Peter Orloff und sein Schwarzmeer Kosaken Chor gastierten wieder in seiner Heimat „Lemgo“
Es ist seit sehr vielen Jahren jedes Jahr wieder in der Alten Hansestadt Lemgo ein ganz besonderes Highlight wo nicht nur die Lemgoer sondern auch von auswärts viele Besucher gerne vorbeikommen. Die Rede ist von dem bekannten Sänger und Komponisten und Textdichter Peter Orloff, welcher in Lemgo geboren wurde. Er stürmte nicht nur mit 19 die Hitparade sondern komponierte und texte zahlreiche bekannte Hits für Musikgrößen wie Peter Maffay, Heino, Freddy Quinn oder Julio Iglesias.
Die Evang. Reformierte Kirche St. Johann war fast bis auf den letzten Platz wieder besetzt
Dieses Jahr 2017 ist aber auch ein ganz besonderes Jahr für ihn, da vor 80 Jahren sein Vater Pastor Nikolai Orloff das herausragende Ensemble dieses berühmten Schwarzmeer Kosaken Chores gründete. Er verknüpfte den Chor auch sehr eng mit seinem Lebenswerk der „Bruderhilfe der evangelisch-orthodoxen Arbeitsgemeinschaft” und brachte so einem Millionen-Publikum die Musik der russisch – orthodoxen Kirche nahe, sondern auch die Probleme der Menschen, die ihm anvertraut waren und für die er unendlich viel Gutes tat.
Als Gesamtleiter des Kosaken-Chores prägte er ihn auch durch das Zitat: „Ein Chor der zu Ehre Gottes singend betet und betend singt“. So ist es Peter Orloff auch ein ganz besonderes Anliegen mit Mitgliedern der ersten Stunde in diesem Jubiläumsjahr, wo er selber seit 25 Jahren der musikalische Gesamtleiter des Schwarzmeer Kosaken Chores ist, das Publikum auch besonders in Kirchen zu erfreuen. Er hatte es auch geschafft in dieser schweren Zeit zwischen der Ukraine und Russland, dass Ukrainer und Russen friedlich vereint, als Weltklasse-Sänger fast jeden Abend gemeinsam auf der Bühne stehen. So ist es und war es auch wieder in Lemgo, dass man bei diesen atemberaubenden Tenören mit ihren abgrundtiefen Bässen und einer Weltrarität, einem männlichen Sopran von der Kiewer Oper, wirklich Gänsehaut bekommt.
Die Auftritte sind immer wieder gewaltig, mystisch und auch etwas geheimnisvoll. Besonders Peter Orloff hatte sich gerade auf das Konzert in seiner Heimatstadt Lemgo und auch wie jedes Jahr auch ein großes Treffen vieler bekannter Gesichter sehr gefreut. Leider kam ihm aber eine Stimmbandentzündung dazwischen und die behandelten Ärzte verordneten totales Gesangs- und Redeverbot. So kam es für viele Besucher natürlich sehr überraschend, dass seine fantastische Stimme an diesem Abend aus verständlichen Gründen leider gar nicht erklang. Seine Solo-Parts und auch seine bekannte Moderation hatte er in die Hände seines Stellvertreters gelegt.
Es war aber trotzdem ein beeindruckendes Konzert und auch auch eine tolle Leistung, dass Peter Orloff trotzdem seine Schwarzmeer Kosaken den ganzen Abend über nicht im Stich liess. Er stand wie immer im Chor dabei und verlieh durch seine Handgestiken dem außergewöhnlichen Programm so eine ganz besondere Note. Wie jedes Mal in Lemgo, gab es auch bei diesem Auftritt ein zweigeteiltes Programm was in der Kirche St. Johann mit ihrer guten Akustik besonders zur Geltung kam. Dem Ensemble gehörten auch die drei russische Instrumental-Virtuosen Ilya Kurtev (Bajan und Korrepetitor), Slava Kripakov (Bassblalaika und Bariton) und Irina Kripakova (Domra) an, die nach dem Tode von Ivan Rebroff – quasi als dessen musikalisches Vermächtnis an seinen Weggefährten und Freund Peter Orloff – hier ihre neue musikalische Heimat gefunden haben.
Aufgrund der stimmlichen Erkrankung von Peter Orloff übernahm sein Stellvertreter Stefan Arininsky (Bass) die Moderation und auch einige Solo-Parts. Weiterhin glänzten in verschiedenen Solo-Parts auch Fjodor Kunitsky (Tenor), Vladimir Kuzmenko (Tenor), Oleg Kulyeshov (Tenor), Nasko Kirtscheff (Dirigent und Bariton) sowie Igor Ishchak mit seiner hellen Sopran-Wunderstimme. Im Rahmen des Konzertes füllten wieder sehr viele schöne Kostbarkeiten aus dem reichen Schatz der russischen und ukrainischen Musikliteratur das Kirchenschiff. Darunter immer wieder die berühmten „Abendglocken“, „Die zwölf Räuber“, „Ich bete an die Macht der Liebe“, „Stenka Rasin“ oder „Das einsame Glöckchen“. Viele bekannte Stücke die jedes Mal mit sehr langem Applaus gedankt wurden.
Bei dem momentanen Schnee-Regen-Wetter war es aber auch eine Art musikalische Reise durch das schneebedeckte Land von Moskau bis hin an den Baikalsee, von Kiew bis nach St. Petersburg. Mit einer besonderen Ausdruckskraft erklangen so Balladen und .. die Geschichten aus längst vergangener Zeit erzählten, wo auch tiefe Melancholie mit durchklang. Somit war es wieder ein unvergesslicher Abend mit einem Ausnahme-Chor der so seines Gleichen sucht aber doch einzigartig ist. Es fand der musikalische Abend mit dem wunderschönen Lied „Guten Abend, Gute Nacht“, wo auch das Publikum mit einstimmte, schon wieder seinen Abschluss.
Am Ende stand Peter Orloff dann seinem Publikum gerne noch für einige Erinnerungsfotos zur Verfügung und signierte gekaufte CD´s und Programmhefte. Dieses war auch eine tolle Geste, welches viele andere Künstler nicht mehr gemacht hätten. Somit kann man ihm nur gute Besserung und alles Gute wünschen, dass er sehr schnell wieder zu Stimme kommt und dann sein Publikum mit seinem fantastischen Gesang und der Moderation erfreut.
Dazu ist hier auch schon eine große Fotogalerie vom Konzert online !!!
Bericht / Fotos: Andreas Leber (www.DerLemgoer.de)