Dance Company der Polizei NRW holte die Addams Family noch einmal aus der Gruft
Am vergangenen Wochenende war für viele Besucher das Sommertheater in Detmold das große Ziel. Dort spielte auf Grund der großen Erfolge die Dance Company der Polizei NRW noch zwei Mal ihre aktuelle Produktion „The Addams Family“. Das besondere an diesen jährlich wechselnden Stücken war, dass von den Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten alles mit sehr viel Liebe selber gemacht wurde. Ob Choreografie, den Bühnenbau, die Kostüme, von der Maske über die komplette Logistik bis hin zur Beleuchtung.
Zwei begeisterte letzte Auftritte im Sommertheater Detmold mit jeweils prominentem Besuch
Die Bühnenkulisse wurde u.a. in mühevoller Kleinarbeit und kompletter Eigenregie errichtet. Dafür wurden 70 Bierkästen alleine für die Drehbühne verbaut. Die Kulisse war rund sieben Meter breit und vier Meter hoch und stellte schon im Foyer als kleines Modell eines der vielen Highlight da. Die einzelnen Rollen wurden im Vorfeld in einem Studio eingesprochen und dann mit der original Musik aus der professionellen Musicalproduktion so versponnen, das daraus ein fantastisches Musical wurde.
Charles Addams schuf ab den 1930er-Jahen eine Cartoon-Serie, welche von einer Familie handelte, die irgendwie auch satirisch das Ideal er perfekten „amerikanischen Kernfamilie“ darstellen sollte. Dabei floss natürlich sein eigener morbider Humor mit ein und so schuf er verschiedene bizarre Personen die in einer riesigen verrottenden viktorianischen Villa im New Yorker Central Park lebten. Diese doch schon „spukige“ Familie hatte einen Butler, welcher wie ein Monster aussah und auf den Namen „Lurch“ hörte.
In den zwei Akten mit jeweils 12 und 10 Szenen sah man u.a. die Gruft, einen Folterkeller den hauptsächlichen Eingangsbereich der Villa und oberhalb der Bühne konnte man auch die Skyline New Yorks erahnen. Alles war sehr realistisch und einige ausgefeilte Effekte rundeten den Musical-Nachmittag ab. Zur Addams-Familie gehörten aber noch weitere Mitglieder wie Vater „Gomez“, Mutter „Morticia“, die beiden Kinder „Pugsley“ und „Wednesday“, Grandma und natürlich zuletzt Onkel „Fester“.
Das aus der Fernsehsehserie und Kinofilm bekannte „eiskalte Händchen“ als Mitbewohner spielte zwar nur eine untergeordnete Rolle, tat aber der Handlung keinen Abbruch.
Alles begann auf dem Familienfriedhof wo zu einer jährlichen Feierstunde auch alle Ahnen aus der großen Gruft geholt wurden. Am Ende wollen dann Alle wieder zurück,nur die Gruft wurde von Onkel Fester versperrt.
Er erklärte ihnen dass Wednesday sich in einen ganz normalen Jungen verliebt habe und zwang sie den beiden Verliebten zu helfen. Erst dann könnten sie zurück. Wednesday hatte bei einem Ausflug mit Pfeil und Bogen durch Zufall den jungen Mann der den Namen Lucas trug im Park kennengelernt.
Später vertraute sie sich ihrem Vater an und erklärte ihm dass Lucas sie heiraten wollte. Aber dieses sollte vor Mutter Morticia erst einmal geheimgehalten werden.
Wie es sich für eine solche Familie gehörte verbrachten sie sehr viel Zeit auf dem Friedhof und liebten es Menschen und Tiere tot oder lebendig zu begraben oder auf besondere Weise zu foltern. So empfanden sie jegliches Unglück als pures Glück.
Nach sehr vielen Verwirrungen fanden dann durch ein Zusammentreffen beider Familien und weiteren Missverständnissen doch beide Liebende ein glückliches Ende.
Besonders beeindruckend war auch die Szene im zweiten Teil wo Onkel Fester seine Freundin und große Liebe „La Luna“ anbetete, ihr sehr nahe kamt und zum Abschluss des Musicals sich sogar mit einer Rakete auf dem Rücken auf den Weg zu ihr machte.
Onkel Fester und seine traumhafte Begegnung mit seiner großen Liebe und Freundin „La Luna“:
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Viele Katastrophen, welche zu dieser Familie wie die sprichwörtliche „Faust auf das Auge“ passten gehörten natürlich auch dazu. Viele lustige Szenen, aber auch nachdenkliche rundeten den tollen Nachmittag ab. Seit nun über 25 Jahren gehört die Dance Company zur Polizei NRW und über 60.000 Besucher sahen die vielen schönen Aufführungen und trugen mit dem Erwerb eines Tickets für den wohltätigen Zweck bei.
Die Polizei riskiert tagtäglich für den Schutz der Bevölkerung Kopf und Kragen und daher war es eine super Sache dass dieses Geld für verunglückte Kolleginnen und Kollegen und deren Familien verwendet wird. So war es dem ganzen Team auch eine große Freude im Beisein des NRW-Innenministers Herbert Reul zwei Schecks über jeweils 4750 Euro für diese Zwecke zu übergeben.
Diese gingen jeweils an die Polizeistiftungen von NRW sowie von Baden Württemberg.
Auch nach der ausverkauften Vorstellung am Samstag gab es zum Abschluss einen Spendenscheck. Die beiden Musical-Stücke am Samstag und Sonntag standen unter der Schirmherrschaft von Landrat Dr. Axel Lehmann. Dieser konnte zwar an dem Wochenende nicht persönlich vor Ort sein hatte aber am Samstag als Vertretung Polizeidirektor Jürgen Siebel geschickt. Er kam nicht mit leeren Händen und die Dance Company leitete gerne spontan diesen Betrag auch als Spende weiter und so konnte Staatssekretär Jürgen Mathias einen schönen noch höheren Scheck zum Abschluss der Abendvorstellung entgegennehmen.
Durch die sieben tollen Aufführen kam so gab Joachim H. Peters (Onkel Fester) noch bekannt eine stolze Spendensumme von insgesamt 11.600 Euro zusammen. Er dankte auch dem ganzen „verrückten Team“ und er wäre stolz ein Teil davon sein zu dürfen. Denn rund 30 Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte aus 13 Kreispolizeibehörden schlüpften in die Kostüme und zeigten eine über zweistündige Musical-Show die auch mit langem Applaus ihren diesjährigen Abschluss fand.
Herbst 2019 geht es dann mit einem neuen Musical-Stück weiter und sobald die ersten Infos vorliegen wird „DerLemgoer“ dann gerne auch wieder darüber im Vorfeld und Nachgang berichten. Wie der Sprecher der Dance Company, Peter Keil auch freudig bekannt gab, wird dieses Musical-Stück dann auch wieder seinen Weg in das Detmolder Sommertheater finden.
Hier findet man auch noch eine Fotogalerie von der letzten tollen Musical-Aufführung am Sonntag in Detmold:
Bericht und Fotos (inkl. Galerie): Andreas Leber (www.DerLemgoer.de)
Scheckübergabe-Gruppenfotos (Quelle): siehe Fotoangabe