Einmalige „Lippische Impressionen“ von Bruno Wittenstein – Rathaus Detmold bis 11.03.22

Bruno Wittenstein war der Portraitmaler in Lippe, ein Schüler Franz von Lenbachs, Mitbegründer des Lippischen Künstlerbundes und als Persönlichkeit weit über Lippe hinaus bekannt. Mit seinen künstlerischen Fähigkeiten hätte er es in den deutschen Kulturmetropolen Berlin, Düsseldorf oder München weit bringen können. Doch er entschied sich, in Lippe-Detmold zu bleiben, um mit den hiesigen Malern die bildende Kunst in Lippe zu etablieren.

 

Infoplakat am Treppenhaus im Detmolder-Rathaus. Foto: Andreas Leber

 

Fürstliches Residenzschloss Detmold ca. 1911. Blick durch das Tor in den Schlosspark mit dem charaktervollen Schlossturm. Foto: Andreas Leber

 

Noch bis 11. März 22 läuft die kleine und feine Ausstellung nun im Detmolder Rathaus

Bruno Wittenstein war 1876 in Hamm geboren, studierte Kunst an den renommierten Akademien in Berlin und München und kam 1904 nach Detmold. Er war geprägt durch die Anfänge der Secession, der Abspaltung, die in Deutschland in München begann.

 

Selbstportrait von Bruno Wittenstein. Quelle: https://treffpunkt-teiwes.de/bruno-wittenstein-ausstellung/

 

Die Maler der Secession orientierten sich an den französischen Impressionisten und wollten sich von den bis dahin vorherrschenden Kunstidealen befreien. So malte auch Wittenstein gerne interessante Menschen aus einfachen Schichten oder Motive in der freien Natur. Er war ein Meister der Farben und sicher im Pinselstrich.

 

Auch im Jahr 2022 laden Herr Teiwes und Frau Dr. Sunderbrink zum Besuch dieser besonderen Ausstellung ein. Quelle: siehe unten (Stadtarchiv-Detmold Webseite)

 

Infoflyer liegen am Eingang und direkt bei der Gemäldeausstellung aus, wie auch ein Ansichtsexemplar von dem neuen spannenden Buch. Foto: Andreas Leber

 

Die Ausstellung „Bruno Wittenstein – Lippische Impressionen“ ist eine Zusammenarbeit der Stadt Detmold mit den Autoren Hubert Fricke und Stephan Teiwes, die im Juli 2021 eine Biografie über den Maler Wittenstein veröffentlich haben. Die Idee zur Ausstellung entstand als Stephan Teiwes während einer Recherche im Detmolder Stadtarchiv gemeinsam mit der Archivleiterin Dr. Bärbel Sunderbrink über ein Portrait des Detmolder Oberbürgermeisters Dr. Emil Peters diskutierte. Peters hatte sich in den 1930er Jahren mutig den Nationalsozialisten widersetzt.

 

Portrait des Detmolder Oberbürgermeisters Dr. Emil Peters. Quelle: https://treffpunkt-teiwes.de/bruno-wittenstein-ausstellung/

 

Das Gemälde schien in Vergessenheit geraten, ebenso wie sein Erschaffer. Durch die Recherchen der Autoren, mit tatkräftiger Unterstützung durch den Heimatverein Heiligenkirchen, sind zahlreiche Gemälde von Wittenstein wiederentdeckt worden. Das begeisterte den Detmolder Bürgermeister Frank Hilker und seine erste Stellvertreterin Christ-Dore Richter, die beide sofort ihre Unterstützung zusagten und nun erstmals eine Auswahl dieser Gemälde der Öffentlichkeit im Detmolder Rathaus präsentieren.

 

Detmold – Blick von den Kuhkämpen. Stadt Detmold mit seinen markanten Türmen. Gesehen von Hornsche Straße / Volkhausenstraße. Foto: Andreas Leber

 

Externsteine 1928, Blick durch eine Baumlücke auf das Naturmonument. Rasch und mit grobem Pinselstrich malte Bruno Wittenstein diese Sehenswürdigkeit. Foto: Andreas Leber

 

Die Ausstellung zeigt Portraits bekannter Detmolder Künstler und Oberbürgermeister sowie charaktervoller Menschen aus dem einfachen Leben, wie der Kupferschmid oder die Bäuerin. Die Ausstellung geht dann über zu Impressionen aus dem historischen Detmold vor etwa 100 Jahren. Lippe bietet für Maler eine Vielfalt interessanter Motive auf engem Raum. So zog es Bruno Wittenstein an romantische Orte der Region und in die freie Natur, um dort zu malen. So zeigt Ausstellung Motive aus Heiligenkirchen, Oerlinghausen oder der Malerstadt Schwalenberg.

 

Blick auf die Malerstadt Schwalenberg mit der Burg oben auf dem Berg. Foto: Andreas Leber

 

Bruno Wittenstein hatte sich immer wieder intensiv mit dem Thema Natur auseinandergesetzt und dabei ergründet, wie Natur funktioniert und welche Farben sie hervorbringt. Seine Gemälde vom Donoper Teich zeigen Variationen einer ursprünglichen und lebendigen Natur mit urigen Bäumen. Bruno Wittensteins zum Teil großformatige Gemälde im Original zu betrachten ist ein Genuss, den BesucherInnen ab dem 7. Dezember 2021 im Rathaus Detmold erleben werden. Diese einmalige Gemäldeausstellung ist sehr sehenswert und über Bruno Wittenstein hatte der Lemgoer ja  auch schon vor kurzem über das neue Buch ausführlich berichtet.  Daher sollte man sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen und bis 25. Februar zu den regulären Öffnungszeiten im ersten Obergeschoss diese feine Ausstellung besuchen. Die Ausstellung ist nun wegen dem großen Interesse sogar bis 11.03.22 verlängert worden. Geplant ist auch noch ggf. im März eine Art „Live-Talk“ vor Ort. Sobald es da weitere Infos gibt, findet man sie hier.

 

Sehr lesenswertes Buch über das Wirken und Leben des Malers Bruno Wittenstein.

 

Buch zur Ausstellung: treffpunkt-teiwes.de/bruno-wittenstein-das-buch

 
Christian Dietrich Grabbe, Geb.: 11.Dezember 1801 (Detmold), Gest.: 12. September 1836 (Detmold). Foto: Andreas Leber

 

Hier findet man auch zwei Fotogalerien von den dort präsentierten Gemälden (Portraits und Lippische-Landschaften):

 

Neben der physischen Ausstellung gibt es auch eine Ausstellung Wittenstein Digital. So können auch Menschen über Detmold/Lippe hinaus die Ausstellung besuchen. Man findet hier Interessantes zu Maler, Bilder, Making-of und das Buch zur Ausstellung: treffpunkt-teiwes.de/bruno-wittenstein-ausstellung/

 

Unter dem Zeichen der „Lippischen Rose“ betritt man das Detmolder Rathaus. Foto: Andreas Leber
 
Quelle: Startseite (detmold.de)
Fotos: Andreas Leber (www.Handmadepixel.de), oberes Foto: Webseite – Stadtarchiv-Detmold
Print Friendly, PDF & Email
X