Autoren sorgten wieder einmal für einen Gänsehautschauer mit ihren Storys

Der 31. Oktober ist der Tag wo seit vielen Jahren in Deutschland und besonders auf dem Geländes des Umweltzentrums Heerser Mühle bei Einbruch der Dunkelheit „Halloween“ erwacht. So waren einige gruselige Gestalten dieses Jahr wieder unterwegs, wo sich vier Gruppen auf verschlungenen Pfaden auf den Weg zu den jeweiligen Leseorten machten.

Umweltzentrum Heerser Mühle zog bei Halloween viele Zuhörer an

Dort warteten auch dieses Mal sehr bekannte Autoren die ihr Fach in Richtung Gruseln, Horror, auch gepaart mit historischen Gegebenheiten oder sogar schottischen Sagen verstanden. So begrüßten vorab auf der Naturbühne mit ihrem Steinrondell Veranstalter Ulrich Kaminsky der ein blutige Auge hatte und Uwe Voehl mit seiner Totenkopf-Laterne der auch selber als Autor vor Ort war die rund 80 Gäste, die schon gespannt mit kleinen brennenden Kürbis-Kerzen auf den Start warteten. Als Autoren begrüßten Alle bei diesem abendlichen Event „Gruseln im Grünen“ einmal wieder die gebürtige Schottin Rona Walter, die bereits vor einigen Jahren schon einmal den Zuhörern im Kaminzimmer-Häuschen bei dem rot glühenden Kamin das Fürchten lehrte. Dieses Mal war zwar der Kamin aus, trotzdem sorgte sie mit ihren 2 Storys, Federmäusen und Knochen für Spannung und Gruseln auf den dortigen Kirchenbänken. Als erstes ging es um eine keltische Sage von einer kleinen Fee, die in einer Telefonzelle lebt und Wünsche erfüllen kann. So sollte man öfters einmal darauf achten, was man sagt und was für Wünsche man hat. Schneller als man denkt kann so ein Wunsch plötzlich in Erfüllung gehen. Bei der zweiten Geschichte ging es aufs schaurige Moor wo ein junges Mädchen mit blasser Haut und blutroten Schuhen immer wieder nur tanzen muss. Dadurch stürzt sie sich nicht nur sondern auch ein ganzes Dorf ins Verderben. Ein Fluch weht über das Land und der Wunsch ihr die Füße mit den verteufelten Schuhen abzuschlagen bringen keine Lösung. Trotzdem tanzen sie auch heute noch durch das Moor. Angelehnt an das bekannte Märchen „Die roten Schuhe“ von Hans Christian Andersen bekam es nun aber einen für diesen Abend passenden Charakter und wurde durch Rona Walter mit ihrem sprachlichen Akzent zu einem schaurigen Erlebnis. Davor schickte Anna Urban, die kurzfristig für den erkrankten Jürgen Reitemeier eingesprungen war, ihre Zuhörer im Aquariumzimmer zurück ins Mittelalter. Die Burg, eine Magd, viele historische Schriften und das Thema Ketzerei spielte eine Rolle wobei sich der junge Burgherr immer wieder in eine Art Werwolf verwandelte und nur durch die Zuneigung der Magd menschliche Züge wieder zurück bekam. Nach einer Pause im Mühlen-Café mit Bratwurst, warmen Getränken und einer passenden leckeren Kürbissuppe ging es dann weiter zu den beiden nächsten schaurigen Orten. Aus der Eifel war extra der freie Schriftsteller und Übersetzter Michael Siefner nach Bad Salzuflen gekommen. Er hatte sein „Christmärchen“ mitgebracht, welches in der Kulisse des Fledermauskellers besonders zur Geltung kam. Diese schaurige Atmosphäre traf schon die Gruppe auf den Weg dorthin. Viele Treppen, nur sperrlich beleuchtet , dann plötzlich eine Art Grabstein und schon zog ein bläuliches Licht Alle in den Raum wo nur Stehen möglich war. Ein älterer Herr im Altenheim erhielt unverhofft einen Telefonanruf mit einer Einladung zu einer ganz besonderen Weihnachtsfeier. Der weitere immer mehr skurrile Verlauf entführt ihn zurück in seine dunkle Vergangenheit, wo er mit seinen damaligen Gräueltaten konfrontiert wird. Erst fing alles sehr harmlos an und entwickelte sich immer mehr zu einem wahren Höllentrip. Etwas kälterer Wind, ein ein großes bläulich beleuchtete Wagenrad mit Fledermäusen als Rad der Zeit fesselte die Anwesenden. Nach dem man sich etwas von dem Schrecken erholt hatte, ging es über den dunklen Weg zurück zum Hauptgebäude, wo Uwe Voehl schon hinter einem blutigen Tisch mit Totenköpfen und einer abgeschlagenen blutigen Hand auf seine Opfer im Seminarraum hinter einer dunklen Wand wartete. Geister und Masken an den Wänden als passende Deko trugen zur Stimmung bei. Gefesselt saßen Alle auf ihren Stühlen und lauschten seiner Geschichte „Schwesternherz“. Ein großes Haus mit einem dunklen Geheimnis im Keller wurde teil einer sehr feucht-fröhlichen Abiturfeier, wo ein blindes Mädchen von ihrer Schwester das erste Mal den Raum gezeigt bekommt, wo ihre Eltern immer wieder mit Freunden für lange Zeit verschwinden. Alles endet damit, dass sie von ihrer Schwester mehr aus Spaß in einen Sarg eingesperrt wird. Diese erwacht danach erst den nächsten Tag wieder und ist in dem Glauben ihre Schwester sei wohl tot. Sie findet den leeren geöffneten Sag im Keller, aber keine Spur von der Schwester. Einige Zeit später findet man dann plötzlich im Hafenbecken eine kopflose Leiche. Ist es wie vermutet ihre Schwester und was ist passiert? Fragen die sich nicht so schnell klären lassen. Zehn Jahre später taucht dann plötzlich ihre Schwester in der Innenstadt von Hamburg auf. Spannender Start, der leider für Alle bei einem der wohl vielen Höhepunkte an diesem Abend sein Ende fand. Wie diese Geschichte weiter geht fragten sich viele der Besucher und so mancher wird sich dass Buch bestimmt besorgen. Es war auch dieses mal wieder eine schaurige und gruselige Atmosphäre wofür auch Johanna Mailand mit den blutigen Händen auf ihrem Geistergewand, Lea Pöpel als lebendiges Grusel-Skelett und Jenny Stute sorgten.

Bericht / Fotos: Andreas Leber

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