NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin besuchte die Region Teutoburger Wald & Lippe
Im Rahmen seiner großen Sommerreise besuchte am heutigen Freitag der NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin die Tourismusregion Teutoburger Wald und die Region Lippe. Im Mittelpunkt seines Besuches standen die Themen „Wandern & Kultur“.
Externsteine mit der Errichtung des europäischen Wanderkreuzes war ein Ziel
So ging es für ihn schon bereits ab 10 Uhr los wo er zusammen mit u.a. Oberbürgermeister Pit Clausen und Lippes Landrat Friedel Heuwinkel und dem Vorsitzenden des Fachbereichs Tourismus Teutoburger Wald Herbert Weber das neue Besucher- und Informationszentrums an der Sparrenburg besichtigte.
Danach ging es dann im blauen Oldtimer-Köhne-Bus für Minister Duin weiter direkt nach Lippe, wo er dann gegen Mittag die Reise vor den historischen, mystischen Externsteinen als die nächste Station erreicht hatte. Dort erfuhr er dann vieles Wissenswertes von Landrat Friedel Heuwinkel, Regierungspräsidentin Marianne Thomann-Stahl und Günther Weigel seitens der Wirtschaftsförderung des Kreis Lippe. So erklärte man dem Minister auch, dass vor vielen Jahren einmal genau zwischen den großen Steinen, die jährlich viele interessierte Besucher anziehen, bis 1956 eine Straßenbahn fuhr. Wichtige Handelswege führten hier vorbei und daher wäre es der ideale Ort, wo bald dann auch wieder historisches Handwerk präsentiert würde, so Heuwinkel weiter. Für ein ganz besonderes Projekt, welches nun bald unterhalb der Externsteine auf der großen Wiese entstehen wird, konnte der Kreis Lippe den im niedersächsischen Friesoythe beheimateten Künstler und Schmied Alfred Bullermann gewinnen.
Dieser hob zusammen mit dem bekannten und sehr beleibten Schauspieler Heinz Hoenig eine weltweite Friedesaktion – „Schmieden für den Frieden“ aus der Taufe. Diese startete am 8. Mai 2015 mit rund 10 weiteren Schmieden, da an diesem Tag vor 70 Jahren der Zweite-Weltkrieg zu Ende ging. So entstehen dort in Friesoythe aber auch in anderen Schmieden wie bei Tom Carstens in Degerndorf etwa 25 Zentimeter lange handgeschmiedete Nägel, die als besonderen Abschluss im Kopf eine eingestanzte Friedenstaube zeigen. Den ersten Nagel kaufte gestern Wirtschaftsminister Garrelt Duin. Vermutlich wird er ihn dann auch in den Pfahl einschlagen, wenn die Skulptur an den Externsteinen fertiggestellt ist. Mit dieser Aktion möchte Heinz Hoenig, der selber für den guten Zweck am Amboss steht und seine tatkräftigen befreundeten Schmiede ein Zeichen gegen Krieg und für den Frieden auf der Welt setzen.
Viele prominente Mitstreiter wie unter anderen die Schauspielerin Marianne Sägebrecht konnte er bereits gewinnen. Aber auch weitere Prominente möchte Heinz Hoenig und seine Mitstreiter für diese Aktion begeistern. So könnte man sich auch vorstellen, dass Udo Lindenberg oder Peter Maffay mit dabei ist. Heinz Hoenig machte selber ein Schlosserlehre im Metallhandwerk und erlernte daher auch das Schmieden und war dann auch als Silberschmied tätig. Diese Friedensnägel werden dann zum Verkauf angeboten und die Schmiede möchten damit die benachteiligten und bedürftigen Menschen in ihrer jeweiligen Region unterstützen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen. Bisher fehlte aber ein ganz besonderer zentraler Ort, der nun bei den magischen und mystischen Externsteinen gefunden wurde . „Ihr seit alle da, wir sind da und zaubern dort bald ein Ding hin, das sich gewaschen hat“, brachte der Schauspieler das Projekt auf den Punkt.
Dieser „Friedensraum“ wird auch so alle Beteiligten als zentrales Marketinginstrument das Wanderkompetenzzentrum stärken. Dort wird schon bald mit der Umsetzung eins großen Rondells mit einem Durchmesser von zwölf Metern begonnen, da fast alle Genehmigungen vorliegen. Als zentraler Punkt ist eine zwölf Meter hohe Baum-Skulptur geplant die mit seinen Holzbalken, die einen Durchmesser von vierzig Zentimetern haben werden , trotzdem noch durch Spalten Blicke auf die Externsteine freigeben. Aber auch Sitzgelegenheiten, einen speziellen integrierten Ring-Amboss, sowie Feuerstellen sind angedacht. Dieses würde, so Alfred Bullermann, gegen Abend ein beeindruckendes Bild abgeben und soll aber auch an eine uralte Schmiede-Tradition des „Stock im Eisen“ erinnern, wo früher Schmiede auf Wanderschaft in vielen Orten einen Baum hatten, wo sie zur Kommunikation einen ihrer Nägel in einen Holzblock oder Baum schlugen. Auch ein Verkauf der Nägel vor Ort, die dann gerne und hoffentlich teil dieser besonderen Skulptur werden, ist angedacht.
Die Planung sieht momentan vor, dass man gerne so schnell wie möglich mit dem Aufbau beginnen möchte, da schon dann für Ende Oktober die große feierliche Eröffnung geplant ist, so Landrat Friedel Heuwinkel. Also kann man sich jetzt schon auf diesen neuen und besonderen Ort freuen, der auch als Mahnmal gegen Kriege auf der ganzen Welt stehen soll, aber auch als Lichtblick, dass hoffentlich irgendwann einmal überall Frieden herrscht. Für 2016 ist daher auch schon in internationales Schmiedetreffen geplant. Minister Duin war von dem Projekt sehr erfreut. „Mein Opa war selber Schmied und ich bin stolz das ich als einziger Minister den Titel – Minister für das Handwerk – tragen darf.“ berichte der Minister.
Nach einer Stärkung am „Grillplatz Mufflonkamp“ durch Westfälisch genießen! Mit leckeren regionaltypischen Speisen ging es dann zum Abschluss in Lippe noch hoch auf die Grotenburg, wo das Hermannsdenkmal steht, welches Jahr auch am kommenden Sonntag mit einem großen Fest und Führungen sein 140-jähriges Jubiläum feiert. Dort informierte sich Garrelt Duin dann über die momentane Entstehung des dortigen noch im Rohbau befindlichen Kompetenz- und Informationszentrums „Walk“ am Hermannsdenkmal. Es soll sich mit den gesundheitsorientierten Wirkungen des Wanderns in der Region befassen. „Wir erhoffen uns von dem neuen Informations- und Kompetenzzentrum Wandern einen kräftigen Impuls für das Wandern in der Region. Die neue Wanderinfrastruktur eröffnet neue Chancen für den Wander- und Gesundheitstourismus in der Tourismusregion Teutoburger Wald. Der Teutoburger Wald bietet eine hervorragende Wanderinfrastruktur entlang der Hermannshöhen. Mit den Investitionen der Landesregierung in das Kompetenzzentrum Wandern wird der Teutoburger Wald für die Themen Gesundheit, Wandern und Naturerlebnisse noch weiter aufgewertet. Die Landesförderung leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Stärkung des Aktiv- und Gesundheitstourismus in unserer Region“, erklärt Lippes Landrat und Vorsitzender des Tourismusbeirates der OstWestfalenLippe GmbH Friedel Heuwinkel. Das Land Nordrhein-Westfalen fördert den Bau des Kompetenz- und Informationszentrums mit rund 3,1 Millionen Euro.
Die Eröffnung ist für Ende Oktober geplant. Der Hermannsweg ist eine der attraktivsten Natur- und Kulturrouten in Deutschland. Seine Spitzenqualität hat der Deutschen Wanderverband mit dem Siegel „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ ausgezeichnet. Der Hermannsweg bildet gemeinsam mit dem Eggeweg die Hermannshöhen. Sie gehören zu den Top Trails of Germany, dem Verbund der elf schönsten deutschen Fernwanderwege. Sowohl das Projekt an der Sparrenburg in Bielefeld, als auch am Hermannsdenkmal werden vom Land NRW finanziell gefördert.
So zeigte er sich von der ganzen Region Teutoburger Wald, als auch Lippe sehr beeindruckt und fand, dass hier eine sehr schöne Urlaubsregion ist. So lockt diese große schöne Region mit seinen landschaftlichen Schönheiten und abwechslungsreichen Erholungs- Aktivangeboten für immer mehr Gäste. Seit 2008 hatte ja das Wirtschaftsministerium mehr als 10 Millionen Euro bereitgestellt, um die dortigen touristischen Angebote der Region noch attraktiver zu machen. Daher konnten bereits viele Projekte auch in Richtung Wander- und Gesundheitstourismus in Ostwestfalen-Lippe gestärkt und umgesetzt werden. Trotzdem muss man mit der Zeit gehen und immer wieder neue Impulse setzen.
Bericht / Fotos: Andreas Leber