Das Ensemble „The Gregorian Voices“ begeisterten in der Kirche St. Johann in Lemgo
Im Rahmen ihrer aktuellen Europa-Tournee gastierte das bekannte und aus der Ukraine stammende Ensemble „The Gregorian Voices“ wieder einmal in der Kirche St. Johann.
Das Programm: „Gregorianik meets Pop – Vom Mittelalter bis heute“ kam super an
Dieses Mal war das Konzerterlebnis was „A capella vom Feinsten“ und ein wirkliches Gänsehaut-Erlebnis verspricht fast ausverkauft. Das heißt ohne Mikro und Verstärker und fast ohne Instrumente wurde der Abend gestaltet. Der untere Bereich bot nur noch sehr wenige freie Sitzplätze.
Acht kristallklare Tenöre, stimmgewaltige Baritone und Bässe ließen in ihrem 75-minütigen Konzert den Kirchenraum erklingen und boten viele Solopassagen. Ein einmaliger Gesang unter der Leitung von Oleksiy Semenchuk entführte die Zuhörer in die Welt der klassischen gregorianischen Gesänge. Sie boten weiterhin im ersten Teil meditative Liturgiegesänge der christlich-mittelalterlichen Mönchsorden. Darunter war: „Ave Maria … virgo Serena“, „Adore te devote“ oder „Regina Caeli (coeli)“. Daher trugen die Sänger auch traditionelle Mönchskutten und kamen mit Kerzen in den Händen in den Kirchenraum. Ein sehr abwechslungsreiches Konzert, welches im zweiten Teil dann mehr Klassiker der Popmusik wie „The Sound of Silence“ von Simon and Garfunkel, „Ameno“ von ERA oder „You Raise Me Up“ von Josh Graban boten.
Aber auch Rod Stewards „ I’m Sailing“ in einer besonderen sakralen Modulation fehlte genauso nicht wie „I did it my way“ von Frank Sinatra oder „Hallelujah“ von Leonard Cohen in ungewöhnlichem musikalischen Gewand, wo sich die Sänger gegenseitig stimmlich beeindruckend die sogenannten „Bälle“ zuwarfen. Im zweiten Konzerteil kam nur bei einem Stück die Querflöte zum Einsatz, als einziges Musikinstrument. Ergreifender Chorgesang wofür es immer wieder vom Publikum langen Applaus und zum Ende hin nach ihrem Abschlusssong „Prayer for the Ukraine“ sogar Standing Ovations gab. Gregorianik im modernen Gewand authentisch und dennoch sehr zeitnah, eben eine Klangwelt ohne direkte religiöse und sprachliche Grenzen.
Bericht / Fotos: Andreas Leber