Aufbau der „Weltvermesser“-Ausstellung im Weserrenaissance-Museum läuft zügig voran
Ab kommenden Sonntag ist wieder einmal eine große Schau, die sich mit dem Thema „Vermessung der Welt“ beschäftigt sowohl im Weserrenaissance-Museum als auch in der Domäne zu sehen. Alles begann mit der europäischen Kartographie bereits in der Antike. Zur Zeit stehen in der Domäne immer wieder große weiße sogenannte Container und Klimakisten mit sehr wertvoller Fracht.
So steckt in einer dieser vielen Kisten auch ein großes frühneuzeitliches Fernrohr mit einer beachtlichen Länge oder sogar von Albert Dürer gefertigte Karten. Die ganze Vorbereitung, so Pressesprecher und Co-Kurator Rolf Schönlau, hätte fast drei Jahre gedauert. Besonders freut er sich auf die Zeitzer Weltkarte von 1470, da diese nicht nur das mittelalterliche Weltbild mit den drei Erdteilen Europa, Asien und Afrika sowie Jerusalem in der Mitte widerspiegelt. Da Zeitz ja auch die Partnerstadt von Detmold ist werden wohl auch von dort viele Besucher kommen.
So wartet auf die Besucher in der Domäne unter anderem auch die komplette frisch digitalisierte Bibliothek des einstigen Schlossherrn Graf Simon VI. Die Wände sind an beiden Ausstellungsorten in der Farbe rot, grau und blau, was das Wasser symbolisieren soll gehalten. Es wird auch im Rahmen einer digitalen „Kaempfer-Map“ um seine 10-jährige Reise gehen, wo an jede Stadion auf einer Grafik oder der Weltkarte anklicken kann.
Die digitale „Engelbert Kaempfer Map“ zeigt in Text und Bild die 10-jährige Reise mit tollen Fotos, Grafiken, Zeichnungen und sehr vielen Informationen zu den einzelnen Stationen. (Siehe oben und unten !!)
Die Leihgaben kommen so Rolf Schönlau weiter aus diversen Museen, Bibliotheken und private Leihgeber. Auch Gemälde aus Amsterdam zeigen die damalige Zeit und geben die Verwendung der Globen, Zirkel oder Kompasse sehr gut wieder. Eine handgemalte Karte des Fürstentums Lippe hat eine spannende Geschichte zu erzählen.
Das Original wurde wohl im von einem französichem Soldaten im Siebenjährigen Krieg gestohlen und wurde dann später sogar in Paris nachgedruckt. Mehre Meter lange oder aus zwölf Teilen zusammengesetzte Karten wie eine Pommern-Karte sieht man dort genauso wie antike Friese aus dem alten Rom. So zeigt die „Weltvermesser“-Schau viele einmalige und spannende Exponate woauch der Seefahrer Christoph Kolumbus mit einem Modell seines Flaggschiffs der Santa Maria womit er ja 1492 Amerika entdeckte, vertreten sein wird.
Es wird ein Wegmesskarren dem sogenannten „Hodometer“ aus dem 17./18.gezeigt wie auch der bekannte Mercator Weltatlas von 1595. Von einem stummen bis zu einem ganz hochmodernen sprechenden Globus ist alles vertreten und zur Eröffnung am kommenden Sonntag wird auch ein waschechter Astronaut einen Vortrag halten. Prof. Dr. Ernst Messerschmid war mit der D1-Mission 1985 im Weltall und wird auch darüber berichten. Erst um 1800 zeigten die Karten die Welt in der uns bekannten Gestalt.
Ein 390-Seiten-Katalog ist dazu erschienen und zum Preis von 25 Euro im Museum erhältlich. Es wird auchnoch einen speziellen Kinderführer mit Comics sowie ein großes Begleitprogramm mit Vorträgen, Mitmach-Aktionen und Sonderführungen geben.
Weitere Infos zum Katalog findet man unter:
http://verlag.sandstein.de/reader/98-180_Weltvermesser/index.html#38
Die Ausstellung läuft dann bis zum 06. Dezember und dafür wurden die Öffnungszeiten erweitert.
Bericht / Fotos: Andreas Leber