Robert C. Marley legt neuen 4. viktorianischen Krimi vor und der Leser wird in das 1894 entführt
Der bekannte Lemgoer Autor Gerald Hagemann und sein schriftstellerisches zweites ich Robert C. Marley entführt den Leser wieder einmal in seinem aktuellen historischen Krimi an viele Orte, es geht um ein besonderes Museum und alle Ermittlungen führen Inspector Swanson in die Freimaurer-Szene und plötzlich steht der Inspector selber im Verdacht der Täter zu sein.
Inspector Swanson und das Schwarze Museum ist wieder ein sehr spannender Fall
Der Autor selber hat ja in seinem Keller ein feines kleines privates Kriminalmuseum, wo man viele Originale findet.
Wieder einmal wurde sehr viel Fachwissen, Lokalkolorit und liebe zu Detail zu einem ganz besonderen Kriminalfall verwoben und daher macht es wirklich Spaß die Seiten dieses Taschenbuches aus der „Baker Street Bibliothek“-Reihe zu lesen. Alles begann in London im Jahre 1894 und der Leser fand sich auf dem West Highgate Friedhof wieder. Dort begegneten ihm verschiedene Gestalten, worunter auch Abraham Stoker war, der angab doch einfach nur auf dem Friedhof spazieren gehen zu wollen. Danach findet man sich auf einigen Seiten weiter im Scotland Yard wieder, wo unter Teilnahme der Presse das dortige „Schwarze Museum“, einer Sammlung von Mordwerkzeugen feierlich eröffnet wurde. Dieses war für Chief Inspector Donald Swanson noch ein kleiner Pflichttermin, bevor er mit seiner Frau Annie und den beiden Kindern Douglas und Ada in den verdienten Urlaub nach Thurso gehen sollte.
Genau aus diesem Museum verschwindet aber dann auch ein Ausstellungsstück. Per Zug ging die gemeinsame Reise dann los und wurde aber wenig später dann schon plötzlich unterbrochen, da im Schlafwagen auf der Bahnstrecke London-York eine Leiche, eines wie sich dann bei den Ermittlungen herausstellte, Freimaurers aufgefunden wurde. Da der Chief Inspector selber aber Freimaurer war, fühlte er sich auch schon deswegen verpflichtet, sich dieses kniffligen Falls selber anzunehmen und so führte in sein Weg nicht in den Urlaub. Er musste selbst mit großem Fingerspitzengefühl in den Reihen seiner Logenbrüder ermitteln und als dann jedoch am Tatort eines weiteren Verbrechens Fingerabdrücke gefunden wurden, wendete sich plötzlich das Blatt und er gerät immer mehr selber unter Verdacht. Der interessierte Leser entdeckte vieles, wovon der Autor auch selber ein großer Fan und Liebhaber seit seiner Jugend ist. Nicht nur Dracula, sondern auch Sherlock Holmes Erfinder Sir Arthur Conan Doyle oder Miss Marple`s Zug „16 Uhr 50 ab Padington.“
Man merkt dem Autor aber auch an, dass er ein spezieller Kenner der britischen Kriminalhistorie ist, da er immer wieder gerne dahin reiste und für neue Krimis recherchierte. Aber auch seinen Haupt-Protagonisten Chief Inspector Donald Swanson kannte er sehr gut. Dieser hatte wirklich gelebt und in den 1890er Jahren in London ermittelt. Einer seiner damaligen Hauptfälle war die Morde rund um Jack the Ripper. So hat er auch gute Kontakte zu seinem Urenkel Nevill Swanson, den er immer wieder in England besucht. Auch dieser freut sich über jeden neuen Kriminalroman, wo sein Vorfahr eine wichtige Rolle spielte. Am Anfang gehöre gründliches recherchieren dazu, aber man müsste auch ein Auge für was wesentliche haben. In diesem Kriminalfall stehen ja die immer noch mystischen Freimauer im Mittelpunkt. Dieses Thema hätte es ihm schon langer angetan und er hätte sehr viel darüber gelesen.
Im Gespräch verriet der Autor Gerald Hagemann dann auch, dass er selber seit zwei Jahren Freimaurer sei und er die Tatsache spannend gefunden hätte, dass die Freimaurer so falsch verstanden würden. „Denn Freimaurer wären Menschen, die an sich selbst arbeiten, um menschlicher zu werde.“, Hagemann. Aber durch ihre geheimen Rituale und ihre Geheimschrift wären sie immer komisch betrachtet worden. Längst zu Swansons Zeiten wäre vieles nicht mehr so geheim gewesen, obwohl man ihnen allerhand Vorurteile angedichtet hätte wie Jungfrauenopfer oder sogar Kinderhandel. Aber genau mit diesen Mythen wird der Leser und auch der dortige Hauptermittler konfrontiert. So wurde wieder einmal eine Story auf 264 Seiten gestrickt, welche die Vorurteile, Vorwürfe und Mythen so verwebt hatte, das am Ende ein spannender Krimi entstand und Inspector Swanson zum Glück auch seinen vierten Fall heile überstand und dann hoffentlich bald wieder in einem neuen Fall ermittelt.
Bericht & Foto: Andreas Leber (www.DerLemgoer.de)
Buchcover: Dryas-Verlag
Foto ( Chief Inspector Donald Swanson): siehe angegebene Web-Quelle
Grafik (Freimaurer-Symbole): siehe angegebene Web-Quelle