daran. Er sprach auf die Mobilbox wo er denn bliebe und es wäre doch nur alles ein Jux gewesen, um ihm einen Denkzettel zu verpassen, doch da war er ja schon tot.

 

Mit-Veranstalter Uwe Voehl war in einem der oberen Präsentationsräume untergebracht und seine Story spielte auch in Bad Salzuflen und war sehr spannend.

 

Als letzte erfolgte dann noch die Lesung vom Lokalmatador Uwe Voehl, der auch in einem der Präsentationsräume sein Domizil bezogen hatte. In seiner Geschichte der „Paternoster“ ging es auch spannend und schaurig zu. Es ging um einen älteren Anwalt, eine junge Frau die bei ihm eine Stelle als Sekretärin annahm und einen Stolperstein, welcher vor dem Kanzeleigebäude verlegt werden sollte. Es kristallisiere sich immer mehr heraus, dass noch viel mehr dahinter steckte und schnell merkte die junge Frau, was es mit dem Stolperstein, dem „Paternoster“ und der geschichtlichen Vergangenheit zu tun hätte. Immer wenn sie mit dem komischen Fahrstuhl fuhr, verpasste sie den Ausstieg und musste dann ein Stück weiterfahren, der sie aber über einen gruseligen Dachboden führte und dann war sie auch noch kurze Zeit eingesperrt, da eine unverputzte Steinwand zwischen den Stockwerken den Weg versperrte. Auf dieser Wand sah sie dann immer wieder einen komischen menschlichen Schatten, wovon sie nachts sogar träumte. Eines Tages war dann bei dem Stifter des Stolpersteines dieser verschwunden und tauchte wie von Zauberhand bei dem älteren Anwalt auf dem Schreibtisch wieder auf. Niemand wusste wie er dorthin gekommen war und aus großem Ärger wurde er dann vom Anwalt im Müll entsorgt.

 

Nächsten Tag kam die junge Sekretärin dann wieder zur Arbeit und fand ihren Chef Tod in seinem Büro. Er wurde mit dem daneben liegenden Stolperstein erschlagen und man fand wie dann in der Lippischen Landeszeitung zu lesen war, nur Fingerabdrücke von der jungen Frau an dem Stein. Sie wäre für verrückt erklärt und in eine Nervenklinik eingewiesen worden. Auch den angeblichen Grund erfuhr man, da ihr Vorfahre Jude gewesen wäre und auch ein Kompagnon des toten Anwalts. Man hätte angenommen, dass ihm damals noch die Flucht gelungen wäre, was wohl aber nicht der Fall war und die junge Frau wäre eine enge Nachfahrin gewesen.

 

Jörg Kleudgen hatte im Rucksack-Gepäck sein Reise-Skelett mit nach Bad Salzuflen gebracht.

 

Werbung für ein weiteres tolles Event: Am 24.11. wird es bei „KRIMI KLASSIK“ in Llage sehr spannend. Eine reise in die Kriminalgeschichte durch die Stadt – Vier Morde & Vier Ermittler !! Veranstalter: Stadtbücherei Lage

 

Sowohl diese Story als auch die Story von Jörg Kleudgen spielten in Bad Salzuflen und wurden extra wie auch die Story von Robert C. Marley für dieses „Gruseln im Grünen“-Event geschrieben. Bei den Besuchern kam der Abend wieder super an und so würden wohl von den vielen Neulingen bestimmt im kommenden Jahr einige Wiederholungstäter werden.

Bericht / Fotos: Andreas Leber (www.DerLemgoer.de)

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