Für das Lemgoer Stadtarchiv ist das Ehrenamt sehr wichtig und unverzichtbar bei der Arbeit

Das Lemgoer Stadtarchiv ist ein Ort wo viele wichtige Informationen wie auch Fotos oder Urkunden für die Nachwelt gelagert und auch auf Wunsch der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden. So kann man dort vor Ort Nachforschungen durchführen, wie auch teilweise jetzt schon zu Hause am heimischen Rechner. Seit August diesen Jahres konnte nach längerer Vakanz Hans Pawlowski als neuer Stadtchronist gefunden werden.

 

Hans Pawlowski sichert als Stadtchronist Ereignisse und Ermano Wabner hilft bei der Archivarbeit

Seit 2015 fand sich für diese doch wichtige Tätigkeit leider keiner und seitens des Stadtarchivs konnte diese Position nicht noch zusätzlich ausgefüllt werden. Die „Zukunft der Vergangenheit“ sei für weitere und spätere Nachforschungen nötig, da komplette Zeitungsbestände nicht im Stadtarchiv vorgehalten werden könnten. Viele Zeitungen hätten eigene Archive und das Internet wäre ja auch ein beliebter Zugriffspunkt bei Suchen. Hans Pawlowski wuchs als Stadtkind in der Rosenstraße auf bis es dann mit seinen Eltern nach Detmold ging und am Ende nach Vossheide, wo er mit seiner Frau heute noch lebt. In der unterschiedlichen Vereinsarbeit ist er eingebunden, war Lehrer und hat durch seine zwei Kinder auch schon sechs Enkelkinder. Zu seiner momentanen Arbeit kam er genauso, wie vor 25 Jahren zu seinem ehrenamtlichen Vorsitz beim Stadtsportverband, welche er mit viel Engagement und Freude genauso ausführte wie davor den Vorsitz beim TUS Vossheide. Auf der Suche nach Unterlagen für eine Jubiläumsfestschrift wurde er nur bedingt im Stadtarchiv fündig. Da er auch täglich sehr interessiert die Lippische-Landeszeitung liest, war er für diese neue Tätigkeit prädestiniert.

 

Blick im Innenhof der Sparkasse Lemgo auf das Süsterhaus, worin sich das Stadtarchiv befindet. Foto: Andreas Leber

 

Den Aufruf in der LZ fand seine Frau und die begeisterte ihn auch für seine neue Tätigkeit, die so Marcel Oeben, Leiter des Stadtarchivs sehr wichtig ist und von den hauptamtlichen Mitarbeiters des Archivs nicht leistbar wäre. Viele Akten kämen ja schon seitens der Stadt ins Archiv, aber sonst gingen viele Infos verloren. Es gehe dabei so Oeben weiter um relevante Berichte aus der Presse, die für die Allgemeinheit wichtig und nützlich seien. Sie spiegelten das städtische Leben wieder und wären wichtige Quellen für die Nachwelt. Stadtchronist Pawlowski führe zu Hause Auflistungen am heimischen PC und diese würden dann in die Datenbanken des Stadtarchivs eingepflegt. Zusätzlich schneidet er auch die Artikel aus, legt sie nach Monaten in einem großen Karton ab und freut sich, dass er so noch mehr über seine Heimat erfahren würde. So fände er in Zeitungs-Bereichen wie: „Wirtschaftsteil“ auch Infos über Lemgo, was er vor seiner Arbeit nicht vermutet hätte. Das Meiste stände auf den Kreisseiten und den Sportseiten. In der Woche würde er dafür rund 10 bis 15 Stunden investieren, woran bei seiner letzten Tätigkeit beim Sportbund mit den ganzen Sitzungen und Terminen gar nicht daran zu denken gewesen wäre, so Hans Pawlowski. Er würde sich natürlich noch einen Mitstreiter wünschen, der ihn bei Krankheit oder Urlaub vertreten könnte oder allgemein Spaß an dieser Tätigkeit hätte. Den Anfang hätte damals der bekannte Heimatforscher Dr. Karl Meier ab 1945 gemacht und später hätten in Ruhestand gegangene Mitarbeiter der Stadtverwaltung es weitergeführt. Der Zweite im ehrenamtlichen Bunde für die Archivarbeit ist Ermano Wabner.

 

Marcel Oeben (Leiter Stadtarchiv) freut sich riesig, dass er mit Hans Pawlowski als neuen Stadtchronist und Ermano Wabner bei der Archivarbeit (Personenstandsregister) ehrenamtliche Unterstützung gefunden hat. Foto: Andreas Leber

 

Er ist seit über drei Jahren als Mitglied im Förderverein sehr aktiv und kam über die eigene Familienforschung zu der Aufgabe. So überträgt er auf dem heimischen PC die Namen des Personenstandsregisters alphabetisch in einen Datensatz. Die Arbeit ist nicht immer ganz einfach, da die Heirats-, Geburts- und Todesurkunden vielfach noch in Sütterlin verfasst sind und man da schon manchmal zweimal hinschauen muss. Die Urkunden liegen im Stadtarchiv in großen gebundenen Büchern seit 1876 vor. Diese Tätigkeit ist besonders für die Ahnenforschung eine große Hilfe. Recherchen zu den eigenen Ursprüngen und die vielen Fragen, was bedeutet mein Nachname, wo kamen meine Vorfahren her ist seit vielen Jahren ein Reiz, dem viele Interessierte nachgehen. So erfährt man laut Ermano Wabner auch interessante Daten aus den Urkunden: „Damals hätten die Menschen viele Kinder gehabt, aber leider wäre die Kindersterblichkeit auch erschreckend hoch gewesen.“ Auch er könnte sich einen Mitstreiter vorstellen und Marcel Oeben fügte noch hinzu, das die Person müsste schon Sütterlin lesen können.. Man könnte es mit viel Spaß und Begeisterung aber auch noch erlernen und das Archiv würde dabei natürlich am Anfang tatkräftig helfen. Interessierte seien daher aufgerufen sich bei Interesse beim Stadtarchiv Lemgo unter Telefon: 05261-213-413 oder per E-Mail: m.oeben@lemgo.de gerne zu melden.

Bericht / Fotos: Andreas Leber (www.DerLemgoer.de)

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