Stadtbesetzung: „Über die Bega – vom Rathaus zum Schloss Brake“ in Lemgo

Seit heute bzw. genauer gesagt ab Morgennachmittag gibt es in der Alten Hansestadt Lemgo ein neues spannendes Projekt welches aus der Feder der Berliner Künstlerin Käthe Wenzel kommt. Das Kultursekretariat NRW Gütersloh ist ein Zusammenschluss aus 73 Städten die in ihrer jeweiligen Stadt kein Theater haben.

Spannender Wanderweg in Schildern, Erzählungen und Zeichnungen von Käthe Wenzel

Kulturpolitische Intention ist die Intensivierung der Zusammenarbeit seiner Mitgliedsstädte in allen Aufgabenbereichen kommunaler Kulturarbeit mit dem Ziel der Qualifizierung der kulturellen Angebote und der Effizienzmaximierung durch Kooperation steht an erster Stelle. Dieser Institution gehören auch der Landesverband Lippe und der Landschaftsverband Westfalen-Lippe an. Die Förderung wird aus jährlichen Zuwendungen des Kulturetats des Landes NRW bestritten und erfolgt im Wesentlichen als Projekt- und Veranstaltungskostenzuschuss der zur Förderung ausgewählten Themen und Verbundprojekte an die kommunalen und freien Träger. Daher trifft sich einmal im Jahr eine Jury wo Künstler ihre Projekte, die den öffentlichen Raum betreffen, vorstellen können. Zuletzt gab es rund 100 Bewerber, worunter 10 Künstler wie auch die Berliner Künstlerin Käthe Wenzel ausgewählt wurden.

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Die promovierte Künstlerin Käthe Wenzel präseniert vor dem Apothekenerker am Markt den liebevoll gezwichneten Plan und eines der 16 Schilder mit QR-Code, die man in Lemgo vom Marktplatz an der Bega entlang zum Schloss Brake findet. Foto: Andreas Leber

Diese konnte die Jury von ihrem Projekt begeistern und nun zog der Cartoon-Kartographie-Weg unter der Überschrift „Stadtbesetzung – Urban Art Projekt“ auch in die geschichtsträchtige Hansestadt Lemgo ein. Museumsdirektorin Frau Dr. Vera Lüpkes und Rolf Schönlau seitens des Weserrenaissance-Museums-Schloss Brake zeigten sich beim heutigen Pressetermin total begeistert von der Idee und Umsetzung. Dadurch würde in einer ganz besonderen Art auch ein direkter Bogen zur aktuellen „Weltvermesser“-Ausstellung geschlagen. So befinden sich 16 Schilder hauptsächlich an Lichtmasten und weisen auf dieses Projekt und die jeweilige Station hin.

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Die Künstlerin macht es vor !! Per Smartphone und QR-Scanner-App kann man die hinteregten Informationen abrufen, wie hier in der Mittelstraße. Foto: Andreas Leber

Möchte man dann mehr darüber erfahren ist ein modernes Smartphone mit einer QR-Scanner-App notwendig, da sich auf jedem Schild auch ein solcher Code befindet. Dort sind dann eine Zeichnung und Interviewzitate hinterlegt. Start dafür war im Juni dieses Jahres wo die Künstlerin in Lemgo mit verschiedenen Personen interviewt hatte. Dabei ging es um Visionen, Erinnerungen und auch Wünsche. Diese wurden dann sehr professionell visualisiert und zeichnerisch dargestellt.

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Ein gefalteter Print-Plan mit allen Zeichnungen und Zitaten bekommt mana uch an vielen Stellen kostenlos in Lemgo, Dank des Förderkreis Kultur Weserrenaissance (Abfallbeseitigungsgesellschaft Lippe, Lippische Landes-Brandversicherungsanstalt, Sparkasse Lemgo). Repro: Andreas Leber
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Alle 16 Stationen wurden bunt und mit fantastischen Zeichnngen auf das Papier gebracht, sind aber auch per Smartphone oder über den unteren Link im Web abrufbar. Repro: Andreas Leber

Käthe Wenzel berichtete heute beim Gespräch, dass sich das Ganze im „Allmählichen Verfertigen der Gedanken beim Zeichnen“ entwickelt hätte und New York Vorbild für dieses Lemgoer Projekt wäre.. Daraus entstand dann eine interaktive Landkarte im Internet wo der ausgeschilderte Weg zu sehen ist und sich die einzelnen Cartoons wieder auf der Karte finden.

Diese findet man unter folgendem Link:

http://www.cartoonorama.de/bega.html?PHPSESSID=00b34781dcf8bd8b9cfec5cf07b43623

Eine ausgeschilderte Route bindet somit die Zeichnungen zurück an den Stadtraum: Am Schild lassen sich Realität und Möglichkeit abgleichen – analog oder per QR-Zugang ins Internet. So erfährt der Interessierte etwas über die Spannungen zwischen der Residenz in Brake und der freien Hansestadt Lemgo vor über 500 Jahren, das Brake einmal Ausland war, zu einer Hochzeit auf Schloss Brake das Hochzeitsfoto auf der Schlossbrücke gehört. Der Ratsapotheker David Welman in der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts durch eine anonyme Schrift für einen Werwolf gehalten und sogar schließlich hingerichtet wurde. Auch auch über die wirtschaftliche Zukunft Lemgos und das man das Rechenzentrum zu einer Datenfestung ausbauen könnte „Datenschweiz an der Bega“ geht es bei diesem spannenden Projekt.

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16 dieser Schilder finddet man nun ab heute in Lemgo und kann spannende Infos abfragen. Foto: Andreas Leber

Aber auch der Wunsch doch die Bahnlinie nach Hameln wieder in Betrieb zu nehmen oder auch der Klimawandel und die „Tante Prinzessin“, die immer wieder zu Besuch im Kindergarten war, sind geschichtsträchtige Themen. Wer aber gar kein Smartphone hat bekommt davon auch einen gedruckten Plan, der an vielen Stellen, wie VHS, Weserrenaissance.Museum oder im Rathaus am Markt ausliegt. Am morgigen Samstag wird um 15.30 Uhr mit Reden von Landesverbandsvorsteherin Anke Peithmann, der stellvertretenden Bürgermeisterin, Veronika Sauerländer und der Künstlerin Käthe Wenzel auf dem Marktplatz eröffnet.

Bericht / Fotos: Andreas Leber (www.DerLemgoer.de)

Zeichungen: Künstlerin Käte Wenzel, Berlin

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