Märchenhafte Eisshow auf glitzernden Kufen durchzog die Lipperlandhalle
Der erste Eiszirkus der Welt war gestern wieder einmal zu Gast in der Alten Hansestadt Lemgo, genauer gesagt in der dortigen Lipperlandhalle. An diesem Abend erlebten rund 600 kleine und große Zuschauer eine ganz besondere und auch sehr bunte märchenhafte Show auf einer ganz speziellen Eisfläche auf der großen Bühne.
Der „Russian Circus on Ice“ präsentierte das Märchen „Die Schneekönigin“
Die Produktionsfirma „Agenda-Production“ aus Berlin hatte sich als Thema dieses Jahr ein ganz besonderes Märchen vorgenommen und auf die eigene fantastische Art umgesetzt. Die Rede ist von dem Märchen „Die Schneekönigin“, welches aus der Feder des dänischen Erzählers Hans Christian Andersen stammt. Zu seinen Lebzeiten schrieb er fast 156 Märchen auf, wovon viele heute noch sehr bekannt sind.
Dieses Märchen hat zwar einen eher traurigen Hintergrund, aber zum Glück wie es ja nun bei Märchen so ist ein gutes Ende. In dem Märchen ging es um die schöne, aber auch sehr böse Schneekönigin die den kleinen Jungen Kay entführt und auf ihr eisiges Schloss auf Spitzbergen gebracht hatte. Dort merkte Kay gar nicht, das es ihm immer kälter wurde er fast erfror. Zu Hause war er immer mit seiner kleinen Freundin Gerda ein Herz und eine Seele und genau diese versteht die Welt nicht mehr. Wo ist ihr Kay ihr Spielkamerad geblieben? Sie machte sich dann auf eine spannende Reise und suchte im weiteren Verlauf auf der ganzen Welt nach Kay. Ob sie ihn dann am Ende auch wirklich im Eisschloss am Polarkreis gefunden und befreit hatte, wird man hier dann sehen und lesen.
Dieses Märchen hat aber eine Vorgeschichte und damit fing gestern alles in der Lipperlandhalle an. Diese Geschichte handelte „von dem Spiegel und den Scherben“. Der Teufel hatte einmal einen Spiegel gebaut, wovon ein böser Zauber ausging. So wurde das Schöne in dem Spiegel hässlich und das Gute wurde schlecht und viele kleine Teufelchen spielten somit den Menschen sehr gemeine Streiche. Eines Tages wollte der Teufel mit diesem Spiegel in den Himmel fliegen, um Gott und die Engel zu ärgern. Dieses gelang ihm aber nicht, da kurz davor der Spiegel in Milliarden Stücke zersprang. Später entstanden dann aus diesen Stücken Fenster, woraus die Welt aber scheußlich aussah. Aber ganz keine Stücke flogen den Menschen in die Augen oder sogar in ihr Herz und dadurch wurden sie verzaubert.
Dieser wirkte sich so aus, dass diese Menschen böse, kalt und gehässig wurden und so erging es auch dem armen kleinen Kay. Vor den Fenstern hatten die beiden Kinder wunderschöne Blumen im Sommer, aber im Winter waren diese verständlicherweise fort. Es tanzten dann die Schneeflocken oder man sah Eisblumen an den Fenstern. Gerda hatte durch Erzählungen von der bösen und kalten Schneekönigin gehört und große Angst davor. Kay hingegen wollte sie unbedingt einmal sehen. Eines Tages passierte es dann und etwas später wo es schon wieder gegen Richtung Frühling & Sommer ging flog Kay plötzlich ein kleiner Splitter vom bösen Zauberspiegel ins Auge und er verwandelte sich und wurde auch kalt und gehässig. Er mochte ab diesem Zeitpunkt keine schönen Dinge wie die blühenden Blumen mehr, aber besonders wollte er mit Gerda nicht mehr spielen. Sein Interesse war nur noch Eisblumen und Schneeflocken.
Dieses war der Zeitpunkt und als dann wieder Winter wurde, unternahm Kay mit seinem Schlitten einen Schneeausflug und da schlug die Schneekönigin dann zu und nahm in mit auf ihrer eisiges Schloss. Gerda machte sich große Sorgen, da Kay nicht wieder nach Hause kam, musste sehr viel weinen und dachte sogar am Ende, dass Kay tot sei. Es wurde wieder Frühling und sie hatte von Kay nie wieder etwas gesehen und gehört. Sie machte sich dann auf eine Suche die am Fluss begann und diese abenteuerliche Reise führte Gerda rund um die Welt.
Sie war bei einer alten einsamen Frau, die einen wunderbaren Garten aber ohne Rosen hatte. Sie musste immer wieder bitterlich weinen und daraus wurde dann ein Rosenstrauch. Sie fragte die Rosen, ob Kay denn tot sei, diese antworteten aber, das sie unter der Erde gewesen seien aber dort wäre Kay nicht.
Ihre Reise führte sie weiter und dabei traf Gerda dann eine Waldkrähe, die wohl einen Jungen gesehen hatte der Kay hätte sein können. Ihr langer Weg führte sie auf ein Schloss wo eine Prinzessin mit ihrem klugen Mann lebte. Es stellte sich aber heraus, dass der Bräutigam der Prinzessin nicht ihr Kay war. Sie wurde aber vom dem Paar für ihre weitere Suche beschenkt und bekam auf Grund des immer kälter werdenden Wetters warme Kleidung aus Fell wie Stiefel, einen Umhang und einen Muff.
Im Wald wurde sie dann von den Räubern überfallen und gefangengenommen.
Aber sie konnte sich befreien und so ging ihre Reise weiter bis sie ein Wolgamädchen traf. Sie half ihr dann mit ihrem Renntier weiter und dieses wusste wo die böse und sehr kalte Schneekönigin lebte.
Traumhaft schöne und sehr farbige Kostüme und Figuren tummelten sich auf der speziellen Eisfläche und verliehen der ganzen Märchenshow ein einmaliges Ambiente.
Zusätzlich gepaart mit sehr vielen artistischen Höchstleistungen, wo es auch immer wieder in die Hallenluft bis fast unter die Decke ging oder Aktionen auf der Fläche wie Jonglage, Seilspringen der Räuberbande oder sehr viele Hula-Hoop-Reifen auf einmal dem begeisterten Publikum präsentiert wurde.
Immer ist es auch spektakulär, wenn die Einrad-Aktion gezeigt wurde, welches wie auch in Lemgo immer mehr in die Höhe wuchs. Aber auch lustige und schöne Gestalten gehören dazu wie der Schneemann oder dieses Jahr neu das Renntier. Zur Lebendigkeit trug auch das neue digitale Bühnenhintergrundbild bei, welches verschiedene Szenarien wie den Wald oder die Rosen andeutete.
Aber auch immer beeindruckt waren dieses Mal die vielen Momente mit der bösen und kalten Schneekönigin. Diese stand auf sehr großen Stahlkufen, über thronte alles und jeden und bot sowohl mit ihren Tüchern als auch in der Luft magische Momente.
Daher siegte zum krönenden Abschluss auch an diesem Abend das Gute über das Böse. Dank Gerda`s großer Freundschaft und Liebe konnte sie Kay von dem bösen Fluch, der eisigen Kälte, die auch schon sein Herz ergriffen hatte und den Splitter in seinem Auge befreien.
Beide lachten und auch die Freude kehrte zurück und sie machten sich auf den beschwerlichen Rückweg nach Hause. Zum Show-Ende präsentierten sich dann noch einmal viele der Akteure in ihren tollen Kostümen auf der Bühne und empfingen einen sehr langen und verdienten Schlussapplaus.
„Die Schneekönigin“ kommt auch über Weihnachten im Fernsehen. Hier findet man auch den Link zum Film beim ZDF:
https://www.zdf.de/kinder/maerchen-die-schneekoenigin-100.html
Hier geht noch eine Fotogalerie mit einigen weiteren Fotos online:
Die nächste Show des „Russian Circus on Ice“ findet am 26.01.17 um 19 Uhr in unserer Region in der Paderhalle in Paderborn statt. Dann geht es um das Märchen „Schneewittchen“. Hier schon einmal ein kleines Video dazu:
Bericht & Fotos: Andreas Leber (www.DerLemgoer.de)