Die Welt der Oper und Operette war zu Gast am Schloss Brake im dortigen Innenhof
Am vergangenen Freitag Abend zog es rund 320 Liebhaber in den Innenhof von Schloss Brake. Es wurde dort die große Opern- und Operettengala in historischer Kulisse präsentiert. Auf dem Schlosshof war ein großes weißes Zelt für die beiden Außnahmekünster und natürlich das fünfzigköpfige Orchester „festival:philharmonie westfalen“ aufgebaut.
Die bedeutendste Sopranistin Eva Lind und Opernsänger Gunter Emmerlich begeisterten in Lemgo
Dieses Orchester der „musik:landschaften westfalen“ gibt es schon seit Sommer 2012. Hochtalentierte Musiker aus der ganzen Welt zählen dazu und aus dem westfälischen Borken hinaus begeistern sie an verschiedenen historischen und besonderen Orten.
Unter der Leitung einer der wichtigsten Komponisten und Dirigenten der Gegenwart, Krzysztof Penderecki entstand überhaupt dieses besondere musikalische Projekt. Leider verstarb er 2020,aber trotzdem wurde diese Tradition fortgeführt, verbessert, damit noch klarer die temporären Klangkörper der einzelnen Musiker zu einer besonderen Einheit werden. Aktuell ist es momentan unter der Leitung des aus Wien stammenden Dirigenten Michael Zlabinger, der auch zu den Werken der Familie Strauss den Takt angibt.
An diesem Abend nahm aber das Gesangsduo seine Zuhörer mit auf einen besonderen musikalischen Spaziergang durch die Welt der Oper im ersten Programmteil und im zweiten gab es viele Highlights aus weltbekannten Operetten. Also ein musikalisches Erlebnis erster Klasse, was die anwesenden 320 Zuschauer lange nicht vergessen werden.
Eva Lind und Gunter Emmerlich kennen sich schon seit Jahren durch zahlreiche Auftritt oder Album-Aufnahmen. Ihre unvergleichlichen, perfekt miteinander harmonisierenden Stimmen, verstehen Beide einzeln und auch zusammen die unzähligen Rollen ihres Fachs glanzvoll zu interpretieren und live gesungen zum Ausdruck zu bringen.
Erstmals ist das bekannte Weserrenaissance-Schloss Brake in Lemgo der Austragungsort für dieses besondere musikalische Hörerlebnis. Eva Lind begeistert die Zuhörer besonders mit ihrer kristallklaren Stimme und so stand die gebürtige Innsbruckerin auch schon auf vielen Bühnen dieser Welt. Sowohl durch Funk- und Fernsehen sehr bekannt wie auch der im thürischen Eisenberg geborene Opernsänger Gunter Emmerlich. Erst studierte er Bauwesen in Erfurt bis es ihn dann aber nach einem fünfjährigen Studium 1972 an die Hochschule für Musik „Franz Liszt“ nach Weimar zog.
Auch er trat schon in fast allen europäischen Ländern auf und spielte sogar 2019 im Musical „Gutenberg“ in der Hauptrolle mit. Den Anfang machte aber an diesem Abend das Orchester mit der „Sinfonia“ aus „Nabucco“ von G. Verdi. Danach begrüßte sehr charmant Gunter Emmerlich das Publikum und stimmte die „Aria di Don Basilio“ aus „II bariere di Siviglia“ von G. Rossini an. Die „Aria die Gilda“ aus „Rigoletto“ von G. Verdi erklang dann durch Eva Lind, welche in ihrem blauen Kleid einen besonderen Blickfang bot. Die Solisten bekamen im weiteren Verlauf immer wieder langen und begeisterten Applaus vom anwesenden Publikum.
So gaben sich beide abwechselnd immer wieder sprichwörtlich die die Stimmgabel in die Hand. Gunter Emmerlich glänzte besonders auch bei „Als Büblein klein“ aus der Oper „Die lustigen Weiber von Windsor“ von O. Nicolai und lies sich auch sogar ein Gläschen Sekt kredenzen, was er nach seiner Gesangseinlage in einem Zug leerte.
Den Höhepunkt des Abends im ersten Teil boten Beide dann noch vor der 30-minütigen Pause mit dem „Duetto Adino e Dulcamara“ aus „L´elisir d´amore“ von G. Donizetti.
Nach der Pause ging es dann mit Stücken aus der Operette gesanglich weiter, wo es auch immer wieder tolle musikalische Momente vom Orchester gab. „Ach, ich hab`…“ das Lied des Ollendorf aus „Der Bettelstudent“ von C. Millöcker“, die „Overtüre“ aus „Das Land des Lächelns“ von F. Lehár wie auch das „Vilja-Lied“ aus „Die lustige Witwe“, Gunter Emmerlich mit „O´ man river“ aus „Show boat“ von J. Kern , „Mit ´nem kleenen Stück Glück“ aus „My fair Lady“ von F. Loewe oder den „Frühlingsstimmen-Walzer“ von J. Strauß Sohn ging der wunderschöne Abend leider schon wieder zu Ende.
Nach drei weiteren Zugaben wozu „Wien, du Stadt meiner Träume“ von R. Sieczynski, „Wenn ich einmal reich wär´“ aus „Anatevka“ von J. Bock und zum krönenden Abschluss „Funiculí, funiculá“ von L. Denza gehören entließen sie die Zuhörer auf den Weg in die Nacht nach Hause. Ein erfolgreicher Start, der wohl irgendwann dort seine Fortsetzung finden wird.
Hier noch einige weitere Fotos vom tollen Abend:
Bericht / Fotos: Andreas Leber (www.Handmadepixel.de)