320 begeisterte Zuschauer erlebten einen spannenden, rasanten und lustigen Krimi-Abend

Wer kennt ihn nicht, den Meisterdetektiv aus Baker Street 21B in London. Die Rede ist von Sherlock Holmes und seinem guten Freund und ständigen Begleiter Dr. Watson. Aus der Feder von SirArthur Conan Doyle der durch seine Detektivromane um Sherlock Holmes und dessen Freund Dr. Watson sehr bekannt wurde. Er wurde 1859 in Edinburgh geboren, war selber Arzt und ein sehr abenteuerlustiger Mann, der 1880 als Schiffsarzt auf einem Walfänger in der Arktis reiste und auch in Westafrika tätig war.

 

Blick vom Schlosspark auf das Residenzschloss, wo im Innenhof das OpenAir Krimi-Stück gespielt wurde. (Foto: Andreas Leber)

 

Das Residenzschloss in Detmold bot die tolle Kulisse für diesen Sherlock Holmes – Klassiker. (Foto: Andreas Leber)

 

Das Landestheater bot im Innenhof des Residenzschlosses ein turbulentes Krimi-Stück

 

Fünf großartige Schauspieler spielten in rund 150 Minuten rund 30 Rollen. – Fotoquelle: Landestheater Detmold

 

1887 veröffentlichte er die erste Geschichte seines Meisterdetektivs und schon rund vier Jahre später konnte er sogar von seiner Schriftstellerei leben. Durch eine Tyhus-Erkrankung reiste er um 1900 nach Norfolk und dort traf er dann auf Bertram Fletcher Robinson aus Devonshire. Dieser war im Dartmoor aufgewachsen und erzählte Doyle verschiedene alte Legenden und Gruselgeschichten aus seiner Heimat.

 

Blick vom Innenhof auf die Shloss-Fassade. (Foto: Andreas Leber)

 

Dabei war auch die Geschichte um einen Geisterhund und das inspirierte Doyle für seinen Erfolgsroman: „Der Hund von Baskervilles“. Daraus wurde dann in der deutschen Übersetzung: „Der Hund von Baskerville“ und erschien im März 1902 als Buch. Daraus adaptierte der bekannte und mit dem Tony- und Laurence Oliver Award ausgezeichnete Dramatiker und Regisseur Ken Ludwig ein fantastisches Stück mit vielen Überraschungen und auf sehr packende und humorvolle Art lösen Holmes und Watson ihren gefährlichen Fall, wobei die Zuschauer angehalten waren mit auf Mörderjagd zu gehen und in der Pause auf die am Eingang ausgeteilte Karten ihren Tipp abzugeben.

 

 

Blick in den Schlosshof, die Spielstätte des tollen Krimis. (Foto: A. Leber)

 

Sherlock Holmes – Fotoquelle: Landestheater Detmold

 

Bereits vor Beginn bildete sich vor dem Schloss eine lange Zuschauerschlange, die auf den Einlass warteten. In den rund 150 Minuten erlebte man dann fünf großartige Darsteller, welche über 30 Rollen verkörperten. Sehr kriminalistisch und vor einmalig schöner Schlosskulisse boten zwei Bühnen und ein Baum in der Mitte des Schlosshofes die drei Schauplätze.

 

Blick in den Schloss-Innehof mit dem Baum und der ersten Bühne. Das Foto habe ich vor der Premiere bei einem Pressetermin gemacht. (Foto: Andreas Leber)

 

Es war sein sehr temporeicher Abend der mit einem vergessenen Gehstock in der Baker Street 221B begann.

 

Blick in die Baker Street 221B wo man am Stuhl den Gehstock sehen kann. Die Bühne wurde aber auch zum Hotel, zur Felsenlandschaft und zur Waldhütte beim Moor. (Foto: Andreas Leber)

 

Blick von meinem Sitzplatz auf den Baum, den Schlossturm und ein kleines Sück von der ersten Bühne. (Foto: Andreas Leber)

 

Der dann auf den Plan tretende Besucher, Dr. Mortimer brachte dann die Geschichte ins Rollen und berichtete von dem grausamen Tod von Sir Charles Baskerville, der vor seinen Toren des Anwesens Baskerville Hall an einem Herzinfakt verstarb.

 

Fotoquelle: Landestheater Detmold

 

Das Anwesen lag in den unheimlichen Mooren von Devonshire und schnell machte durch riesige Abdrücke die Rede von einem sehr großen „Höllenhund“ die Runde.

 

Fotoquelle: Landestheater Detmold (Programm-Flyer)

 

Bei dem Vorfall hörten die Zuschauer auch lautes Hundeheulen. Er treibe sein Unwesen und die Bestie tötete die durch schändliche Taten hervorgegangenen Baskerville-Vorfahren und so seinen alle Baskerville mit einem dämonischen Fluch belegt.

 

Fotoquelle: Landestheater Detmold

 

Diese träfe alle männlichen Nachkommen der Familie. Trotzdem trat der aus Amerika angereiste Sir Henry Baskerville sein Erbe an und ging zusammen mit Dr. Watson dem Geheimnis auf die Spur. Holmes reiste nicht mit, da er noch andere Aufgaben erledigen musste. Widersprüche, gefährliche Begegnungen machten den Fall dann zu einer kniffeligen Herausforderung, wozu auch das Butler-Ehepaar beitrug.

 

Dieses war die 2. Bühne, welche auch multifunktional war. So war sie Baskerville Hall, Arztpraxis oder Wohnhaus der Stapleton´s. (Foto: Andreas Leber)

 

Ahnengalerie, Kamin oder auch Bett. Ein Multifunktionsmöbel. (Foto: Andreas Leber)

 

Das Butler-Ehepaar hatte auch etwas zu verbergen. Fotoquelle: Landestheater Detmold (Programm-Flyer)

 

Diese Mystery-Komödie hatte es wirklich in sich und dazu trug auch der kautzige Mr. Stapleton bei. In seinem Tropenoutfit jagte er im Moor Schmetterlinge, sprach beim Moor vom Grimpensumpf und erläuterte Dr. Watson bei einer Begegnung auf eine komisch-lustige Art wie dort ein Moorpony versank und ums Leben kam.

 

Die eher schüchterne Miss Stapleton und ihr verrückter Bruder / Mann Mr. Stapleton in seinem Tropenoutfit auf der Jagd nach Schmetterlingen im Moor. Quelle: Landestheater (Flyer)

 

Auch Miss Stapleton war irgendwie zwar um den einzigen Erben Sir Henry Baskerville besorgt aber sonst kam man erst nicht dahinter ob es nun Mr. Stapleton Schwester oder sogar Frau war.

 

eiterer Blick in den Schlosshof mit Baum + Bühne, wo sich langsam die Sitzplätze füllen. (Foto: Andreas Leber)

 

Dr. Watson kämpft im Moor. Fotoquelle: Landestheater Detmold

 

Alles griff nahtlos in einander und die drei Schauplätze boten durch kleine Veränderungen immer wieder andere Örtlichkeiten. Slapstick-Elemente bremste die Figuren an manchen Punkten etwas aus wie im Moor der stürmische Gegenwind oder davor die schwergängige Fahrrad-Droschke mit den beiden vermummten Personen. Aber auch das Gegenteil mit wieder viel Action war u.a. bei der holprigen Zugfahrt der Eisenbahn der Fall.

 

Eine rassante und holprige Zugfahrt. Fotoquelle: Landestheater Detmold

 

Die fünf Darsteller leisteten auch sportliche Höchstleistungen beim Spielen, Rennen, Springen, Tanzen, Klettern oder sogar die vielen Kostümwechsel wobei die der Zuschauer wirklich nur wenige direkt miterlebten.

 

Schlossblick mit Turm. Auf den Balkonen war überall Beleuchtung aufgebaut. (Foto: Andreas Leber)

 

Sehr schnell wechselten so die Rollen wie auch Dialekte und wie ja auch schon geschrieben die Kostüme. Hubertus Brandt glänzte in der Rolle des „Sherlock Holmes“ und Lukas Schrenk spielte „Dr. Watson“ der auch zwischendurch immer wieder als Erzähler glänzte.

 

Bei den Felsen wurde Dr. Watson von einem Unbekannten mit dem Stein auf den Kopf geschlagen. Später untersuchte und versorgte dann ein Arzt eine Wunde. Fotoquelle: Landestheater Detmold

 

In den weiteren Rollen sah man Marie Luisa Kerkhoff, welche 11 Rollen verkörperte darunter die holde Jungfrau, schüchterne Miss Stapleton oder die unheimliche Mrs. Barrymore. Adrian Thomser verkörperte auch 11 Rollen wobei er als verrückter Schmetterlingsforscher sehr überzeugend glänzte wie auch als zuvorkommender Rezeptionist mit spanischem Zungenschlag wobei in dieser Szene auch ein Baby eine eher lustige Rolle spielte wie auch den sehr seriösen Dr. Mortimer.

 

Auf der Jagd nach dem Höllenhund: Sir Henry Baskerville und Dr. Watson. Fotoquelle: Landestheater Detmold

 

Als dritter im Bunde neben Holmes (Hubertus Brandt) und Dr. Watson (Lukas Schrenk) war Nils Willers, der in 6 Rollen glänzte. So spielte er Sir Hugo Baskerville den Vorfahren, wie auch Sir Charles Baskerville, der ja eines Herzinfaktes verstarb wie auch den aktuellen Erben Sir Henry Baskerville. Drei komplett unterschiedliche Charaktere die sehr lebendig dargestellt wurden. Also das totale Gegenteil von dem eher tölpeligen Inspektor Lestrade der wieder um komisch daher kam. Am Ende führten dann Ahnenportraits zur Lösung des Falls.

 

Sherlock Holmes (rechts) hat Dank der Ahnengalerie das Rätsel gelüftet zur Freunde von Dr. Watson (links). Fotoquelle: Landestheater Detmold

 

Denn „wenn man alle logischen Lösungen eines Problems eliminiert hat, ist das unlogische – obwohl unmögliche – unweigerlich das Richtige“, so Sherlock Holmes.

 

Sherlock Holmes jagt den Geisterhund von Baskerville  – Fotoquelle: Landestheater Detmold

 

Passend zu dem Stück gab es mit dem Schloss wie auch dem Höllenhund auf dem Etikett das „Baskerville Pale Ale“ von Emilienbier.

 

Das „Baskerville Pale Ale“ belebt laut dem Flyer den Gesit und beruhigt die Nerven. (Quele: Landestheater / Flyer)

 

Dieses Motiv sieht man auch auf den Bierflaschen. Ein großer Höllenhund und im Hintergrund das Residenzschloss Detmold. (Quelle: Landestheater)

 

Dieses wurde eigens für diese Produktion gebraut. Am 23. Juni, falls es noch Restkarten gibt, hat man noch zum letzten mal die Chance und diese sollte man sich als Sherlock Holmes- und Krimi-Fan nicht entgehen lassen.

 

Weitere Infos:

Inszenierung: Alexander Flache

Bühne und Kostüme: Petra Mollèrus

Dramaturgie: Marie Johannsen

Regieassistenz / Abendspielleitung / Inspizienz: Katalin Naszály

Soufflage: Pia Leineweber

Techn. Direktion: Kay Viering

Beleuchtung: Udo Groll

Ton: Nikolay Schröder

Maske: Kerstin Steinke

 

Bericht: Andreas Leber (www.DerLemgoer.de)

Fotos: Landestheater-Detmold /

weitere Fotos vom Schauplatz vor der Vorführung: Andreas Leber (www.DerLemgoer.de)

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