Neuzugang in den Wasserwelten Mariasiel: Willkommen Alvis!

In den Zoo Osnabrück ist mit dem knapp zwei Jahre alten Seelöwen Alvis wieder ein männlicher Artgenosse ins Becken der Seelöwendamen Bella, Sana und Donna eingezogen. Besucher können in den Wasserwelten Mariasiel schon jetzt einen Blick auf den jungen Bullen erhaschen.

 

Neuer Seelöwe im Zoo Osnabrück

Bereits Mitte Mai erreichte Seelöwenbulle Alvis aus dem Zoo Krefeld den Schölerberg. Abgeholt wurde er von seinen neuen Tierpflegern aus dem Zoo Osnabrück. „So konnte sich unser Team mit seinem bisherigen Pflegerteam aus Krefeld über die Eigenschaften und das Training des jungen Seelöwenbullen austauschen“, erklärt Andreas Wulftange, Zoologische Leitung im Zoo Osnabrück. „Bereits im Vorfeld des Transports konnte sich Alvis dank eines entsprechenden Trainings an die Transportbox gewöhnen. So übten die Kollegen aus dem Zoo Krefeld unter anderem mit ihm den Gang in die Box, sodass der Transport zügig ablief“, berichtet Wulftange.

 

 

 

Erstes Kennenlernen und Medical Training

In Osnabrück angekommen ging es für Alvis zunächst in den Innenbereich der großen Seelöwen-Anlage. Hier hieß es dann in Ruhe ankommen, die neuen Tierpfleger kennenlernen und Vertrauen fassen. „Alvis ist zu Beginn sehr vorsichtig gewesen und hat die Außenanlage und unsere drei Weibchen zunächst einmal nur vom Innenbecken aus beobachtet. Wir haben ihm die Zeit gegeben, die er gebraucht hat und freuen uns, dass er nun seit dieser Woche auch auf der Außenanlage seine Runden zieht“, so der Biologe. Die Osnabrücker Weibchen Bella (21 Jahre), Sana (18 Jahre) und Donna (21 Jahre) haben ihren neuen Mitbewohner ebenfalls beobachtet und nähern sich ihm langsam an. Da Alvis noch nicht ausgewachsen ist, ist er außerdem noch deutlich kleiner als die Osnabrücker Weibchen. Aktuell wiegt er um die 50 Kilogramm. Ein ausgewachsener Seelöwenbulle bringt im Vergleich dazu bis zu 300 Kilogramm auf die Waage. Schon im jungen Alter wird bei den Tieren mit dem sogenannten Medical Training begonnen. Dank diesem Training ist es möglich, die Seelöwen untersuchen und behandeln zu können: Regelmäßig werden Übungen wie das Ausspülen der Augen und Abtasten des Körpers mithilfe von positiver Bestärkung geübt. Das Training findet auf freiwilliger Basis statt: Für ihre Teilnahme werden die Seelöwen mit Fisch belohnt. Das Üben der Kommandos ist neben dem wichtigen Hintergrund der medizinischen Untersuchungen auch eine Beschäftigung für die Tiere.

 

 

Natürliche Gruppenzusammenstellung

Mit Alvis zieht nach fünf Jahren wieder ein Seelöwenbulle an den Schölerberg. „Es ist toll, dass wieder ein Bulle zu unseren Seelöwen dazu gestoßen ist. So können wir zum einen unseren Besuchern in Zukunft wieder den deutlichen Unterschied von Seelöwenweibchen und Männchen zeigen“, freut sich Andreas Wulftange, „Zum anderen haben wir mit einem Seelöwenmännchen auch wieder eine natürliche Gruppenzusammenstellung in unserem Zoo“. Kalifornische Seelöwen leben in einem sogenannten Harem zusammen. In einem Harem lebt ein Männchen mit mehreren Weibchen zusammen und verteidigt diesen gegenüber anderen männlicher Artgenossen.

 

 

Wissenswertes zu Kalifornischen Seelöwen (Zalophus californianus)

Kalifornische Seelöwen leben an den Küstenregionen der nordamerikanischen Pazifikküste bis Mittelmexiko. Sie leben in Familien, die oft größere Einheiten bilden. Seelöwen gehören zu den Ohren-Robben, das heißt, sie besitzen sichtbare Außenohren. Durch besondere Muskeln ist es ihnen möglich, die Ohren zu schließen, damit kein Wasser eindringt, wenn sie bis zu einer Tiefe von 100 Metern abtauchen. Sie ernähren sich von Tintenfischen und Fischen, wobei sie bis zu 30 Kilogramm am Tag verzehren können. Ihre dicke Speckschicht unter der Haut schützt sie vor der Kälte. Der Seelöwe ist mit seinem torpedoähnlichen Körperbau und seinen zu Flossen umgewandelten Gliedmaßen gut an das Leben im Wasser angepasst. Er kann die Hinterflossen aber auch unter den Körper schieben und recht gewandt an Land laufen sowie geschickt klettern, wobei ihn ein guter Gleichgewichtssinn unterstützt.
Die Behändigkeit der Tiere außerhalb des Wassers ist notwendig, da Paarung, Geburt und Aufzucht der Jungen an Land stattfinden. Im Mai/Juni werden die Jungtiere geboren, sie sind circa 65 Zentimeter lang und ca. 8 Kilogramm schwer. Die ersten sechs bis zehn Wochen bleiben sie an Land und werden alle zwei Stunden von der Mutter gesäugt. Sie können von Natur aus nicht schwimmen und müssen es von den Eltern lernen.

 

Quelle: Zoo Osnabrück / Zoo Osnabrück (Lara Holzkamp)

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