Humorvolle reimische Lesung mit dem bekannten Kabarettisten Fritz Eckenga

Der „Freiraum“ ist für das Weserrrenaissance-Museum Schloss Brake seine shr große Bereicherung. So kommt natürlich auch die zur Zeit dort hängende Sonderausstellung mit Original-Zeichnungen aus der Feder von Peter Menne super an. Seine Figuren sind sehr humorig und dazu lieferten viele bekannte weitere Künstler wie Erwin Grosche oder sogar Fritz Eckenga passende Texte.

 

Lesung – WRM Lemgo mit dem bekannten Künstler Fritz Eckenga.

 

Alltags-Szenen auch zu Coronazeiten, geschaffen von Peter Menne.

 

Die Ausstellung: „Mettendchen aus dem Homeoffice“ war natürlich auch mit daher der Aufhänger zu dieser ganz besonderen Lesung mit einem Ausnahmekünstler, welcher sonst große Stations oder Hallen füllt. Nun durften leider nur coronabedingt 30 Gäste mit dabei sein und im Vorfeld ein Ticket beim Museum kaufen. Geboren wurde Fritz Eckenga 1955 und seine Wohnhaft verbüßt er in Dortmund im wunderschönen Ruhrgebiet. Eckenga muss nicht raus, hat aber natürlich jeder Zeit Freigang.

 

Peter Menne`s Figuren und Zeichnungen im „Freiraum“ des Schloss Brake.

 

Dieser war natürlich bedingt durch Corona sehr eingeschrenkt, da es ja gar keine Live-Auftritte gab und ihm natürlich wie viele andere Künstler auch das Publikum sehr fehlte. Das Ergebnis in dieser Zeit waren natürlich sehr viele neue Texte und sogar zwei Bücher. Aber auch Hörspiele, Radiokolumnen (WDR) oder CD-Aufnahmen halfen über die publikumsfreie Zeit. Zahlreiche Preise gab es schon für seine Werke wie zuletzt der Literaturpreis Ruhr, Salzburger Stier oder den Tegtmeier Ehrenpreis.

 

Lesung – WRM Lemgo

 

Lesung – WRM Lemgo

 

Trotzdem ja momentan die Europa-Fussball-Meisterschaft ist freute er sich, dass Zuhörer gekommen waren. Im Vorfeld baute er zusammen mit Museumsdirektorin Dr. Vera Lüpkes noch einen Büchertisch auf. In Mitten dieser sehr lustigen und riesen großen Originalzeichnungen von Peter Menne erlebt einen Kabarettisten, welcher sein Publikum mit auf eine Reise in den Ruhrpott nimmt und unter anderem Fussballfans mit seinen sehr bissigen Kommentaren aufs Korn nimmt. So dreht sich an diesem Abend sehr viel um das schwarz-weiss runde Leder. Mal in verteiligem Fussballsprachkurs, wo er versucht mit vielen Vorurteilen aufzuräumen. Er hat schon eine bitterböse Art und schlägt gerne wie bei Peter Mennes Taube mit der Bratpfanne im Schnabel drauf, bis alle Anwesenden glauben, dass was er da von sich gibt, ist kaum ernst gemeint. So meint er ganz fest, dass die Franzosen keinen Humor hätten, da sie von der Unterhose bis hin zum Triko komplett schwarz tragen würden. Auch die Holländer mit ihren Wohnwagen könnten in ihrem Oranie gar keinen Fussball spielen, denn nicht umsonst singen die Dutschen seit dem Endspiel 1974: „Ohne Holland fahren wir zur WM“. So möchte er natürlich mit seiner ganzen Art erreichen, dass seine Zuhörer ihre Vorurteile noch einmal überdenken. Selbst vermutete er auch gleich, wären wohl nicht viele große Fussballfans heute Abend hier, sonst säßen sie ja zu Hause vor dem Fernseher und nicht jetzt bei seiner Lesung. Viel Raum nahm auch das momentane Thema „Corona“ ein. Verschiedene Anlässe und Situationen kamen daher zu Tage. So auch dass, was fast alle getan haben, aufräumen. Der Keller, der Dachboden wurde entrümpelt und alles zur Müllkippe gebracht. So natürlich auch er mit Lunchpaket und einem Buch. Ein Zuhörer fragte: „Was denn für ein Buch?“. Seine Antwort: „Tolstoi – Krieg und Frieden“. Als er es durchgelesen gehabt hätte, wäre er dran gewesen und leider habe die Müllkippe dann auch geschlossen.

 

Lesung – WRM Lemgo

 

Lesung – WRM Lemgo

 

Die Vögel in seinem Garten, die von ihm ein kleines Eigenheim bekamen oder sein Nachbar, der früh morgens nur eine neue Steckdose setzen und dabei mit seiner Motorsäge eine ganze Wand zerstörte. Der Phychologe spielte in dieser Zeit auch eine Rolle und er bekam den Rat, wieder mehr Struktur in sein Leben zu bringen, Daher zog es ihn zu seinem Kumpel in den Baumarkt. Dieser hätte ihm jede Menge Struckturtapeten gezeigt und dieses hätte ihn dann auch wieder überfordert, da er sich nicht hätte entscheiden können. Ein sehr reimförmiges und unterhaltsames Potpourri feuerte er ab und die 30 Zuschauer hatten sich sehr viel Spaß. Auch wie Gott die Welt und natürlich Adam und Eva erschuf durfte genauso nicht fehlen, wie das man ihn als Barmer-Ersatzkomiker oder sogar als Pott-Poet bezeichnete. Der Dortmunder legte aber auch viel Wert auf seine Herkunft und so spielte natürlich das schwarze Gold „Kohle“ eine Rolle, wie die vielen Zechen und er freue sich, dass es nun wieder Liveauftritte geben würde, egal viele Zuhörer dabei wären, erklärte Fritz Eckenga zum Schluss.

 

Lesung – WRM Lemgo

 

Peter Menne`s Zeichnungen geben Alltagsszenen wieder.

 

 

Er zeigte sich von der „Freiraum“-Kulisse und das Schloss Brake begeistert und gab natürlich auch noch eine tolle Zugabe. So erklang zum Schluss noch: „Wie Gott Westfalen erschuf“, mit eines seiner großen Werke. Nach der Lesung stand er noch für kurze Gespräche und Autogramme zur Verfügung und ein lustiger Abend ging viel zu schnell wieder herum.

 

Hier noch einige weitere Fotos von der Lesung:

 

Bericht / Fotos: Andreas Leber (www.DerLemgoer.de)

Print Friendly, PDF & Email
X