Fit für die Zukunft – Das Weserrenaissance-Museum stellt sich neu auf
Ein ganz leichter Hauch von Farbe liegt noch in der Luft. Ansonsten blitzt und blinkt es schon in allen Ecken. Wohin man auch blickt – alles ist neu: der Boden, die Decken, das Inventar. Ein gutes Jahr lang wurde im Weserrenaissance-Museum Schloss Brake gehämmert, gebohrt und gebaut – mit Erfolg.
Dank zwei Millionen Euro – rund 90 Prozent davon sind eingeworbener Drittmittel – konnte das Museum räumlich, technisch und konzeptionell neu aufgestellt und für die Öffentlichkeit noch attraktiver gemacht werden. Ziel ist es, das Museum viel mehr zu einem Ort der Begegnung zu machen.
„Unser Museum ist dank des Umbaus und der konzeptionellen Neuorientierung absolut zukunftsfähig“, betont Anke Peithmann, Vorsteherin des Landesverbandes Lippe. Nicht umsonst tragen die beiden neuen Räume den Namen „Freiraum“, und zwar im doppelten Wortsinn. Sie bieten Raum für kulturelle Veranstaltungen und sollen inspirieren, Neues zu wagen.
Je nach Veranstaltungsart wird der „Freiraum“ dann zum „Spielraum“, wenn es beispielsweise um Kinderveranstaltungen geht. Bei musikalischen Darbietungen wird er zum „Resonanzraum“, bei Theateraufführungen zum „Bühnenraum“ und bei Kleinkunst zum „Zwischenraum“.
Das Museum soll lebendiger werden. Dafür ist die erste Sonderausstellung in den neuen Räumlichkeiten ein Garant. Die Fotoausstellung „heimat.nrw“ der NRW-Stiftung mit Bildern von Horst Wackerbarth lädt die Besucher mit einer Selfie-Station zum Mitmachen ein. Sie dürfen auf einem roten Sofa Platz nehmen und sich vor eindrucksvoller Kulisse fotografieren. Das Möbelstück ist auch widerkehrendes Element auf allen ausgestellten Fotografien. Im Auftrag der NRW-Stiftung hat der international bekannte Künstler besonders typische und markante Menschen und Orte in den Regionen des Landes im Bild festgehalten.
In Sachen Sonderausstellung ist des Weiteren auch das Tonnengewölbe zu nennen, das mit thematisch unterschiedlichen Appetitanregern Lust auf das Zeitalter der Renaissance macht. Ob Mode, Architektur, Menagerie oder Kupferstich – überall kann man etwas ausprobieren, anfassen oder aufsetzen.
Doch nicht nur im Bereich der Sonderausstellung überrascht das Museum. Die Dauerausstellung wurde ebenfalls überarbeitet. Es gibt nun einen völlig neuen Bereich, und zwar die Abteilung Wirtschaftsgeschichte mit vielen anschaulichen Exponaten.
„Wir wollen uns generell viel partizipativer und interdisziplinärer aufstellen. Darüber hinaus möchten wir mit anderen Kulturschaffenden enger zusammenarbeiten“, betont Dr. Vera Lüpkes, leitende Direktorin. Daher bietet das Museum am Eröffnungswochenende vom 29. bis 30. April vielen regionalen Gruppierungen wie der Musikschule Lemgo und Lage oder auch dem Sportverein TV Lemgo die Möglichkeit, ihr Können im Schloss zu präsentieren. Auch im Mai stehen attraktive Veranstaltungen für unterschiedliche Zielgruppen auf dem Programm.
Los geht es vom 2. bis 4. Mai mit dem Reformationstruck, der Station am Schloss Brake macht. Besucher können im sogenannten „Geschichtenmobil“ Reformationsgeschichten aus aller Welt erleben. Verschiedene Schulen haben sich bereits für einen Besuch angemeldet.
In dem Zusammenhang findet am 3. Mai in den neuen Räumen des Weserrenaissance-Museums auch die jährliche Amtliche Pfarrkonferenz der Lippischen Landeskirche mit rund 100 Pfarrerinnen und Pfarrern statt.
Doch auch für andere Zielgruppen hat das Weserrenaissance-Museum etwas im Programm. So können zum Beispiel am Dienstag, 16. Mai, Kinder ab 3 Jahren um 15.30 Uhr die „Lila Bühne“ mit dem Puppenspiel „Billy Bibers Biberburg“ erleben. Kooperationen mit dem Kulturbüro OWL und dem Theaterlabor Bielefeld sind in Arbeit, um neue Akzente in der Lippischen Kulturszene zu setzen.
Besonders wichtig für einen Neuanfang ist natürlich auch der Bereich Marketing. Dementsprechend hat sich das Museum auch diesbezüglich neu aufgestellt. Passend zur Wiedereröffnung präsentiert das Haus eine völlig neue Homepage (www.museum-schloss-brake.de) und ist nun auch in den sozialen Medien wie Facebook regelmäßig aktiv.
Darüber hinaus lädt eine ansprechend designte Imagebroschüre dazu ein, das Museum mit all seinen Schätzen neu zu entdecken. Auch das museumspädagogische Programm kommt noch abwechslungsreicher daher. Völlig neu ausgearbeitet sind beispielsweise die Erlebnisführungen „Der große Knall – Erfindungen mit Sprengkraft“ oder auch „Bibergeil und Bisamapfel – Heilmittel mit Risiken und Nebenwirkungen“.
Die Idee ist, nicht nur eine Führung durch das Museum zu machen, sondern anschließend im Labor selbst aktiv zu werden und je nach Thema beispielsweise ein explosives Experiment zu machen oder auch Lavendelparfüm herzustellen.
Es gibt also viele Gründe, dem Weserrenaissance-Museum immer mal wieder einen Besuch abzustatten. Geöffnet hat es dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr. Der Eintritt beträgt für Erwachsene 3 Euro, für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre 2 Euro.
Nähere Informationen und Buchungen für Erlebnisführungen und Kindergeburtstage unter www.museum-schloss-brake.de oder telefonisch unter Tel. 05261/9450-0.
Pressetext: Weserrenaissance-Museum – Fotos: www.DerLemgoer.de / A. Leber
weitere Fotos: siehe dort angegebene Fotoquelle