Erste gemeinsame Probe des „Chor der 1600 Stimmen“ im westfälischen Halle
Am vergangenen Samstag wurde es auf dem großen Parkplatz vor dem GERRY WEBER Event Center immer voller. Aus vielen Ecken von OWL kamen die Sängerinnen und Sänger nun zur ersten großen gemeinsamen Hauptprobe zusammen.
Vorab gab es für die anwesenden Medienvertreter noch eine kleine Pressekonferenz wobei sich aber alle Beteiligten sehr froh und glücklich zeigten dass es nun auf die große Zielgrade ginge.
Alle Beteiligten probten zusammen im Event Center für das „Pop-Oratorium Luther“
Die größte Probe aller Zeiten mit 1600 Sängerinnen und Sängern ist schon eine wirklich Herausforderung für die beiden Aufführungsdirigenten. Alle hatten in den vergangenen Monaten sehr fleißig in ihren Heimatorten das Werk studiert, welches von Dieter Falk (Komposition) und Michael Kunze (Libretto) geschaffen wurde. Daher wurden auch durch einige Lokalproben in Kirchengemeinden, sowie vier großen Regional- und Einzelsängerproben die Ensembles und Einzelsänger fit für die große Aufführung am 11. März im GERRY WEBER STADION gemacht.
So zeigten sich die beiden Dirigenten Matthias Nagel und Hartmut Naumann sowie auch Superintendent Walter Hempelmann (Ev. Kirchenkreis Halle, Westf.) auch sehr beeindruckt von dem großen und stimmgewaltigen Chor der pünktlich um 13 Uhr im Event Center erklang.
Dieses Musik-Highlight tourt zur Zeit durch viele große Städte in ganz Deutschland. Somit wird an Martin Luther und seinem Thesenanschlag vor 500 Jahren sehr modern erinnert und ein kleines festes Ensemble ist immer in jeder Stadt dabei.
Sonst stehen Laien-Sängerinnen und Sänger als Stars zusammen und bilden einen gigantischen Chor. Veranstalter ist die Creative Kirche, welche aber gerne bereit war diesen wohl schönen aber auch sehr schwierigen Weg gemeinsam zu gehen. Aber alle sind auch dadurch begeistert, da Dieter Falk wieder einmal ein sehr moderner Schritt gelungen ist. Das Werk umfasst 20 Musikstücke, die aber in ein popig-rockiges Gewand gehüllt wurden. Deshalb wurden auch viele jüngere Sängerinnen und Sänger angesprochen. Die jüngste Person ist 7 Jahre alt und die Älteste ist 83. Ein breites Altersspektrum welches am kommenden Samstag im Stadion dann abgedeckt wird.
Falls noch jemand als Zuschauer Interesse haben sollte, dabei zu sein, sollte man sich beeilen. Grundsätzlich ist dieses einmalige Event schon mit 8200 Zuschauern + 1600 Sängerinnen und Sängern komplett ausgebucht. Der große Gesamt-Chor setzt sich aus 36 angemeldeten Chören und davon 1229 Gruppenteilnehmern und 371 Einzelsängern zusammen. Die Zuschauer werden dann eine Art Zeitreise unternehmen und Martin Luther im Jahre 1521 vor dem Reichstag in Worms erleben. Dort forderte man ja, dass er seine kirchenkritischen Aussagen widerrufen sollte. Mit verschiedenen Rückblenden und Ausblicken rund um das dortige Geschehen schafft das „Pop-Oratorium Luther“ eine gesangliche und bildliche Darstellung von seinem Ringen um die biblische Wahrheit und seinen Kampf gegen de Obrigkeit und die Kirche.
Eine spannende Geschichte um Politik und Religion aber auch wirft es die Frage auf: „Wie konnte Luthers Aufforderung zum Selber denken“ die umfangreichen Veränderungen in der Gesellschaft, in der Ehe und Familie, in Bildung und Wissenschaft, Kunst und Musik auslösen? Dieses ist auch heute noch die Grundlage für viele Diskussionen.
Denn eine zentrale Aussage der Reformation lautet: „Der Mensch darf und soll frei denken – gerade auch in Glaubens- und Gewissensfragen“. So wird der mächtige Chor auch seine Stimme erheben und fragen: „Luther, Luther, wer ist Luther?“. Abgerundet wird das Ganze durch ein 25-köpfiges Orchester und einer 6-köpfigen Rockband und einem minimalistischen Bühnenbild.
So wird viel durch Gestik, Mimik und Nebelrauch erzeugt und eine Gänsehautatmosphäre geschaffen. Deshalb kann man sich auch auf fantastische Musicaldarsteller freuen, wo Frank Winkels die Rolle des „Luther“, Sophie Berner die Rolle der „Lara“ einer ehemaligen Schulfreundin und Marketenderin „Luthers“ übernehmen wird.
Besonders die Lemgoer wird es freuen, denn dabei ist auch der Inklusionschor der Stiftung Eben-Ezer. Wie Stiftungs-Sprecherin Christine Förster vor Ort verriet sind 70 Sängerinnen und Sänger mit sehr viel Spaß und Freude dabei. Sogar der Vorstand der Stiftung sei so begeistert gewesen und würde nun mit singen.
Unter diesem LInk findet man auch den TV-Beitrag des WDR, wo es speziell auch um den Inklusionschor der Stiftung Eben-Ezer geht.
Die Schirmherrin der Aufführung in Halle ist „Annette Kurschus“ (Präses der Ev. Kirche von Westfalen), aber auch viele weitere Prominente wie „Dr. Eckart von Hirschhausen“ oder „Dr. Margot Käßmann“ sind Schirmherrn oder Schirmherrin und auf eine einzigartige Weise von diesem tollen Konzept begeistert und sehen darin eine große Bereicherung für dieses Reformationsjubiläum.
Bericht & Fotos: Andreas & Otto Leber (www.DerLemgoer.de)